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Sa 4. Jun 2011: SV Lurup 1.B – Eimsbütteler TV 1.B 1:7 (1:3)

Ein eleganter Saisonabschluss, nicht nur die Edelfedern waren zufrieden!

Die Edelfedern und eine kleine, feine Fan-Gemeinde fanden sich rechtzeitig zum Anpfiff des letzten Saisonspiels vor der Sommerpause im Stadion des SV Lurup ein. Es sollte in jeder Hinsicht ein formvollendeter Abschluss werden: Das Wetter war hochsommerlich, das Stadion entzückend mit duftendem, englischem Rasen. Auf schattigen Tribünenplätzen nahm die fröhliche ETV-Fan-Gemeinde Platz, natürlich nah der Mittellinie. Mindestens eine Edelfeder war zunächst irritiert, da sie die sich aufwärmenden Jungs in roten Trikots auf dem duftenden, englischen Rasen nicht identifizieren konnte (das fing ja gut an!). Die erfahrenen Berichtleser/innen kennen natürlich schon die Antwort: unsere Jungs spielten in weißen Trikots!

Nun aber zum eigentlichen Anlass unserer Reise nach Lurup:

Der jugendliche Schiedsrichter betrat um 12.55 Uhr den Rasen (duftend und englisch, der Rasen), die hochmotivierten Mannschaften absolvierten ihre Aufmunterungsrituale und starteten durch.

Nach ca. 3 Minuten: Steilvorlage von Vincent auf Jan – zu steil! Kurz darauf startet Lucky durch, gibt ab an Ömer, dieser schießt aus 20 Metern aufs Tor. Schön, aber drüber! Wenig später folgt ein Pass von Ömer auf André, der schießt aufs Tor, leider nicht getroffen. Nächste Szene: Ecke von Jan, André nimmt mit dem Kopf an, das erste Tor folgt noch nicht, der Kopfball gleitet über den Pfosten.

3. Minute: Flanke von Ömer auf Jan, der den Ball mit dem Kopf ins Tor nickt. 1:0!

Kurz darauf sehen wir eine schöne Szene: Ömer spielt zu Onur, weiter zu André, zurück zu Onur, weiter an Jan, der den Ball volley nimmt und aufs Tor schießt, daneben aber klasse gespielt.

14. Minute: Freistoß Lurup, direkter Torschuss – daneben. Gefühlte 30 Sekunden später hat sich Onur den Ball erobert und lupft ihn schwungvoll ins Luruper Tor. Der gegnerische Torwart hatte sich in dieser Szene zu weit von seinem Kasten entfernt. 2.0 für den ETV.

In der 20sten Minute muss der Luruper Torwart behandelt werden, er hat sich am Fuß verletzt. Lurup wechselt den Torwart aus, und die Spieler haben eine kurze Auszeit für kleine Erfrischungen. Die Sonne ist ebenfalls hochmotiviert an diesem Spieltag und gibt alles.

27. Minute: Freistoß für Lurup, Moritz hält, kurz unsicher, aber gerettet. Kurz darauf gibt es erneut eine kleine Unterbrechung, da sich ein weiterer Luruper Spieler verletzt hat, die Edelfedern haben leider versäumt, warum Onur wenige Augenblicke später gelb sieht, es folgt ein Freistoß für Lurup, die Abwehr vom ETV hat offensichtlich auch einen Sekundenschlaf eingelegt, und Lurup verkürzt auf 2:1.

Unsere Jungs sind wieder wach, kurz vor der Halbzeit gibt Jan eine Vorlage auf Lucky, der schraubt sich vor dem Tor hoch und nickt den Ball mit „Schmackes“ ins Netz. Super gemacht! Mit 3:1 geht’s in die Halbzeitpause.

Der Trainer hat in der Halbzeit gewechselt: Für Eudel, Ramin (verletzt) und Onur kommen Finn, Opi und Patsche.

Kurz nach Wiederanpfiff kommt es zu einem schnellen Angriff der Luruper auf Moritz` Tor, der hält allerdings sicher. Im Gegenzug erobert Finn den Ball, spielt schnell auf André und der verwandelt direkt. Von den ETV-Fans hören wir: “ Das war spanisch gespielt.“ Und es steht mittlerweile 4:1.

Für André kommt nun Mladen aufs Spielfeld, und der ETV greift munter weiter an. Auf der rechten Seite erkämpft sich Finn den Ball, zieht ab Richtung Tor und findet dort leider keinen Kollegen zum Anspiel, der Ball geht verloren. Kurz darauf wird ein Luruper von Vincent im Strafraum gefoult, der daraus resultierende 11er geht über das Tor. Die Spieler sind mittlerweile erschöpft, doch der ETV bietet seinen Fans schon eine nächste schöne Szene mit Folgen: Patsche spielt auf Opi, der gibt weiter an Ömer, dessen Schuss auf das gegnerische Tor genau passt. 5:1. Klasse gespielt!

Kurz darauf hat Finn den Ball, passt zu Opi, der spielt weiter zu Ömer, dessen Schuss wiederum exakt passt. Folge: 6.1.

Beim ETV wird noch einmal gewechselt: für Ömer und Jan kommen Onur und Eudel.

Auch in den folgenden Spielszenen erobern sich unsere Jungs immer wieder den Ball, sie wirken noch erstaunlich frisch. Konrad eröffnet einen schönen Spielzug, spielt auf Finn, der zurück auf Konrad, K. der auf Mladen, der schießt aufs Tor, doch der Torwart ist zur Stelle. Nächste Szene: Lucky spielt auf Onur (schön in den Fuß gespielt), der zieht voll durch aufs Tor und verwandelt. Richtig: 7:1

Auch in den letzten Minuten bleiben die ETVer dynamisch, Opi schießt kurz vor dem Abpfiff kraftvoll Richtung Luruper Tor, trifft die Latte und der Ball springt darüber hinweg.

Fazit: Die Mannschaft hat ein tolles Spiel zum Saisonabschluss hingelegt, alle waren hochmotiviert. Das war ein toller Ausflug für das Team und die Fans. Wir freuen uns auf die nächste Saison.

Aufstellung: Moritz, Eudel, Sebbi, Vincent, Konrad, Lucky, Jan, Onur, Ömer, Ramin, André (Finn, Opi, Patsche, Mladen)

So 29.05.2011, ETV 1. B – Holsatia im EMTV 1. B: 0:2 (0:1)

Hätte, Wenn und Wäre…

„Das war doch ne schöne abgebrühte Nummer von den Jungs“! So der O-Ton von Holsatia Coach Olli Schlegel nach dem Spiel. Stimmt! Holsatia spielt bestimmt nicht sonderlich spektakulär, aber letztlich taktisch unglaublich diszipliniert und vor allem gnadenlos effektiv. Daher haben sie sich den Sieg bei uns und vor allem auch den 2. Tabellenplatz redlich verdient.

Wir wollten in diesem Spiel gegen den lange Zeit direkten Kontrahenten um den Aufstiegsplatz in die A-Verbandsliga noch mal beweisen, dass wir zumindest ebenbürtig sind. Das gelang uns insbesondere im ersten Durchgang auch vortrefflich, als wir über weite Strecken des Spiels die überlegene und eigentlich auch bessere Mannschaft waren. Bereits in der 1. Minute legte Ömer auf Ramin ab, dessen Schuss aus 20m jedoch genau auf dem Torwart flog. In der 8. Minute schaltete sich Stephan mit in den Angriff ein, spielte einen schönen Doppelpass mit Onur, um den Ball anschließend aus 18m knapp am Tor vorbei zu ziehen. In der 15. Minute traf Sebbi einen Diagonalball von Ramin per Volley nicht richtig, so dass auch diese Gelegenheit ungenutzt blieb. Eine Minute später konnte der Torwart einen Kopfball von Lucky nach Ecke von Jan unschädlich machen. Wir waren am Drücker, verpassten es in dieser Phase aber in Führung zu gehen. Holsatia deutete in zwei bis drei Szenen ihre Gefährlichkeit an, aber Moritz spielte bei den gut gemeinten Pässen in die Spitze aufmerksam mit und war jedes Mal rechtzeitig zur Stelle.

In der 35. Minute zeigte sich zum ersten Mal die Kaltschnäuzigkeit der Gäste. Winterneuzugang Kevin Koyro von Holstein Kiel hatte sich energisch bis in unseren Strafraum durchgetankt und dann den Überblick für den besser postierten Jonas Schmidt behalten, der aus 10m nur noch einzuschieben brauchte. Eine bis dahin eher glückliche Führung für Holsatia.

Unsere Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten. In der 36. und 37. Minute war es der immer wieder gefährliche Ömer, der mit zwei Distanzschüssen nur knapp scheiterte. Noch ne Minute später hatte Konrad nach Rückpass von Ramin eine gute Schussposition aus 14m, traf aber nur das verlängerte Rückgrat des Verteidigers. Damit war auch die letzte Gelegenheit im ersten Durchgang passé und wir mussten in einem sehenswerten Verbandsligaspiel trotz deutlicher Feldvorteile mit einem Rückstand in die Kabine gehen.

Der zweite Durchgang begann erneut mit einer Gelegenheit für unsere Farben. Mladen hatte in der 44. Minute auf Jan quergelegt und dessen Geschoss aus 25m wickelte Steve Elfert, der starke Keeper der Gäste, mit einer Glanzparade noch um den Pfosten. In der 51. Minute hatte Holsatia per Kopf nach einem Freistoß die Chance zur Erhöhung, aber der Ball ging übers Tor. Holsatia legte die Passivität aus dem ersten Durchgang immer mehr ab und ließ uns kaum noch zur Entfaltung kommen. Die starke Defensive der Gäste gewann die wichtigen Zweikämpfe, so dass wir in dieser Phase kaum noch Torgefahr ausstrahlen konnten.

Das zweite Musterbeispiel ihrer Effektivität bewiesen die Holsaten dann in der 58. Minute. Nach einem eher harmlosen Einwurf in unserer Hälfte durfte Kevin Koyro unbedrängt quer an der Strafraumgrenze entlang laufen, bis er aus 18m abzog und das Ding unhaltbar für Moritz unter die Latte zimmerte. Ein schöner, aber vermeidbarer Treffer, der das Spiel letztlich vorentscheiden sollte. Holsatia hatte das Spiel nun im Griff, ließ den Ball gekonnt durch die Reihen laufen, nahm hierdurch immer wieder das Tempo aus dem Spiel und zermürbte unsere nie aufgebenden Jungs damit immer mehr. In der 67. Minute hätten sie nach einer Doppelchance per Kopf und Schuss sogar auf 3:0 erhöhen können, aber Moritz blieb letztlich der Sieger. Im Gegenzug hätten wir das Spiel nach unserem schönsten Angriff vielleicht noch mal spannend machen können, aber nach dem Diagonalball von Onur und der direkten Weiterleitung von Ramin verfehlte Nikolaj aus 8m freistehend vor dem Keeper das Tor doch recht deutlich.

Die letzten Minuten trudelte das Spiel dann aus und Holsatia brachte den Sieg souverän und abgebrüht nach Hause. Schiedsrichter Thorsten Bresch hatte mit der fairen Begegnung überhaupt keine Probleme und daher noch genügend Zeit und Muße, den einen oder anderen Smalltalk mit den Spielern zu führen.

Fazit: Mit Hätte, Wenn und Wäre gewinnt man keine Spiele. Hätten wir das 1:0 erzielt…? Haben wir aber nicht! Wenn wir bei den Gegentoren energischer angegriffen hätten…? Haben wir aber nicht! Wären unsere zahlreichen knappen Distanzschüsse drin gewesen...? Waren sie aber nicht! So brachte es Olli mit seinem O-Ton nach dem Spiel auf den Punkt. Holsatia war einfach die abgebrühtere Mannschaft und nimmt daher auch verdient die drei Punkte mit nach Hause. Schade für unsere Jungs, die insbesondere in der ersten Halbzeit eine bärenstarke Leistung ablieferten. Zum Abschluss der Saison geht es am nächsten Samstag nach Lurup, wo im schönen Stadion in der Flurstraße gespielt wird. Dort sollte das Kicken doch noch mal richtig Spaß machen, so dass hoffentlich ein erfolgreicher Saisonabschluss mit drei Punkten gefeiert werden kann.

Aufstellung: Moritz – Sebbi (38. Opi), Stephan, Konrad, Vincent – Onur, Lucky (38. Finn), Ramin, Jan, Ömer (50. Nikolaj) – André (38. Mladen, 65. André)

Sa, 21. Mai 2011: Eimsbütteler TV 1.B – HT 16 1.B 6:1 (3:0)

Letzte Entscheidungen

Während die meisten Hamburger Herrenstaffeln (Ausnahme Oberliga) den regulären Ligabetrieb für die Saison 2010/11 längst eingestellt haben – es stehen nun noch Relegationsspiele um den Aufstieg von der Kreisklasse bis in die Oberliga an – dürfen die Junioren noch weiter um Punkte und Plätze spielen und kämpfen. In der B-Verbandsliga waren vor diesem Spieltag jedoch nur noch zwei Entscheidungen - gewissermaßen Landesligaentscheidungen - offen: Wer muss neben HammBorg, HT 16 und dem SV Lurup als vierter Absteiger den Gang in die B-Landesliga antreten und wer qualifiziert sich hinter Eintracht Norderstedt und Holsatia als Tabellendritter direkt für die A-Landesliga.

Das komplizierte aktuelle Hamburger Aufstiegs- und Auslaufmodell sieht neben einem vertikalen Auf- und Abstieg (von der Bezirks- über die Landes-, Verbands- und Regional- in die Bundesliga und retour) auch eine horizontale Aufstiegsmöglichkeit vor, so qualifizieren sich Bundes-, Regional- und gute Verbandsligisten jeweils für die Verbands- bzw. Landesliga der nächst höheren Altersklasse, also aus der C- in die B- und von dort in die A-Jugend.

Aus der B-Verbandsliga hat z.B. in dieser Saison der beste nicht in die B-Regionalliga aufgestiegene Verein, also im Normalfall der Tabellenzweite, die Möglichkeit in die A-Verbandsliga und der zweitbeste nicht in die Regionalliga aufgestiegene Verein, mithin der Tabellendritte, die Möglichkeit in die A-Landesliga zu wechseln. Platz 2 haben wir verpasst, Platz 3 war unser Minimalziel und dies zu erreichen, wollten wir uns nun auch nicht mehr nehmen lassen. Eingeholt werden konnten wir vor diesem Spieltag nur noch vom Niendorfer TSV, unserem Albtraumgegner der laufenden Saison, der einzigen Mannschaft, gegen die wir keinen einzigen Punkt zu Buche stehen haben, die mit 5 Punkten Rückstand in vermeintlich sicherer Distanz auf Platz 4 lauerte, aber eben lauerte. 

Unser heutiger Gegner, die Hamburger Turnerschaft von 1816, steht im Prinzip schon seit dem 21. Spieltag als  Absteiger in die B-Landesliga fest – tatsächlich manifestierte sich der Abstieg wegen der vielen Nachholspiele erst ein wenig später. Die Billstedter bewahrten trotz der Aussichtslosigkeit der Lage ihren Sportsgeist, bröselten nicht auseinander und traten stoisch zu fast allen Spielen an –Ausnahme war ein Auswärtsspiel unter der Woche beim FC Süderelbe – und gaben ihr Bestes; wir haben das beim Hinspiel lange zu spüren bekommen. Das ist doch aller Ehren wert.

Das Spiel selbst begann mit deutlicher Verspätung, die in den vorherigen Partien bereits aufgelaufen war. Der ETV begann mit Dominik im Tor. In der Innenverteidigung konnte heute Stephan nach seiner Verletzung wieder neben Konrad auflaufen. Für den rot-gesperrten Eudel startete Vincent auf der linken Außenbahn und Opi begann auf der rechten Position in der Viererkette.

Das Mittelfeld um Lucky auf der defensiven und Ramin auf der offensiven 6 wurde von Onur auf rechts und Jan auf links komplettiert. Offensiv starteten Ömer und André. 

Die Eimsbütteler übernahmen auch gleich die Initiative und anders als im Hinspiel und in den vielen Spielen, in denen wir am Ende ohne Zählbares dastanden, belohnten sich die Spieler heute für ihr engagiertes Auftreten sehr schnell. Ein langer Pass von Konrad aus der Defensive fand André, der seinem Bewacher leicht in Richtung Grundlinie entwischte. Seine überlegte Rückgabe auf den wachen Ömer, eine schnelle Weitergabe auf Jan und dessen satter Schuss unbedrängt aufs Tor der Gäste schloss den Angriff erfolgreich ab und schon stand es 1:0 (3. Min.). 

Der ETV dominierte das Spiel weiter, erspielte sich eine Vielzahl von hervorragenden Chancen und kam so zwangsläufig zu weiteren Torerfolgen, so als Stephan Ramin mit einem Steilpass in die Gasse schickte und der humorlos zum 2:0 abschloss (12. Min.).

Nach einer tollen Energieleistung von Onur fiel nur 9 Minuten später schon das nächste Tor. Onur hatte einen beinahe aussichtslosen Ball noch erlaufen und auf dem letzten Zentimeter auf der Grundlinie der Gäste gestoppt, konnte ihn jedoch aufgrund seines hohen Tempos nicht mehr selbst weiterverarbeiten. Ein HT 16-Spieler kam ihm zur Hilfe und passte statt zu klären den Ball direkt auf Lucky, der Ramin präzise anspielte, der auf André weiterleitete, der konsequent sein erstes Tor des Tages erzielte (3:0, 21. Min.).

Das Spiel war entschieden. In der 30. Minute wechselte Trainer Bernhard Schwarz auf 4 Positionen und gab somit außer dem heutigen Ersatztorwart Moritz allen noch verbliebenen Spielern auf der Bank ihre Einsatzzeiten. Für André, Onur, Ömer und den leicht angeschlagenen Lucky kamen Ata, Elvis, Taddy und Finn.

Beide Mannschaften ließen das Spiel nun bei sehr warmen Temperaturen bis zum Pausenpfiff ruhig weiterlaufen.

Kurz nach Beginn der 2. Halbzeit deutete Stephan in der 48. Minute erstmals an, dass er heute unbedingt ein Tor schießen wollte. Sein 1. Versuch, als er allein vor dem gegnerischen Torwart auftauchte und knapp am Kasten vorbeizielte, brachte ihm jedoch noch nicht den gewünschten Erfolg. 

Besser machte es der ETV ein paar Minuten später: Onur hatte sich wieder einmal gut auf der rechten Seite durchgesetzt und fand auch mit einem genauen Querpass den freistehenden André, der zentral aus kurzer Entfernung den Sack endgültig zuschnürte (4:0, 54. Min.).

Stephan hatte in der 48. Minute geübt, in der 54. Minute Anschauungsunterricht erhalten und da unsere Spieler schnell und nachhaltig lernen, setzte er seine neuen Kenntnisse gleich in gute Taten um. Ein unkontrolliert aus der Abwehr der Gäste geschlagener Ball landete bei unserem Innenverteidiger, der sich nicht lange bitten ließ, ein paar Schritte durchs Mittelfeld lief und ungehindert zum 5:0 vollendete (62. Min.)

Den Schlusspunkt aus ETV-Sicht setzte schließlich André, der nach Bilderbuchvorbereitung von Jan in der 66. Minute mit dem Tor zum 6:0 seinen unechten Hattrick vollendete.

Die letzte nennenswerte Aktion des Spiels gehörte jedoch den tapferen Gästen, die mit einem sehenswerten Fernschuss aus bestimmt 25 Metern am chancenlosen Dominik vorbei ins lange obere Eck den Ehrentreffer zum 6:1 (70. Min.) erzielten. Verdient!

Der Schiri pfiff die zweite Halbzeit ebenso pünktlich wie die erste ab.

Fazit: Für HT 16 ging es nur noch um die goldene Ananas und der ETV nutzte schnell einige seiner zahlreichen Chancen, um in diesem Spiel gar keinen Zweifel aufkommen zu lassen, wer den Rasen als Sieger verlassen wird. So entwickelte sich ein minderspannendes, jedoch immer faires Spiel, was in weiten Teilen eher an ein Freundschaftsspiel erinnerte als an harten Wettbewerb und dem besonnenen und souveränen Schiedsrichter Christian Jakel von Eintracht Norderstedt keinerlei Probleme bereitete. Er musste nicht ein einziges Mal zu einem anderen Karton als seiner Notizkarte für Ein- und Auswechslungen greifen. 

Da unser letzter Konkurrent um Platz 3, der Niendorfer TSV, nur unentschieden spielten, ist uns der 3. Platz nun, zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr zu nehmen. Auch im Tabellenkeller fiel die letzte Entscheidung der Liga. Mit Altona 93, die ihr Ligaspiel in Nettelnburg mit 3:1 verloren, steht nun auch der 4. Absteiger endgültig fest. An den beiden letzten Spieltagen der B-Verbandsliga 2010/11 kommt es also mehr oder weniger nur noch zu Freundschaftsspielen, wobei uns sehr daran gelegen sein wird, den uneinholbaren Rückstand auf die Holsaten aus Elmshorn beim 6-Punkte-Spiel am nächsten Wochenende um 3 Punkte zu verringern. Wir erwarten entsprechende Gegenwehr: Es geht schließlich um die Ehre!

Aufstellung: Dominik, Opi, Vincent, Konrad, Stephan, Lucky, Jan, Onur, Ömer, Ramin, André (Finn, Elvis, Taddy, Ata)

So. 15.05.2011, SC Concordia 2. B - ETV 1. B: 2:1 (2:1)

Eine Stunde zu Zehnt

Früher einmal wollte Bayern nicht mehr zum Betzenberg nach Kaiserslautern fahren, sondern die Punkte mit der Post hinschicken. Es gab dort eh nie etwas zu holen. So ähnlich ergeht es uns, wenn es gegen Concordia geht. Ich kann mich an kein Test-, Pokal- oder Punktspiel erinnern, in dem wir als Sieger vom Platz gegangen sind. Der Begriff Angstgegner scheint in diesem Fall wirklich angebracht zu sein.

Nach Angst sah es zu Beginn allerdings überhaupt nicht aus. Der Schock der Lohbrügge-Niederlage schien nicht mehr in den Trikots zu stecken. Im Gegenteil, engagiert, lauf- und spielfreudig begannen unsere Jungs die Partie. Und das, obwohl Bernhard dieses Mal nur 12 einsatzfähige Spieler zur Verfügung hatte. Neben Ersatztorwart Moritz, der zwar auf einen Einsatz als Stürmer spekulierte und mit Dominik schon einen eigenen Tortanz kreiert hatte sowie dem immer noch angeschlagenen Stephan nahm nur noch Elvis als spielfähiger Feldspieler auf der Bank Platz.

Die ersten Torchancen ließen nicht lange auf sich warten. Ramin in der 12. Minute mit einem Geschoss aus 25m, das der Torwart gerade noch um den Pfosten lenken konnte und Opi in der 13. Minute mit einer Mischung aus Kopf- und Schulterball aus 8m nach Diagonalball von Konrad hätten für eine Führung sorgen können. In der 15. Minute die erste Gelegenheit für Cordi, aber Dominik war nach einem Schuss aus 10m auf dem Posten. Nur zwei Minuten später waren wir wieder an der Reihe. Nach einem Freistoß von Konrad sorgte Ramin mit einem spektakulären Volleyschuss aus 14m für das nächste Aufsehen, zielte aber leider genau auf den Torwart.

In der 23. Minute ereignete sich die spiel entscheidende Szene. Zunächst konnte Konrad noch einen Schuss des starken Zehners der Gastgeber nach einem sehenswerten Dribbling zur Ecke abblocken. Beim anschließenden Eckstoß kam ein Concorde dann aus 5m völlig frei zum Kopfball, so dass Eudel auf der Linie stehend nach einer Reflexbewegung nur noch mit dem Arm retten konnte. Schiedsrichter Toni Steinmann musste dann zwangsläufig und regelkonform auf Elfmeter und rote Karte entscheiden. Über Sinn und Zweck dieser Regel lässt sich genauso streiten, wie darüber, dass Eudel anschließend nicht mal auf der Bank Platz nehmen durfte, sondern drei Meter dahinter stehen musste. Netterweise zeigte sich der verletzte Patsche sofort solidarisch und leistete dem gefrusteten Eudel Gesellschaft!

Der anschließende Elfer war dann drin, obwohl Dominik noch dran war. 1:0 für Cordi und es schien wie immer gegen uns zu laufen. Opi, der bis dato im Sturm eingesetzt wurde, rückte für Eudel auf die linke Abwehrseite. Kaum dort angekommen, segelte auch schon ein perfekt geschlagener 40m Diagonalball über ihn hinweg und brachte den gegnerischen Stürmer in eine derart gute Schussposition, dass er sich diese Gelegenheit zum 2:0 nicht nehmen ließ. Damit war das Spiel eigentlich schon nach einer knappen halbe Stunde entschieden.

Denkste Puppe! Unsere Jungs zeigten Moral und gaben das Spiel noch lange nicht verloren. Konrad mit einem Schuss aus 20m in der 32. Minute deutete schon mal an, dass wir uns nicht geschlagen geben wollten. Ramin setzte es eine Minute später dann die in die Tat um. Nach einem Rückpass von Jan zirkelte er den Ball aus 18m halblinker Position mit links ins rechte lange Eck zum Anschlusstreffer.

Das sollte doch noch Hoffnung für den zweiten Durchgang geben. Der begann mit einer deutlich Überlegenheit für unsere Farben. Trotz Unterzahl bestimmten wir das Spielgeschehen, kamen jedoch kaum noch zu zwingenden Torchancen. Cordi stand in der Abwehr sicher, schaffte es aber auch nur selten, unsere Defensive um die überragenden Innenverteidiger Konrad und Vincent in Gefahr zu bringen. Das mussten wir schon selbst übernehmen. Opi verursachte in der 65. Minute nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte einen Freistoß aus 25m, der anschließend an den Außenpfosten knallte. Ansonsten ließen wir vor unserem Tor bis zur Schlussphase, als wir alles oder nichts spielten und die Abwehr entblößten, nichts zu.

Die Schlussphase hatte es dann noch mal in sich. Nachdem Cleverle Konrad eine Zeitstrafe für einen Concorden provoziert hatte, spielten wir immerhin noch mal 5 Minuten 10 gegen 10. Jetzt gab es auch wieder Gelegenheiten, die Kugel doch noch einmal im Tor unter zu bringen, aber Jan scheiterte mit zwei viel versprechenden Schussversuchen. Auf der Gegenseite hatte Cordi in der 80. Minute beim munteren Scheibenschießen in unserem Sechzehner die Chance zu entscheiden, aber irgendeiner von unseren Jungs schmiss sich immer wieder in die Schüsse und verhinderte das dritte Gegentor. So hatten wir plötzlich in der Nachspielzeit noch eine Riesenchance zum Ausgleich, als wir nach einem Ballverlust von Cordi sogar noch eine Überzahlsituation 3 auf 2 bekamen. Leider erreichte der ungenaue Flankenball vom eingewechselten Elvis weder André noch Jan, so dass der Torwart in seiner letzten Aktion den Ball noch wegwischen konnte.

Fazit: Mit der Leistung war Bernhard absolut zufrieden, mit dem Ergebnis logischerweise nicht. Trotz einstündiger Unterzahl waren wir die überlegene Mannschaft und zeigten nach dem Spiel in Lohbrügge eine ansprechende Reaktion. Schade, dass die Mannschaft nicht mit zumindest einem Pünktchen belohnt wurde. Der Charakter der anwesenden Spieler stimmt aber zuversichtlich, dass der Rest der Saison noch vernünftig zu Ende gespielt wird. Austrudeln ist auch nicht angesagt, dafür ist der Vorsprung auf Niendorf noch zu knapp!

In unserem gestrigen Wochenrückblick haben wir Eintracht Norderstedt und Holsatia Elmshorn bereits gratuliert, an dieser Stelle wollen wir das gerne noch einmal wiederholen. Wer drei Spieltage vor Schluss bereits als Meister und Zweitplatzierter feststeht, dürfte nicht allzu viel verkehrt gemacht haben. Norderstedt mit 11 Punkten Vorsprung und weit über 100 geschossenen Toren ist ein würdiger Meister und Regionalliga-Aufsteiger. Holsatia mit 10 Punkten Vorsprung und nur 24 Gegentoren ein hochverdienter Vizemeister und Aufsteiger in die A-Verbandsliga. Nochmals herzlichen Glückwunsch an alle Verantwortlichen und Spieler, viel Spaß bei den restlichen Spielen und viel Erfolg in der nächsten Saison!

Norderstedt kann sich jetzt ganz auf das Pokalhighlight am Donnerstag um 19 Uhr, Ochsenzoller Str., gegen den Bundesligisten HSV konzentrieren. Wir drücken unserem Staffelkonkurrenten die Daumen und wünschen ihnen den Einzug ins Finale! Was passiert dann eigentlich mit Jochen? Kommen dann nach dem Bart auch noch die Haare ab?! Oder sind dann auch mal die Trainer dran???!!!

Aufstellung: Dominik – Sebbi, Vincent, Konrad, Eudel – Onur, Lucky, Ramin, Jan – Opi, André (eingewechselt Elvis)

Mi. 11.05.2011 VFL Lohbrügge 1. B - ETV 1. B: 3:0 (1:0)

Himmel und Hölle in 3 Tagen

Ganze drei Tage konnten wir das Fußballspektakel gegen Norderstedt und den beeindruckenden 6:3 Sieg genießen. Dann sind wir beim Nachholspiel in Lohbrügge brutal auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Die gute Ausgangsposition, die wir uns durch den unerwarteten Dreier gegen den Tabellenführer erarbeitet hatten, haben wir leichtfertig und vor allem völlig unnötig wieder aus der Hand gegeben.

Der Gastgeber, der sich im gesicherten Tabellenmittelfeld befindet und auf das Pokalhalbfinale in der nächsten Woche gegen den FC St. Pauli hinfiebert, hatte zum Anpfiff nur 10 gesunde Spieler auf den Platz bringen können. Erst nach 5 Minuten Spielzeit kam noch ein elfter Akteur hinzu. Sie waren also mit dem letzten Aufgebot angetreten.

Da waren wir doch noch gut bedient. Zu den verletzten Michele, Patsche und Deniz gesellten sich noch die angeschlagenen Stephan und Nikolaj, die zwar auf der Bank Platz nahmen, aber nicht wirklich einsatzfähig waren. Zu allem Übel verletzte sich auch noch Ata beim Warmmachen und musste ebenfalls passen. Dafür rückte André in die Startformation. Auf der Bank hatten wir mit den Landesligaleihgaben Vincent, Elvis und Finn im Gegensatz zu den Lohbrüggern aber neben Ersatztorwart Dominik immerhin noch drei fitte Feldspieler zum Einwechseln zur Verfügung.

In der Anfangsphase schienen unsere Jungs an das Spiel gegen Norderstedt anknüpfen zu können. Nach teilweise sehenswerten Spielzügen stellten sich auch schnell die ersten Torchancen ein. In der 11. Minute hatte André die Kugel aus 16m schon an der richtigen Stelle zum Torabschluss liegen, spielte jedoch noch einen Pass weiter auf Ömer, der leider im Abseits stand. Chance vertan. Eine Minute später spielten wir einen schnellen Konter über die rechte Seite, aber die Flanke von Onur brachte Ramin per Kopf nur mittig auf den Torwart. Die größte Chance zur beruhigenden Führung hatte Ramin in der 15. Minute, als er von Ömer herrlich im Strafraum frei gespielt wurde, einen Tick zu lange beim Abschluss zögerte und dann am starken Torwart der Gastgeber scheiterte. In der 28. Minute war es erneut der agile Ramin, der diesmal von André in Szene gesetzt wurde, aber aus 14m den Ball wieder nicht am Torwart vorbei brachte.

Von Lohbrügge war bis dahin mit Ausnahme einer Strafraumszene, die von Konrad rechtzeitig geblockt werden konnte, nicht viel zu sehen. Gefährlich waren sie eigentlich nur nach Hochabstößen vom Torwart, der scheinbar mühelos bis zu unserem Sechzehner kam. So auch in der 33. Minute, als erneut ein hoher Torwartabstoß in Richtung unseres Tores flog und weder von Sebbi noch vom herauslaufenden Moritz geklärt werden konnte. Nutznießer war Lohbrügges Goalgetter Hogir, der zwischen den beiden an den Ball kam und über Moritz hinweg zum 1:0 ins Tor köpfte.

In der 35. Minute hatte André dann die große Chance zum Ausgleichstreffer, als er im Strafraum von Ömer angespielt wurde und aus 10m direkt hätte abziehen können. Leider entschied er sich für eine Ballannahme, die dann zu weit vom Fuß sprang und vom Keeper geklärt werden konnte.

Bevor es mit diesem unglücklichen Rückstand in die Halbzeitpause ging, wechselte Bernhard noch Vincent und Elvis für Opi und André ein.

Für den zweiten Durchgang erhofften sich die zahlreichen Eltern und Großeltern, die an einem Mittwochabend den Weg an den „Binner“ gefunden hatten, dass den Gastgebern aufgrund des enormen läuferischen Aufwandes und der fehlenden Einwechselspieler irgendwann die Puste ausgehen würde. Wir müssten nur das Tempo hochhalten und den Druck aufrechterhalten, dann würden wir diesen Rückstand schon noch umbiegen können.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Nach dem schnellen 2:0 der Gastgeber in der 43. Minute, als sich Hogir erneut im Zentrum durchsetzen konnte und den Ball aus 12m humorlos und unhaltbar für Moritz in die Maschen fetzte, bekamen die Gastgeber regelrecht Flügel. Jetzt spielten sie auch richtig guten Fußball und waren dem 3:0 deutlich näher als unsere scheinbar in Schockstarre verfallenen Jungs dem Anschlusstreffer. In der 45. Minute mussten wir uns bei Moritz bedanken, der eine gefährliche Flanke gerade noch vor dem einköpfbereiten Hogir wegwischen konnte und in der 51. Minute rettete Konrad in höchster Not auf der Linie.

In dieser Phase haben wir völlig unsere Linie verloren und beschäftigten uns mehr mit vermeintlichen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters als mit unserem Spiel. Dieses elende Lamentieren und Gejammer gipfelte in der 53. Minute schließlich mit der roten Karte wegen Meckerns für Ömer, der in der 44. Minute für das gleiche Vergehen bereits Gelb gesehen hatte. Damit hatte er uns natürlich einen Bärendienst erwiesen, denn in Unterzahl würde es gegen die kompromisslose Abwehr der Gastgeber natürlich umso schwerer werden, den Rückstand noch aufzuholen.

Trotzdem ging kurzzeitig ein Ruck durch die Mannschaft, die nun begriffen zu haben schien, dass man sich wieder aufs Fußballspielen konzentrieren sollte. Onur nach Zuspiel von Lucky in der 55. Minute und Lucky nach Ecke von Jan in der 57. Minute hatten die Gelegenheit noch mal ranzukommen, aber Onur scheiterte halbrechts aus 12m am Torwart und Lucky’s Schussversuch aus 5m wurde noch zur Ecke geblockt. Die letzte Gelegenheit zum Anschlusstreffer hatte Konrad, der seine Abwehrposition mittlerweile aufgegeben hatte, in der 70. Minute. Nach Zuspiel vom eingewechselten André kam er jedoch eine Stiefelspitze zu spät, so dass der Keeper der Gastgeber an der Strafraumgrenze gerade noch per Fußabwehr klären konnte.

Das war es dann aber auch von unserer Seite, so richtig ernsthaft konnten wir das Gehäuse der Gastgeber nicht mehr in Gefahr bringen. In der Schlussphase hatte Lohbrügge aufgrund unserer aufgelösten Abwehr noch einige gute Kontermöglichkeiten, die sie aber mit Ausnahme der 77. Minute nicht nutzten. Da war Hogir, von dem Fußballexperte Franky Kehr zu Recht gewarnt hatte, erneut zur Stelle und schnürte nach Vorarbeit des im zweiten Durchgang überragenden Adem seinen Dreierpack zur endgültigen Entscheidung.

Fazit: Ernüchterung machte sich nach dem Spiel breit und will auch einen Tag später noch nicht so wirklich weichen. Leider konnten wir die Euphorie nach dem Norderstedt-Spiel nicht mitnehmen. Wenn wir nach gutem Beginn in Führung gegangen wären, wäre das Spiel vielleicht anders gelaufen. Aber für den Konjunktiv gibt es ja bekanntlich keine Punkte. Ärgerlich ist vor allem, dass wir nach dem Rückstand nicht die Nerven behalten haben und uns auf unsere fußballerischen Qualitäten konzentriert haben. Der Gastgeber hat uns mit seinem letzten Aufgebot den Schneid abgekauft, uns mit rustikaler Gangart und überragendem Laufpensum erst niedergekämpft und dann ausgespielt. Daher haben sie das Spiel letztendlich auch absolut verdient gewonnen. Wir wünschen ihnen für das Pokalhalbfinale gegen den Bundesligisten FC St. Pauli in der nächsten Woche viel Spaß, Erfolg und vor allem genug Spieler!

Wir haben jetzt innerhalb von drei Tagen alle Höhen und Tiefen, die es im Fußball gibt, erlebt. Gegen Norderstedt war noch fast jeder Schuss ein Treffer, gegen Lohbrügge wollte der wichtige Führungstreffer für uns einfach nicht fallen. Dann entwickelt sich manchmal ein Spielfilm, der gegen einen läuft und den man nicht mehr aufhalten kann. Der Traum vom zweiten Platz und der A-Verbandsliga in der nächsten Saison ist endgültig ausgeträumt. Sieben Punkte Vorsprung lassen sich die Jungs um Olli Schlegel nicht mehr nehmen. Berücksichtigt man zudem, dass die Holsaten auch noch drei Punkte am grünen Tisch verloren haben, die sie zuvor sportlich errungen hatten, stehen sie auch absolut zu Recht da. Glückwünsche unsererseits gibt es aber wie bei der Meisterschaft von Norderstedt erst, wenn alles offiziell ist.

Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht noch den dritten Platz gefährden und den Aufstieg in die A-Landesliga aufs Spiel setzen. Wir haben noch vier schwierige Spiele vor der Brust und mit Niendorf, Concordia und Süderelbe drei Konkurrenten im Nacken, die uns noch einholen können. Deshalb müssen wir die Niederlage bei Lohbrügge jetzt möglichst ganz schnell abschütteln und uns intensiv auf das Spiel am Sonntag bei Concordia vorbereiten!

Aufstellung: Moritz – Opi, Sebbi, Konrad, Eudel – Onur, Lucky, Ramin, Jan, Ömer – André (eingewechselt Vincent, Elvis)

Sa, 7. Mai 2011: Eimsbütteler TV 1.B – Eintracht Norderstedt 1.B 6:3 (4:1)

Ein hübsches Sträußchen zum Muttertag

Es ist nicht ungewöhnlich, im Laufe einer Fußballsaison die selbst gesteckten Ziele zu revidieren. Beim ersten Mal, als wir darüber spekulierten, wo wir wohl landen könnten, fassten wir einen Platz auf dem Treppchen und somit die sichere A-Landesligateilnahme ins Auge. Nach unserem furiosen Start mit 6 Siegen in Folge, haben wir dann kurz geglaubt, ganz oben ein Wörtchen mitreden zu können, mussten uns aber nach den Punktverlusten bei Niendorf– da tut’s noch weh, wenn wir auf das Ergebnis schauen -, Norderstedt und gegen Concordia wieder erden und einen realistischeren Blick gewinnen. Die Tabelle sprach viele Wochen die Unwahrheit. Da glaubt man noch, dass Platz 2 recht ungefährdet ist, aber Holsatia hatte sich längst angeschlichen und durch die Vielzahl von Nachholspieltagen und weitere Punktverluste unsererseits gegen SV N.A., Oststeinbek und wiederum gegen Niendorf ließen wir sie auf 4 Punkte Vorsprung enteilen.

Inzwischen können wir auch theoretisch nicht mehr Verbandsligameister werden, den Kampf um den 2. Platz haben wir aber noch nicht aufgegeben. Dieser Platz berechtigt in der nächsten Saison zur Teilnahme an der A-Verbandsliga und da unsere derzeitige 1.A immer noch gute Chancen auf den Aufstieg in die Regionalliga hat, wäre es doch ganz gewiss so, dass man es nie verwinden kann, wenn man eine solche Chance einfach vertut. So gilt für uns für den Rest der Saison: Volle Punkteausbeute, keine weiteren Geschenke, auch nicht zum Muttertag, und hoffen, dass Holsatia noch zweimal (einmal davon gegen uns!) Nerven zeigt.

In den letzten 14 Tagen herrschte ungewöhnliche Ruhe auf unserem Trainingsplatz. Wir hatten immer nur einen kleinen Kader zur Verfügung. Ausfälle wegen wichtiger Schulangelegenheiten, Krankheiten, Verletzungen usw. ließen uns sorgenvoll auf das erste „Endspiel“, und zwar gegen die „Unschlagbaren“ aus Norderstedt, schauen. Doch mit der Zeit so peu à peu füllte sich zum Samstag wieder der Notizblock des Trainers mit einsatzbereiten und –fähigen Spielern, so dass wir schließlich eine schlagkräftige Mannschaft zur Verfügung hatten.

Große Spiele brauchen einen angemessenen Rahmen und so freuten wir uns, ein erfahrenes Schiedsrichtergespann auf dem Sportplatz an der Bundesstraße begrüßen zu dürfen. Schiedsrichter Michael Schwedt und seine Assistenten Jouri Savitchev jun. und Rainer Janssen, alle vom Norderstedter SV, lieferten eine tolle Leistung ab und leiteten das Spiel über die komplette Distanz schnörkellos und souverän. An dieser Stelle muss auch beiden Mannschaften ein großes Lob ausgesprochen werden: Es gab im gesamten Spiel kein einziges böses Foul, eine Gangart, da gewöhnt man sich daran doch gern.

Der Anpfiff erfolgte pünktlich und bumms war es auch schon passiert. Ein Norderstedter Außenverteidiger spielte einen etwas zu zaghaften Querpass auf seinen Kollegen auf der Innenposition, Ata hatte ausgeschlafen, spritzte dazwischen, umkurvte den Torwart, schob die Kugel leicht und locker ein und pflückte somit eine erste Prachtkerze für die Hausherren (1:0, 2. Min.).

So durfte es weitergehen und fast wäre Sebbi in der 7. Minute nach einem unwiderstehlichen Lauf über die rechte Seite von der eigenen Strafraumgrenze bis in den gegnerischen 16er fast der sensationelle 2.Treffer gelungen. Leider fehlten am Ende dieses Parforcerittes die nötigen Körner, um erfolgreich abschließen zu können. Diese Energieleistung hätte zur Belohnung einen Rittersporn verdient gehabt.

Langsam besann sich jetzt auch Norderstedt auf seine Stärken und legte die Schockstarre des frühen Rückstands ab. In der 8. Minute blieb den Einheimischen erstmals der Atem stehen, als ein Norderstedter das Tor nur knapp verfehlte und von der 11. bis zur 13. Minute absolvierten die Eimsbütteler Anhänger einen Crashkurs im Apnoetauchen. Einen ersten Schussversuch konnte Moritz noch mit letzter Not abwehren, der Nachschuss wurde zur Ecke am Tor vorbei gelenkt. Die Ecke selbst segelte gefährlich durch den ETV-Strafraum auf den Kopf eines Norderstedter Spielers, der nur knapp vorbei zielte. Aufatmen, auftauchen!

Der ETV wechselte ein erstes Mal - das hohe Tempo bei Witterungsverhältnissen, für die ein Sonnenhut das richtige Kleidungsstück gewesen wäre, kostete Kraft. Für Jan kam in der 13. Minute Nikolaj. Kurz darauf überflog Ömers Schuss aus eigentlich guter Distanz nach Flanke von Onur die Norderstedter Querlatte mit Sicherheitsabstand.

Das Spiel gestaltete sich auf hohem Niveau offen. Norderstedt war in der 19. Minute dem Ausgleich sehr nahe. Mit gelungenem Kurzpassspiel hatten sich drei Eintracht-Spieler in den Strafraum der Gastgeber vorkombiniert, der Abschluss aus ca. 16 Metern verpasste das linke untere Eck des ETV-Tores um nicht einmal einen Meter.

Hin und her ging es jetzt und Fußballexperte Tom bemerkte trocken auf den Punkt: „Die spielen echt gut!“, womit er seine ETVer meinte, die es ihm gleich beweisen sollten, denn noch während der Autor dieser Zeilen die Tom’sche Fundamentalerkenntnis zu Papier brachte, läutete Ömer die Osterglocken, indem dieses Mal er in einen halbherzigen Norderstedter Querpass spritzte und ebenso sicher wie zuvor Ata die Kugel unhaltbar im Norderstedter Gehäuse versenkte (2:0, 22. Minute).

Norderstedt war jetzt offensichtlich total geschockt und anders als noch im Pokalfinale des letzten Jahres, als wir eine verdiente 2:0-Führung noch aus der Hand gaben, setzten die ETV-Spieler heute nach. Lucky erkämpfte sich den Ball im Mittelfeld, dass die Trompetenblumen erschallten, Patsche flog unaufhörlich waagerecht auf Höhe der Grasnarbe und ergrätschte dabei immer die Bälle und niemals den Fuß des Gegners. Sebbi trieb das Spiel über seine Seite an, Deniz organisierte die Abwehr und Konrad leitete den nächsten Spielzug mit einem klugen Pass auf André ein, der bis zur Grundlinie durchstartete, dort seinen Gegner austanzte, auf Onur zurückpasste, der wiederum eine butterblumenweiche Flanke auf den Kopf von Ramin zirkelte, der sich diese Gelegenheit nicht mehr nehmen ließ und unhaltbar ins lange Eck einschädelte (3:0, 25. Minute).

Ein Debakel für die „Unschlagbaren“ deutete sich an. Den nächsten Paukenschlag leitete wieder Konrad, der sich für heute offenbar einiges vorgenommen hatte, ein. Nach seiner Balleroberung in der Innenverteidigerposition trieb er die Pille dynamisch bis zur Mittellinie, passte messerscharf durch die Norderstedter Viererkette auf André, der mit dem Ball am Fuß bis in den 16er eilte, in Bedrängnis den Ball am Torwart vorbei legen jedoch nicht ins Tor bringen konnte. Ein Verteidiger kratzte in einer unglücklichen Rückwärtsbewegung die Kugel von der Linie und legte sie wiederum direkt Konrad auf, der nun keine Mühe hatte, sich mit einem Vergissmeinicht-Törchen ins lange Eck für die gute Spieleröffnung selbst zu belohnen (4:0, 32. Min.).

Der extra angereiste Bildzeitungsjournalist, der gern die vorzeitige Meisterschaft der Norderstedter für die Montagsausgabe dokumentieren wollte, packte sein Equipment frustriert wieder ein und verließ die Sportanlage an der Bundesstraße Richtung Millerntor. Er hat - wie leider ein paar wenige andere auch - auf das falsche Pferd gesetzt. Die Tanzmusik spielte weiter in Eimsbüttel, auf St. Pauli gab es nur noch einen atonalen Trauermarsch.

Roland wagte sich erstmals seit unserem Testkick gegen die 1.A von Altona 93 aus dem verbalen Unterholz und sprach den ominösen Satz: „Das können wir heute gar nicht mehr verlieren!“ Und kaum war dieser Satz gesprochen, entfaltete er seinen schlimmen Fluch: unsere Abwehr schwächelte und die Eintracht erzielte mit einer sehenswerten Volleyabnahme nach einer Ecke den 4:1-Halbzeitstand (38. Min).

Auch die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag - leider zum Nachteil des ETV. Deniz knickte nach 2 Minuten bei einem Zweikampf um und musste mit Verdacht auf eine Bänderverletzung ausscheiden. Wir wünschen schnelle Genesung. Für ihn kam Stephan. Ob es an diesem Wechsel lag oder einfach an der Wirkung der bestimmt nicht Zufriedenheit ausdrückenden Pausenansprache des Norderstedter Trainers, – in den folgenden Minuten, die zu einer Ewigkeit gerannen – dominierten die Gäste das Spiel. Die Abwehr um Konrad, Stephan, Patsche, Sebbi und Lucky stand unter permanentem Druck und tat sich einige Male schwer, die brenzligen Situationen nachhaltig zu klären, so dass Norderstedt immer besser ins Spiel kam. Das Tempo, das die Gäste nun gingen, war enorm und so kam, was kommen musste: Norderstedt verkürzte mit einem abgefälschten Ball nach einer Ecke zum 2:4 (49. Min.).

Die Gäste witterten Morgenluft und berannten nun das ETV-Tor noch stürmischer, aber die Abwehr fand nach einer erneuten Umstellung (Opi kam für den angschlagenen Stephan) zur alten Ordnung und war jetzt auch wieder in der Lage, Entlastungsangriffe einzuleiten. Mitten in diese Norderstedter Drangperiode servierte der frische Opi die Kirsche auf Ömer, der mit seinem zweiten Tor die Norderstedter Riesentanne endgültig fällte (5:2, 62. Min.).

Nun verließ Patsche angeschlagen und abgekämpft das Spielfeld, für ihn rückte Onur in die 4er-Kette, Ömer wechselte auf Links und André stürmte fortan neben Ata.

Die Gäste gaben nicht auf und kamen noch einmal bis auf 2 Tore heran (5:3, 72. Min), aber etwa ab der 70. Minute mussten die Norderstedter - wie Zaungast Thomas Ohls sachverständig bemerkte - ihrem immens hohen Tempo in der zweiten Halbzeit Tribut zollen. Die letzte Rose dieses denkwürdigen Eimsbütteler Fußballnachmittags pflückte André nach toller Vorarbeit von Ata kurz vor dem Schlussgong (6:3, 79. Minute).

Fazit: Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung der heute von der ersten bis zur letzten Minute hellwachen und mit der nötigen Siegermentalität ausgestatteten Eimsbüttler Elf, die ja eigentlich aus 14 Spielern bestand, entzauberte der ETV den Favoriten aus Norderstedt und brachte ihm die erste Punktspielniederlage seit dem 26. Mai 2010 bei. Nach den beiden unglücklichen nicht zuletzt durch umstrittene Schiedsrichterentscheidungen verlorenen Duellen der laufenden Saison (Hinspiel und Pokalspiel) wirkt dieser deutliche und verdiente Sieg wie Balsam auf der Seele und wird Selbstvertrauen und Zuversicht für die restlichen Saisonspiele geben. Den Norderstedtern werden wir aufrichtig zum in dieser Saison nur ihnen zustehenden Meistertitel gratulieren, wenn er denn endgültig eingefahren ist (woran wir nicht den geringsten Zweifel hegen).

Helden für einen Tag: Moritz – Sebbi, Patsche, Konrad, Deniz – Lucky, Jan, Onur, Ömer, Ramin – Ata – Nikolaj, Opi, André, Stephan

Mi. 27.04.2011: HT 16 1. B. - ETV 1. B: 1:6 (0:0)

Harte Nuss erst spät geknackt

Zum Nachholspiel am Mittwochabend bei HT 16 reisten wir das erste Mal mit dem vereinseigenen Mannschaftsbus an. Busfahrer Tommy brachte die Spieler pünktlich und ohne Probleme zum Treffpunkt in Billstedt. Anders erging es Ulli, der mit seiner Leerfahrt zwar auch pünktlich erschien, sich jedoch kurz vor der Ankunft aufgrund einer altbekannten VW-Krankheit bei Typ IV von seinem Seitenfenster verabschieden musste. Da die ersten Regentropfen über Billstedt niedergingen, ging es für ihn statt zum Spielbericht erst mal zur Tankstelle, um die fehlende Scheibe provisorisch mit einer Plane ersetzen zu lassen. Rechtzeitig vor Spielbeginn war er dann wieder vor Ort und musste aufgrund des fehlenden Computers beim ältesten Verein Deutschlands den Spielbericht in altbewährter Schriftform ausfüllen.

Die Hindernisse vor dem Spiel sollten hoffentlich kein schlechtes Omen für die anschließende Partie sein. Es ging jedoch zunächst genauso weiter. Die Gastgeber, die kurz vor Spielbeginn noch in Einzelgesprächen von C-Jugendtrainer Walter Laubinger, der von der früheren HSV-Trainerlegende Ernst Happel einst zum Zauberer ernannt wurde, eingestellt wurden, stellten sich nicht nur hinten rein, sondern wollten überraschenderweise mitspielen. Damit hatten wir augenscheinlich nicht gerechnet, denn die ersten Torschüsse gingen auf das Gehäuse von Dominik. Er war allerdings hellwach und konnte die ersten Schussversuche souverän entschärfen.

Erst in der 10. Minute hatten wir unsere erste vielversprechende Offensivaktion. Lucky hatte sich von der Mittellinie aus aufgemacht und einen Alleingang bis zum gegnerischen 16er gestartet. Den Abschluss mit seinem schwächeren linken Fuß setzte er jedoch an den rechten Außenpfosten. Eine Ecke von Jan in der 11. Minute köpfte Ömer dann unbedrängt aus 10m genau auf den Torwart. Auch seinen Freistoßversuch aus aussichtsreichen 22m zentraler Position setzte er drüber.

In der 16. Minute startete André unseren bis dato besten Angriff, spielte einen perfekten Doppelpass mit Ömer und scheiterte mit dem anschließenden Direktschuss am toll reagierenden Keeper der Billstedter. Eigentlich alles richtig gemacht, aber momentan fehlt einfach das Quäntchen Glück bei unserem Torschützenkönig. In der gleichen Minute hätte Ramin für den Führungstreffer sorgen können, aber er traf einen Querpass von Ömer nicht richtig und zielte übers Gehäuse. Ein Schuss von Jan aus 20m in der 18. Minute rundete unsere kurze Drangphase dann ab.

Anschließend schafften wir es nicht mehr, die gut gestaffelte Gästeabwehr ernsthaft in Gefahr zu bringen. Zu viele einfache Fehlpässe im Aufbauspiel und zu komplizierte Angriffsbemühungen verhinderten weitere gefährliche Offensivaktionen vor dem Tor der Gastgeber. In der 35. Minute hatten wir dann sogar Glück, dass eine gefährliche Flanke von der rechten Angriffsseite quer durch unseren Fünfmeterraum an Freund und Feind vorbei segelte.

An unserer zuletzt eher ruhigen Seitenlinie tropfte es von Beginn an stetig in das Fass von Bernhard und drohte so langsam überzulaufen. In der Halbzeitpause traf es dann Opi und André, die für die Landesligaleihgaben Vincent und Michele draußen bleiben mussten. Es hätte aber auch gut und gerne andere Kandidaten treffen können. Mit Ruhm hatte sich jedenfalls keiner der Aktiven gegen den Tabellenvorletzten bekleckert.

Der zweite Durchgang begann zunächst mit deutlich mehr Schwung als zuvor. Der eingewechselte Michele hatte nur kurz nach Wiederanpfiff nach einer schönen Flanke von Jan die Gelegenheit zur Führung, aber sein Schussversuch aus 10m wurde noch abgeblockt. Da wollte der zweite Joker Vincent nicht nachstehen und bediente mit feinem Zuspiel Onur, der anschließend nach schönem Alleingang und trockenem Schuss aus 14m seinen Meister im gegnerischen Torwart fand.

In der 43. Minute schien das böse Omen seinen weiteren Verlauf zu nehmen. Nach einem Freistoß von der rechten Seitenauslinie ungefähr 50m vom Tor entfernt segelte der Ball in hohem Bogen Richtung Tor. Vermeintlich leichte Beute für Dominik, aber er verschätzte sich vollends und konnte den einfachen Ball nach kuriosem Abwehrversuch anschließend nur noch frustriert aus dem Netz holen. Da sah Dominik, der zuletzt sicher und souverän sein Tor hütete, leider verdammt alt aus.

Die Führung sollte zum Glück nicht lange andauern, denn in der 46. Minute entschied der junge und insgesamt ausgesprochene souveräne Schiedsrichter Muschtaba Nasari vom MSV Hamburg auf einen aus Sicht der Gastgeber umstrittenen Elfmeter. Lucky drang in den Strafraum ein, wurde dabei mit einem Tritt aus dem Selbigen gebracht und konnte die anschließende Hereingabe nicht mehr kontrolliert in die Mitte bringen. Der Schiri pfiff das erste Vergehen und zeigte auf den Punkt. Capitano Ramin übernahm die Verantwortung und vollendete flach und platziert ins rechte untere Eck zum wichtigen Ausgleich.

Nur eine Minute später hatte Michele seinen nächsten dynamischen Auftritt, scheiterte jedoch nach Zuspiel von Ramin freistehend aus 12m halbrechter Position nur knapp. In seinem dritten Anlauf in der 49. Minute klappte es dann besser. Nach Pass von Ramin schlenzte er den Ball aus 20m überlegt zum 2:1 Führungstreffer ins lange Eck. In der 52. Minute hätte Ramin den Sack zumachen können, als er nach einem tollen Pass von Ömer alleine vor dem Torwart auftauchte. Leider entschied er sich für eine Mischung aus Torschuss und Querpass, so dass der Ball aufgrund der fehlenden Nachrücker am Tor vorbei ins Aus trudelte.

In der 60. Minute musste das Spiel dann leider für eine knappe halbe Stunde unterbrochen werden. Nach einem unglücklichen Pressschlag mit Jan blieb HT 16-Spieler Hamid unter starken Schmerzen auf dem Platz liegen. Der eilig herbeigerufene Krankenwagen brauchte dann aber doch seine 15 Minuten, ehe er den verletzten Spieler auf dem Platz versorgen konnte. Nach einer Odysee über das Krankenhaus Wandsbek, wo sie keinen Platz für Hamid hatten, landete er im Krankenhaus Eilbek, wo er mit schmerzstillenden Mitteln versorgt und mit Verdacht auf Kreuz- oder Innenbandriss nach Hause geschickt wurde. Endgültige Aufschlüsse gibt es auf Nachfrage bei der Betreuerin Andrea Maack erst nach der MRT-Untersuchung. Wir wünschen Hamid auf diesem Weg schon mal alles Gute und eine möglichst schnelle Genesung und Rückkehr auf den Fußballplatz.

Zwei Minuten nach der Unterbrechung sorgte Michele für die Vorentscheidung. Nach einem schönen Steilpass von Lucky vollendete er aus 15m eiskalt am Torwart vorbei zur 3:1 Führung. HT16 brach nun ob des Ereignisse mit ihrem Mitspieler und des zwei-Tore-Rückstands ein und ließ uns fortan ohne große Gegenwehr gewähren. Das nutzten wir dann gnadenlos aus. Nach einem Freistoß von Jan auf den langen Pfosten köpfte Deniz in die Mitte, wo Konrad den Ball am Torwart vorbei zum 4:1 ins Tor spitzeln konnte. Die Spielzeituhr zeigte die 65. Minute. In der 70. Minute sorgten die mittlerweile eingewechselten Patsche und Nikolaj für den nächsten Treffer. Einen Pass von Patsche nahm Nikolaj an der Mittelinie auf und marschierte ungestört Richtung Tor. Der erste Abschluss war noch nicht von Erfolg gekrönt, aber beim Abpraller vom Torwart war er erneut zur Stelle und schob aus einem Meter zum 5:1 ein. Nach weiteren Torchancen durch Onur aus 14m knapp neben das Tor und Ramin, der aus 18m am Torwart scheiterte, setzte erneut Ramin in der 77. Minute den Schlusspunkt, als er nach Pass von Onur alleine vor dem Torwart auftauchte und diesmal mit einem Schuss aus 12m die richtige Variante zum 6:1 Endstand wählte.

Letzter Aufreger in der Partie war in der 80. Minute ein spektakulärer Freistoß von HT16 aus 25m ans Lattenkreuz. Ein Treffer wäre den Gastgebern auf jeden Fall zu gönnen gewesen, wirklich getröstet hätte er wahrscheinlich nicht.

Fazit: Es war eine harte Nuss, die wir in Billstedt zu knacken hatten. Zu lange sah es so aus, als ob es eine richtig enge Kiste gegen den Tabellenvorletzten wird. Da muss man als Verbandsliga-Spitzenmannschaft einfach eher für eine Entscheidung sorgen. Letztlich ist es nochmal gut gegangen und tat der guten Stimmung beim anschließenden "Überfall" auf Joey’s Pizzaservice in der Grindelallee keinen Abbruch. Klar ist aber auch, dass wir mit der gestrigen Leistung im Topspiel am 7. Mai gegen den Klassenprimus aus Norderstedt nicht viel reißen werden. In diesem Spiel muss eine deutliche Leistungssteigerung erfolgen, wenn wir nach dem knappen 2:4 im Hinspiel und dem unglücklichen 1:2 n. V. im Pokalspiel zum dritten Mal ernsthaft Paroli bieten wollen. Am kommenden Wochenende sind wir punktspielfrei, d. h. aber natürlich nicht, dass wir uns auf die faule Haut legen! Am Sonntag um 16 Uhr testen wir auf dem Kunstrasen an der Bundesstraße gegen unsere A-Junioren-Landesliga.

An dieser Stelle möchte der Schreiber noch eine Lanze für unseren zuletzt glücklos agierenden Torjäger André brechen. Er hat in den letzten zwei Jahren mit zahlreichen Toren schon so manche Spiele für uns entschieden und durchläuft zurzeit sein erstes echtes kleines Tief. Das ist schon so manch anderen, deutlich berühmteren, Stürmern passiert. André wird da aber schnell wieder herauskommen, denn die Unterstützung der Mannschaft ist ihm gewiss. Jedenfalls war die Reaktion der Mannschaft bei der Busrückfahrt absolut beeindruckend. Er hat das volle Vertrauen seiner Mannschaftskollegen, die ihm schnell wieder aus seiner Torkrise heraushelfen wollen. Am besten schon gegen Norderstedt!!!

Besondere Vorkommnisse: Unser Betreuer Achim leistete mit Unterstützung von Bernhard nach den Verletzungen von Michele (Oberschenkel) und Jan (Knie) in der Schlussphase äußerst unterhaltsame Erstversorgung am Spielfeldrand! Hoffen wir mal, dass die Versorgung auch wirkungsvoll war und beide schnell wieder ins Geschehen eingreifen können!

Aufstellung: Dominik – Opi, Deniz, Konrad, Eudel – Onur, Lucky, Ramin, Jan, Ömer – André (eingewechselt Vincent, Michele, Patsche und Nikolaj)

Sa, 9. Apr 2011: Altona 93 1.B – Eimsbütteler TV 1.B 2:4 (2:2)

Zurück in die Spur?

Herrlichstes Fußballwetter! Eigentlich dachten wir, dass Trainer Bernhard Schwarz heute aus dem Vollen schöpfen könnte, aber mit Moritz, Konrad, Taddy, Benni, Finn, Josh, Omid, Mladen und Ata standen heute 9 Spieler aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zur Verfügung.. Von den verbliebenen 14 kränkelte auch noch Dominik, der sich jedoch heldenhaft aufrecht hielt und sein Tor 80 Minuten lang bewachte. Da kam die Hilfe der 2.B von Trainer Murat Najci gerade recht, die sich heute für unsere Unterstützung der letzten Monate revanchierte und Michele abstellte, der uns prompt in der zweiten Halbzeit auf die Siegerstraße brachte.

Anpfiff: Anstoß Altona! Der Platz war hoppelig, die Kreidelinien etwas ausgefranst, dennoch machte die BSV 19-Spielstätte an der Wichmannstraße in Bahrenfeld einen wesentlich gepflegteren Eindruck als die sonst übliche Spielstätte am Othmarscher Kirchenweg. Der ETV tat sich trotzdem in den ersten Minuten schwer mit der Ballkontrolle und Altona stand tief und versuchte es immer wieder mit langen hohen Bällen in die Spitze.

Erstmals in der 4. Min sorgte ein Freistoß, von links gefährlich vors Tor getreten, für Gefahr im Fünfmeterraum des ETV. Der unberechenbar aufprallende Ball konnte von Patsche jedoch als  Querschläger ins Toraus geklärt werden. Die anschließende Ecke wurde dann vom Altonaer Eckentreter direkt ans Außennetz geschossen.

Es dauerte bis zur 8. Min, ehe der ETV den ersten erwähnenswerten Spielzug zustande brachte. Jan  warf einen Einwurf schnell auf Onur, der direkt  zu Ramin weiterleitete. Ramins Volleyabnahme verfehlte das Tor jedoch um etliche Meter.

Nur 2 Minuten später nutzte Jan eine gute Freistoßposition nach Foul an Patsche nur unzureichend und drosch den Ball frontal in die Mauer. Der Schiri machte in der ersten Halbzeit einen sehr kleinlichen Eindruck. Man hatte das Gefühl, dass er prinzipiell ein unfaires Spiel erwartete und gleich von Anfang an für klare Verhältnisse sorgen wollte. Zudem entstand der Eindruck, dass er im Zweifelsfall immer gegen den ETV entscheiden würde. Dieser Eindruck verflüchtigte sich in der zweiten Halbzeit. Dann ließ er mehr Spielfluss zu und entschied nach meinem Geschmack in Zweifelsfällen eher für den ETV. Alles in allem also eine ausgewogene Angelegenheit und somit kein Grund zum Meckern. Das Spiel blieb über die gesamte Distanz friedlich und fair.

Ab der 10. Minute kam der ETV besser ins Spiel und setzt Altona mehr und mehr unter Druck. In der 13. Min. zog Ömer erstmals aus der Distanz ab. Der Altonaer Torwart konnte nur abklatschen, weil aber kein ETVer auf den zweiten Ball spekulierte,  konnte der ETV die Unsicherheit nicht zum Torerfolg nutzen.

Gleich in der folgenden Szene eroberte sich Jan den Ball, unterbrach durch Pressschlag einen Altonaer Aufbauspielzug, spielte schnell auf Onur, der auf André weitergab, der jedoch aus chancenreicher Position nichts Zählbares aus der Situation herausholen konnte.

Scheinbar lief es jetzt und dann kam es doch wieder anders: In der 15. Minute spielt Altona einen langen Ball auf den schnellen Mittelstürmer Jefferson mit der Nr. 17, der durchläuft mit dem Ball die Innenverteidigung und lässt dem auf der Linie verharrenden Dominik keine Chance (1:0, 15. Min.).

Oh Mann, nur gut, dass noch genügend Zeit blieb, das Spiel zu drehen. Der ETV ließ sich auch gar nicht groß beeindrucken. Nur 2 Min. nach dem unglücklichen Rückstand setzte André zum Alleingang über das halbe Feld an, konnte jedoch den Abschluss nicht druckvoll platzieren. Sein Schuss wurde leichte Beute für den Altonaer Torwart.

Klares Indiz für die übernommene Initiative durch die Gäste waren drei Ecken in Folge für den ETV in der 21. Minute. Die. 1.Ecke wurde  von Jan auf  Ramin getreten, der aus der Distanz gefährlich abzog. Der Torwart der Altonaer konnte den Ball nur mit Mühe um den Pfosten klären. Nach der 2. Ecke von Ömer schoss dann Jan gefährlich aufs Tor. Ein Abwehrspieler fälschte ab. Der 3. Eckstoß verpuffte, ohne Gefahr für das Altonaer Tor zu bringen.

Die Spielkontrolle durch den ETV manifestierte sich endlich in der 23. Minute. Das 1:1 durch Jan aus kurzer Distanz brachte das Spiel wieder in Waage. Ramin leitet die Kombination mit einem Pass auf Onur ein, der lässt kurz abtropfen und spielt Jan somit frei, der keine Mühe hat zum Ausgleich einzunetzen (1:1, 23. Min.).

Nur drei Minuten später steht das Spiel wieder auf den Füßen. Ömer düpiert zwei Altonaer Mittelfeldspieler, indem er einfach durch sie durch spaziert. Nach einem kurzen Doppelpass mit André, zieht Ömer in die Mitte und schießt von dort platziert ins lange Eck (1:2, 26. Min.). Alles wieder in der Spur!

Deniz hat die nächste Riesenchance nach einer Ecke von Ömer. Der Ball segelte durch den gesamten 5-Meterraum direkt auf ihn zu, mit leichter Rücklage traf er den Ball jedoch nicht richtig und verfehlte sowohl in der Höhe als auch in der Breite aus kurzer Distanz das Tor deutlich..

Wenige Minuten später setzte Altona wieder seine gefährlichste Waffe ein. Ein langer hoher Pass segelt auf die Nr. 17, diesmal hat Deniz jedoch aufgepasst und kann per Kopf klären. Bis auf diese Nadelstiche über die Nummer 17 hat die Viererkette um  Opi, Patsche, Deniz und Stephan das, was an Offensivbemühungen von Altona kommt, souverän im Griff. Die Abwehrspieler können sich sogar immer wieder mit in die Angriffsbemühungen einschalten.

Altona steht nun auch zunehmend tiefer, Der ETV versucht es aus der Entfernung. Die Distanzschüsse von Ömer und Jan in der 37. Minute sind jedoch recht schwach geschossen und bringen keine große Gefahr.

In der gleichen Minute geschieht dann das zurzeit immer wieder Unbegreifliche: Altonas einziger Trick, der lange Ball auf die Nr. 17 findet mal wieder sein Ziel, die ETV-Abwehrspezialisten gehen nicht energisch genug zum Ball, der Altonaer Stürmer täuscht an, setzt sich im Pressschlag durch und erzielt das 2:2 (37. Min). Eine ganze Halbzeit mal wieder für die Katz.

In der Halbzeitpause wehte der laue Sommerwind den Nachdruck in des Trainers Stimme aus dem offenen Kabinenfenster über Platz in unsere Ohren. Es gab keine Wechsel auf Seiten des ETV.

Die Gäste zeigten sich nun von Anfang an bemüht, das Spiel zu kontrollieren. Dennoch war es wieder  Altona, die in der 48. Minute bei einem erneuten Konter über – na wen wohl? - die Nr. 17 die erste Chance für sich verbuchen konnte. Deniz hatte jedoch aufgepasst und entschärfte die Situation souverän.

In der 50. Minute ersetzte Michele Jan, der ein wenig ausgepowert wirkte. In der Folgezeit nahm der ETV-Druck weiter zu. Onur kann in der 54. Min ein erstes Ausrufezeichen setze, setzt seinen strammen Schuss jedoch knapp über die Latte.

In der 55. Minute stand dann das Spiel wieder auf des Messers Schneide. Im Zuge des besten Altonaer Angriffs in der gesamten Partie, an dem sich ausnahmsweise auch andere Spieler als die Nr. 17 beteiligten, wird plötzlich die Nr. 12 auf der linken Angriffsseite freigespielt. Der überhastete und unplatzierte Schuss geht jedoch weit über Dominiks Tor. Puh, jetzt tief durch zu atmen.

In der 57. Minute muss Trainer Bernhard Schwarz erneut wechseln: Sebbi und Nikolaj kommen für die Verletzten Patsche und Ömer. Patsche geht mit  Problemen an der Hüfte, Ömer hat nach einem Laufduell eine Risswunde an der Hand.

Der große Trumpf der Mannschaft in dieser Saison ist aber, dass es durch Auswechslungen nicht zu Schwächungen kommt. Der Kader ist dermaßen breit besetzt, dass bei 9 Ausfällen immer noch genügend hochklassige Spieler auf der Bank sitzen, dass jeder Wechsel neue positive Impulse bringt. Joker Nummer 1, Michele,  zeigt mit einem kraftvollen Distanzschuss erstmals in der 59. Minute seine Torgefahr. Der Schuss geht leider knapp über die Latte, aber die zweite Chance sollte nicht lange auf sich warten lassen.

Genau 4 Minuten später zeigte Michele in seinem ersten Spiel in der B-Verbandsliga, dass er es viel besser kann. Joker Nummer 2, Nikolaj, behauptet den Ball im Strafraum der Altonaer spitzelt ihn beinahe von der Auslinie auf den zentral freigelaufenen Michele zurück, der aus 7 Metern hart, platziert, unhaltbar zur erneuten Führung für den ETV einschießt (2:3, 63. Min.).

Nun war der Widerstandswille der Gastgeber gebrochen. Von jetzt ab spielte nur noch der ETV. Das defensive Mittelfeld und die Abwehr um Lucky ließ jetzt überhaupt nichts mehr anbrennen und das Spiel kannte nur noch eine Richtung, nämlich auf das Altonaer Tor zu.

In der 65. Minute konnte Ömer mit versorgter Wunde wieder ins Spiel eingreifen und ersetzte Opi.

Kurz darauf hätte Michele zum Doppeltorschützen werden können. Nach einem Doppelpass mit Ramin bekommt er jedoch keine Druck hinter den Ball und vergibt.

Die allergrößte Chance des gesamten Spiels hat in der 70. Minute Deniz auf dem Fuß. Ein Freistoß von Ömer segelt zu Deniz, der direkt am langen Pfosten in guter Schussposition den Ball  aus 30 Zentimetern nur einschieben muss. Plötzlich steht jedoch der Torwart der Altonaer direkt vor ihm und verhindert die 150-%ige Chance im letzten Augenblick.

Drei Minuten später dann doch endlich die Erlösung. Den besten Angriff des ETV schnell und direkt, eingeleitet mit einem Pass von Ömer auf André, der sich zur Auslinie durchtankt und den klugen Pass in den Rücken der Abwehr spielt. Ramin ist mitgelaufen und vollendet zum 2:4 (73. Min).

In den Schlussminuten wechselt Bernhard wechselt Bernhard noch zweimal. Erst kommt Eudel für Onur, dann für Ramin wieder Onur, der in der Nachspielzeit sogar noch eine Doppelchance erst per Fuß und dann per Kopf vergibt. Somit bleibt es beim Endergebnis von 2:4.

Fazit: Altona hat uns mit seinen psychologisch schmerzenden Toren zum 1:0 und 2:2 das Leben sehr schwer gemacht. Die ETV-Mannschaft ließ sich jedoch heute nicht unterkriegen und glaubte bis zum Schluss an die eigenen Stärken. Erfreulich, dass es nicht nur bei einem positiven Gesamteindruck blieb, sondern sich das Team mit insgesamt vier Toren selbst belohnte und die Punkte verdientermaßen in der Wichmannstraße einsackte.

Aufstellung: Dominik, Opi (Ömer), Patsche (Sebbi), Stephan, Deniz, Lucky, Jan (Michele), Ömer (Nikolaj), André, Onur (Eudel), Ramin (Onur)m
Sa, 2. Apr 2011: ETV 1. B – Niendorfer TSV 1. B 0:1 (0:0)

Angstgegner

Eigentlich bin ich bisher davon ausgegangen, dass der Ausdruck Angstgegner eher einem Mythos entspricht denn der Wahrheit und habe es als Statistik-Quatsch abgetan. Schließlich stehen sich in den meisten Fällen ja auch weder die gleichen Spieler, geschweige denn die gleichen Trainer gegenüber. Im Fall Niendorf scheint sich der Ausdruck Angstgegner allerdings zu bewahrheiten. Nach der verdienten Derbyniederlage im Hinspiel mussten wir nun auch unsere fast 2 Jahre währende Heimspielserie ohne Niederlage ausgerechnet im Derbyrückspiel gegen Niendorf für beendet erklären. Da scheint sich wirklich so etwas wie ein Angstgegner zu entwickeln.

Es war ein rabenschwarzer Samstag, der schon damit begann, dass Trainer Bernhard aufgrund einer plötzlichen, dringenden Familienangelegenheit nicht rechtzeitig zum Treffpunkt erscheinen konnte. Da auch die Betreuer Ulli und Tommy zeitlich verhindert waren, musste die Mannschaft Aufstellung, Einstellung und Warm-Up alleine gestalten. Das haben sie nach übereinstimmenden Schilderungen mehrerer Augenzeugen zwar professionell über die Bühne gebracht, aber eine optimale Vorbereitung sieht natürlich anders aus. Da half es auch nicht, dass kurz vor Anpfiff des ca. 30 Minuten später beginnenden Spiels zunächst Tommy erschien und noch eine Ansprache hielt und quasi mit Spielbeginn auch Bernhard auf dem Platz auftauchte und noch letzte Worte an die Mannschaft richten konnte.

So war in den ersten Minuten auch noch so etwas wie Verunsicherung ob der Ereignisse vor dem Anpfiff zu spüren. Niendorf stand wie erwartet defensiv sehr kompakt und machte die Räume in der eigenen Hälfte mit einer Fünferkette in der Abwehr plus einer defensiv ausgerichteten Viererkette im Mittelfeld so was von eng, dass kaum ein Durchkommen möglich schien.

In der 10. Minute gelang es dann doch einmal, als sich André auf der rechten Außenbahn durchsetzen konnte und einen schönen Querpass auf Ömer spielen konnte. Sein Abschluss in Höhe des Elfmeterpunkts wurde jedoch von Consti im Tor der Niendorfer glänzend pariert.

Nach einer Viertelstunde hatte auch der Gast mit einem Torschuss aus spitzem Winkel seine erste Offensivaktion, aber Dominik passte auf und konnte zur Ecke abwehren.

Nach zwanzig gespielten Minuten konnten wir den Druck erhöhen. Das lag zum einen daran, dass wir uns langsam frei gespielt hatten, zum anderen aber auch daran, dass bei Niendorf die angestammte Innenverteidigung mit Chrissie und Djam verletzungsbedingt ausscheiden musste. Die durch Umstellung in Unordnung geratene Gästeabwehr ließ jetzt einige Lücken erkennen und Torchancen unsererseits zu.

Zunächst war es André in der 28. Minute mit einem Alleingang auf der halbrechten Seite, der für Gefahr sorgte. Sein Schuss aus 14m konnte aber von Consti mit einer gekonnten Fußabwehr entschärft werden. Nur eine Minute später hatte Lucky nach einer Ecke von Jan mit dem zweiten Ball aus 12m die Chance zur Führung, aber der Pfostensteher von Niendorf konnte gerade noch auf der Linie retten. Kurz darauf waren es Lucky und Deniz, die sich ein wenig in die Quere kamen und dadurch eine brandgefährliche Freistoßflanke von Jan nur um Haaresbreite per Kopf verpassten. Und weiter gings in Richtung Gästegehäuse. In der 35. Minute war es erneut André, der sich auf der rechten Seite durchgespielt hatte und einen genauen Rückpass in die Mitte auf Ömer spielte. Leider verpasste Ömer’s sehenswerte Direktabnahme das Tor nur ganz knapp. Es dauerte wiederum nur eine Minute bis zur nächsten Gelegenheit. Diesmal hatte Eudel mit einem feinen Steilpass Ömer in die Gasse geschickt. Sein Linksschuss aus spitzem Winkel stellte jedoch kein Problem für Consti dar, der den Ball zur Ecke abwehren konnte.

So blieb es bis zur Halbzeit beim 0:0. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatten wir das Heft in die Hand genommen und hätten nach etlichen Gelegenheiten eigentlich zur Halbzeit führen müssen. Niendorf war bis auf die erwähnte Torchance eigentlich nur noch nach Standardsituationen vor unserem Tor.

Die Halbzeitpause schien den Niendorfern gut getan zu haben. Sie hatten anscheinend in der Kabine die Ordnung wieder gefunden und standen nun deutlich besser als im zweiten Abschnitt der ersten Halbzeit. Torchancen waren in den ersten Minuten jedenfalls Mangelware.

In der 48. Minute gab es dann eine 5-Minuten-Zeitstrafe für einen Niendorfer Spieler. Das sollte doch Gelegenheit für uns sein, den Druck wieder zu erhöhen und zu Torchancen zu kommen. Das Gegenteil war jedoch der Fall. Trotz der schnellen Einwechselung zweier frischer Offensivkräfte mit Ata und Josh für Jan und Onur schafften wir es in Überzahl nicht einmal, gefährlich vor das Tor der Gäste zu kommen. Fast wäre sogar Niendorf in Unterzahl zum Torerfolg gekommen, doch Dominik war bei einem gefährlichen Freistoß auf dem Posten. Die verpasste Überzahlphase schien uns kurzzeitig zu lähmen, denn Niendorf kam nun besser ins Spiel und traute sich auch mal wieder über die Mittellinie. In der 54. Minute hatten sie dann durch den schnellen Mou-Inzou, den Stephan und Deniz ansonsten jedoch sehr gut im Griff hatten, eine gute Gelegenheit, als er den beiden einmal entwischte und sein fulminanter 18m-Schuss nur ganz knapp über die Latte strich.

Damit hatten sie ihr Pulver aber auch schnell wieder verschossen, denn nun kam die Zeit von Einwechselspieler Josh, der im Doppelpack auf sich aufmerksam machen sollte. Zunächst nutzte er die einzige Unsicherheit von Consti, der eine Flanke unterschätzte und sich dadurch weit aus dem Tor Richtung Seitenauslinie hinaustreiben ließ, und brachte den Ball gedankenschnell vor das torwartlose Gehäuse. Dort kam Ata leider die berühmte Stiefelspitze zu spät und verpasste die bis dato beste Torchance zur Führung. Kurz danach hatte Josh die Führung selbst auf dem Fuß, konnte aber einen Abpraller aus 16m nicht nutzen und schoss Consti den Ball weder mit genügend Druck noch mit einem überraschenden Heber direkt vor die Füße.

Nun nahm die Partie wieder Fahrt auf und mit Patsche für Eudel kam eine weitere frische Kraft ins Spiel. In der 62. Minute hatte Ramin nach Lucky’s Pass in die Gasse die nächste Gelegenheit, scheiterte jedoch im Eins gegen Eins aus 12m halblinker Position wiederum an Consti. Kurz danach die Doppelchance für Ata, aber wenn einmal nicht Consti im Weg stand, war es die vielbeinige Abwehr der Niendorfer. Zwei aussichtsreiche Schussgelegenheiten direkt nacheinander von Ata wurden jedenfalls im letzten Moment noch rechtzeitig vor Überqueren der Torlinie geblockt.

Und so kam es wie es kommen musste. In der 70. Minute hatte Schiedsrichter Nils Wünsch vom FC Alsterbrüder, der bis dahin zwar keine Probleme mit der fairen Begegnung hatte, aber bei der einen oder anderen Szene eher die kleinlichere Variante mit Freistoß wählte, statt das Spiel laufen zu lassen, wieder einmal ganz genau hingeguckt und ein Doppelfoul von Opi gegen Mou-Inzou im Strafraum erkannt. Opi soll den Angreifer, der sich in dieser Szene eher vom Tor wegbewegte, erstens gezupft und zweitens am Fuß getroffen haben. Ich persönlich habe weder das eine noch das andere Vergehen gesehen, gestehe dem Schiedsrichter jedoch zu, dass er das aus seinem Blickwinkel eventuell besser erkannt haben könnte. Fakt ist, dass es Elfmeter für Niendorf gab, dazu noch die gelbe Karte wegen Foulspiel und 5 Minuten Zeitstrafe wegen anschließendem Meckern für Opi, der ebenfalls für unschuldig plädierte.

Den fälligen Elfer verwandelte der TSV Consti (der Torwart muss sogar die Elfmeter schießen) dann im zweiten Anlauf, nachdem beim ersten Versuch ein Blauer zu früh in den Strafraum startete, mit Glück zur unverdienten Führung. Mit Glück deshalb, weil Dominik sich diesmal die richtige Ecke ausgesucht hatte und noch am Ball dran war. Unverdient deshalb, weil wir dem Führungstreffer deutlich näher waren als Niendorf und nur aufgrund einer umstrittenen Entscheidung ins Hintertreffen gerieten.

Nun machte der Gast den Laden natürlich wieder so richtig dicht und versammelte Mann und Maus in und um den eigenen 16er. Unsere Jungs versuchten in den letzten 10 Minuten zwar noch mal, sich aufzubäumen, doch sie schienen zermürbt von der Niendorfer Mauertaktik, den vergebenen Torchancen und dem kleinlichen Schiedsrichter, der auch in der Schlussphase jeglichen Spielfluss durch stetiges Unterbrechen hemmte. Kontrollierter, durchdachter Spielaufbau war jedenfalls nicht mehr zu erkennen, eher das Prinzip Hoffnung mit Kick & Rush, so dass irgendwo mal irgendjemand den Ball irgendwie im Tor unterbringt. Es war uns an diesem Tag leider nicht vergönnt, denn auch die letzte richtige Torchance durch einen Kopfball von Ömer nach Ecke des eingewechselten Konrad in der Nachspielzeit machte Teufelskerl Consti mit seiner letzten Parade zunichte und sicherte seinem Team damit endgültig die drei Punkte.

Fazit: Man kann den Jungs keinen großen Vorwurf machen. Sie waren über 80 Minuten spielbestimmend, haben sich etliche Torchancen herausgespielt, haben die Zweikämpfe angenommen und gewonnen, haben individuell durch die Bank gut gespielt, haben mannschaftlich geschlossen gewirkt, haben kaum Fehler gemacht und stehen trotzdem am Ende mit leeren Händen da. Kein Wunder, dass sie nach dem Spiel die Köpfe hängen ließen. Der Frust saß tief nach der zweiten Derbypleite in dieser Saison. Da halfen auch gut gemeinte tröstende Worte direkt nach Schlusspfiff wenig.

Mit ein wenig Abstand muss man aber doch in die Analyse gehen und feststellen, dass uns irgendwie die Leichtigkeit aus der Vorrunde abhanden gekommen ist. Wir sind zwar wieder, wie schon in der Vorwoche bei Oststeinbek die bessere Mannschaft gewesen, bekommen den Bock aber nicht umgestoßen. Da fehlt vielleicht doch die allerletzte Konsequenz, die totale Geilheit vor dem Tor, der unbändige Wille, der letzte Tick Mut und Leidenschaft und der absolute Glaube! Von alleine kommt das allerdings nicht wieder, es fällt auch nicht plötzlich vom Himmel. Man bekommt es auch nicht geschenkt, sondern man muss sich diese letzten fehlenden Prozent hart erarbeiten. Und zwar in jedem Training mit der richtigen Einstellung! 

Nachdem Holsatia mit 3:0 bei Scala gewonnen hat und an uns vorbeigezogen ist, sind wir jetzt nicht mehr in der Rolle des Gejagden, sondern mit Niendorf und Concordia in der Rolle der Jäger. Vielleicht behagt uns diese Rolle besser und wir bekommen die notwendige Konsequenz im Abschluss gepaart mit dem nötigen Schuss Lockerheit hin, um auch wieder Tore zu erzielen und Spiele zu gewinnen. Es ist indes das erste Mal in den letzten knapp drei Jahren, dass diese Mannschaft eine kleinere Schwächephase und Ergebniskrise durchläuft. Das sei ihr auch mal gegönnt. Jetzt kann sie aber beweisen, dass sie auch stark und willens genug ist, da schnell wieder herauszukommen. Erste Gelegenheit dazu bietet sich schon am nächsten Samstag auf Grand bei Altona 93!

Aufstellung: Dominik – Opi, Stephan, Deniz, Eudel – Onur, Lucky, Ramin, Jan, Ömer – André (eingewechselt Josh, Ata, Patsche und Konrad)

Sa, 26. Mär 2011: JFV Hamburg-Oststeinbek 1.B - Eimsbütteler TV 1.B 0:0

Festival der vergebenen Chancen

Die erste Chance des Spieles vergab schon vor dem Anpfiff der angesetzte Schiedsrichter Dirk Danilowski, der aus nur ihm persönlich bekannten Gründen einfach nicht erschien. Die Suche nach einem geeigneten Ersatzmann zog sich in die Länge. Schließlich fand sich mit Herrn Fanara, seinerseits Spielervater von JFV Hamburg-Oststeinbek 1.B ein bereitwilliger Unparteiischer, der dieser Bezeichnung vor, während und nach dem Spiel alle Ehre machte. Respekt, so viel sportlich faire Distanz, wenn die eigene Mannschaft spielt, ist nicht selbstverständlich.

Einen Hinweis an den Trainer des Jugendfördervereins will ich mir jedoch nicht ersparen: Der JFV kann sicher nichts dafür, dass der angesetzte Schiri einfach nicht erschienen ist, und Fußball ist ein emotionaler Sport, aber wenn wir uns dann gezwungenermaßen auf einen Vereinsvertreter der Heimmannschaft einlassen, erwarte ich vom Trainer dieser Mannschaft besondere Zurückhaltung am Spielfeldrand. Es geht überhaupt nicht, dass dann bei vermeintlichen Fehlentscheidungen - berechtigt oder nicht - versucht wird, durch lautstarke Einrufe àla "SCHIRIEEE!!!" den "eigenen" Mann zu beeinflussen . Glücklicherweise ließ sich Herr Fanara nicht von seiner fairen Linie abbringen.

Das Spiel wurde mit 20minütiger Verspätung angepfiffen und von Anfang an entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten.

Die erste brenzlige Szene ereignete sich in der 8. Minute, als die Angreifer vom JFV sich von der Konfusion der ETV-Viererkette dermaßen anstecken ließen, dass sie diese nicht nutzen konnten.

Nur eine Minute später hatte Lucky die Führung auf dem Kopf, verlor jedoch in aussichtsreicher Positon vor dem gegnerischen Strafraum den Überblick und leitete statt der Führung eine aufsehenerregende Kopfballstafette über zwei weiter Mitspieler ein, die leider im Toraus endete.

Der ETV blieb weiter am Drücker: in der 13. Minute musste zwar die Defensive im Kampf gegen die eigene Orientierungslosigkeit, die schnellen Gegenspieler und den ungewohnten Untergrund (das letzte Rasenspiel der Mannschaft fand vor 4 Monaten am 21. November in Elmshorn statt) mühevoll klären, im direkten Gegenzug verfehlten erst Ömer und nur eine Minute später Ramin aus allerbester Position nach perfektem Anspiel von Onur.

Die Antwort des JFV ließen nicht lange auf sich warten: zwei gute Chancen in der 15. und 17. Minute wurden knapp vergeben, danach beruhigte sich das Spiel für ein paar Minuten.

Die nächste nennenswerte Situation ereignete sich in der 28. Minute. Nach einem Foul an der Ecke zwischen Strafraum- und Torauslinie entschied der Schiri auf "kurze Ecke" für den JFV. Der Freistoß wurde gefühlvoll hoch über die Abwehr geschlagen und schließlich von einem JFVer am Tor vorbei geköpft.

Jetzt ging es wieder hin und her. André hatte die Führung in der 30. Minute auf dem Fuß, als er erstmals allein von dem Hamburg-Oststeinbeker Torwart auftauchte, den Ball jedoch, dem unebenen Rasen geschuldet, nicht unter Kontrolle bringen kann. Die Nachschussmöglichkeiten von Ömer und Ramin verpuffen ebenfalls ungenutzt.

Zwei Zeigerumdrehungen später heulten wieder die Alarmsirenen im Strafraum der Eimsbütteler: Die Abwehrkette brachte sich durch eigenen Unentschlossenheit erneut in Gefahr. Dominik rettete und leitete sogleich den Gegenangriff ein. Nach schnellem Spiel durchs Mittelfeld kam der Ball perfekt durch die Nahtstelle der JFV-Kette auf André, der schaltete den Turbo ein und eilte seinem Abwehrspieler auf und davon. Dem armen JFV-Verteidiger, der gerade erst eingewechselt worden war blieb nichts anderes übrig als der kräftiger Griff ans Trikot. Folgen: Rote Karte für den unglücklichen Abwehrspieler und Freistoß in der 35. Minute aus bester Position für den ETV, zentral an der Strafraumgrenze, den Ömer mit viel Gefühl aber leider knapp am rechten Pfosten vorbei spitzelte. Fortan stand der ETV mit einem Mann mehr auf dem Platz. Da sollte doch nun endlich etwas Zählbares aus den vielen Chancen herausspringen dürfen. Bis zur Halbzeitpause tat sich in der Kandinskyallee allerdings nichts Erwähnenswertes mehr.

Zur zweiten Runde wechselte Trainer Bernhard Schwarz zum ersten Mal. Für Eudel, der heute einen gebrauchten Tag erwischte und mit seinem schnellen Gegenspieler auf dem ungewohnten und unberechenbaren Untergrund leidlich überfordert war, kam Omid, der nach einer "freiwilligen" Auszeit wieder regelmäßiger am Training teilnehmen kann.

Der ETV übernahm nun eindeutig die Kontrolle über das Spiel und kam zu einer ganzen Reihe von hervorragenden Chancen.

Den Auftakt in der 42. Minute machte Onur mit einem Fehlschuss nach Pass von Ömer, kurz darauf traf André, wieder allein auf weiter Flur, nur den Torwart, in der 47. Min verfehlte eine Volleyabnahme von André nach schneller Überbrückung des Mittelfelds das Tor nur knapp und in der 51. Minute verschenkte Jan eine gute Freistoßmöglichkeit etwas unkonzentriert. Der JFV stand nun in Unterzahl deutlich defensiver und suchte sein Heil in langen Bällen auf die schnellen Spitzen. In der 44. und 56. Min. sorgte diese Taktik für Gefahr im Abwehrzentrum des ETV, die Defensive, nun bestehend aus Deniz und Stephan auf den Innenpositionen und Opi und Omid auf den Außen sowie überwiegend Lucky, aber auch Ramin auf den Sechsern, zeigte sich in der 2. Halbzeit aber deutlich sicherer und hielt die Bälle zuverlässig vom eigenen Tor fern.

Der nächste Wechsel stand an. Rückkehrer Nicolaj kam in der 58. Minute für Jan, um über die linke Abwehrseite neuen Wind zu entfachen.

Nur eine Minute später erspielte sich die Mannschaft die beste Chance des gesamten Spiels: André hatte den Turbo gezündet und war seinen Gegenspieler mit dem Ball über rechts entkommen. Sein präziser Pass in den Rücken der Abwehr wurde von Ramin völlig frei und unbedrängt aus 10 Metern zentral leider mit schwerer Rückenlage etwa 5 Meter über das Tor geschossen. Das Runde wollte heute einfach nicht ins Eckige. Zum Verrücktwerden.

Aber es ging weiter. In der 60. und 61. verfehlte Onur zweimal das gegenerische Gehäuse, einmal per Kopf, einmal per Fuß, beide Male in der Höhe. In der 68. Minute war mal wieder der JFV am Zug, diesmal spielte der Holperrasen den Gastgebern einen bösen Streich, der Ball versprang und der JFV-Stürmer schlug in guter Einschussposition ein großes Loch in die Luft.

Mit der Einwechslung von Josh für Ramin in der 73. Minute brachte der ETV-Trainer einen letzten Trumpf. Die Spieler des JFV standen jetzt sehr tief und verteidigten mit Mann und Maus. Trotzdem kam der ETV noch zu drei nennenswerten Chancen in den Schlussminuten: Gleich nach dem Wechsel konnte André dem Torwart den Ball nur in die Arme köpfen, in der 76. Minute tankte er sich erneut über rechts durch die gesamte Abwehr und passte uneigennützig auf Ömer, der mit der Chance allerdings nicht viel anfangen konnte und ein harmloses Schüsschen in Richtung Torwart "abfeuerte".

In der vorletzten Minute hätte alles noch ein glückliches Ende finden können, wenn Omid nach einer wunderbaren Einzelleistung ein wenig mehr Übersicht gehabt hätte. Unser Außenverteidiger hatte sich technisch eindrucksvoll und läuferisch stark über die linke Seite bis an die Strafraumgrenze durchgespielt, wählte statt des einfachen Passes auf den mitgelaufenen freien Ömer jedoch die komplizierte Lösung, trennte sich nicht vom Ball, sondern trieb ihn weiter in den Strafraum und schloss schließlich aus ungünstiger weil sehr spitzwinkliger Position ab. So blieb auch die letzte gute Gelegenheit ungenutzt.

In der 81. Minute stellte der von mir bereits am Anfang dieses Berichts gelobte Schiedsrichter einen weiteren JFV-Spieler nach unnötigem Foul an Nicolaj für 5 Minuten vom Feld, pfiff jedoch Sekunden nach dieser Strafe das Spiel ab. Von den drei zu vergebenden Punkten erhielt einen der JFV, einen der ETV und einer blieb auf dem Rasen in der Kandinskyalle zurück.

Fazit: Man kann der Mannschaft kaum Vorwürfe machen, die Defensive, bestehend aus Dominik im Tor, Eudel, Omid und Opi auf den Außen, Stephan und Deniz auf den IV-Positionen sowie Lucky als konsequentem Abräumer und Aufbauspieler davor haben trotz einiger Wackler zu Null gespielt, die Offensive um Ramin, Onur, Ömer, Jan, Nikolaj, Josh und André hat eine Vielzahl von Chancen herausgespielt und zumindest in der zweiten Halbzeit dem Spiel ihren Stempel aufgedrückt. Dass es am Schluss nur zur Punkteteilung gereicht hat, war vor allem auf Unvermögen und viel viel Pech im Abschluss und eine gute Abwehrleistung des JFV zurückzuführen.

Im Hinspiel lieferten wir das nach meinem Geschmack bisher beste Saisonspiel ab und siegten vor allem durch überzeugenden Kombinationsfussball und eiskalte Chancenausnutzung deutlich mit 5:1. Leider begann danach unsere Schwächeperiode mit unnötigen Punktverlusten gegen Niendorf, Concordia, Holsatia, Nettelnburg-Allermöhe und nun gegen die ehemaligen Jung-Elstern. Nehmen wir den Punktverlust ruhig als gutes Omen und stellen uns vor, dass unsere Schwächeperiode die nach dem Hinrundenspiel begann nun nach dem Rückrundenspiel endet. Am nächsten Wochenende im Lokalderby gegen den Niendorfer TSV kann die Mannschaft beweisen, dass sie aus Fehlern der Hinrunde gelernt hat.

Aufstellung: Dominik, Eudel (41. Min Omid), Opi, Stephan, Deniz, Lucky, Jan (58. Min Nikolaj), Onur, Ömer, Ramin (73. Josh), André
Sa, 19. Mär 2011: Eimsbütteler TV 1.B – JFV HammBorg 1.B 8:0 (2:0)

Fußball wird im Kopf gespielt

Was für ein Spiel kann man erwarten, wenn der abgeschlagene Tabellenletzte mit genau 10 Spielern anreist, einen Feldspieler ins Tor stellen muss und bereits nach 6 Minuten mit 0:1 hinten liegt?

Genau: ein Grottenspiel, in dem der führende Favorit in Überzahl den Schlendrian verständlicherweise partout nicht aus der Birne bekommt und der hoffnungslos unterlegene Außenseiter in Unterzahl mit Mann und Maus verteidigt und mit dem einen oder anderen Nadelstich versucht, den Gegner zu ärgern und am Ende, über sich selbst hinausgewachsen, erhobenen Hauptes mit „nur“ 8 Gegentreffern den Platz verlassen kann.

Das „standesgemäße“ Ergebnis zum Schluss war mehr den schwindenden Kräften der Gäste, die in der zweiten Halbzeit aufgrund von Erschöpfung und leichten Blessuren einzelner Spieler einige Phasen mit nur 9 Spielern überbrücken mussten, als der Klasse der Hausherren zu verdanken.

Eine dezidierte Schilderung der Feldüberlegenheit, Fehlerquote bei den finalen Pässen und der mangelhaften Chancenverwertung der Eimsbütteler ersparen wir uns für dieses Spiel. Der Spickzettel des Berichtenden enthält folgende Eintragungen:

1. Halbzeit
 6. Min. 1:0 Jan nach Querpass von Ömer
15. Min. Trainer Bernhard Schwarz und Betreuer Achim Böke leisten
         erfolgreich 1.Hilfe mit Schwamm und Eiswasser für einen
         HammBorger Spieler.
32. Min. Einwechslung: André für Taddy, Nicolaj für Ömer
19. Min. 2:0 André per Kopf nach Flanke von Opi

2. Halbzeit
43. Min. 3:0 Onur nach Pass von André
45. Min. 4:0 Nicolaj, von Onur durchgesteckt
57. Min. Mladen für Finn
59. Min. 5:0 Onur, nachVorlage Mladen
65. Min. Ömer für Lucky
66. Min. 6:0 Ömer mit Heber nach Zuspiel von Mladen
74. Min. 7:0 Nicolaj, nach Pass von Ömer)
77. Min. 8:0 Mladen aus kürzester Distanz ins kurze Eck nach
         scharfer Hereingabe von Jan

Fazit: Das beste zum Schluss: Das Spiel verlief absolut fair und den HammBorger Gästen gebührt Respekt für ihr sportliches Auftreten. Sie haben sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und bis zum Schluss im Rahmen ihrer heute zahlenmäßig eingeschränkten Möglichkeiten ein passables Fußballspiel abgeliefert.

Aufstellung: Dominik, Opi, Eudel, Ramin, Deniz, Lucky (65. Min. Ömer), Jan, Onur, Taddy (32. Min. André), Finn (57. Min. Mladen), Ömer (32. Min. Nicolaj)
Sa, 26.02.2011: ETV 1. B – FC Süderelbe 1. B: 5:2 (0:1)

Die Bank gewinnt

Überraschende Frühlingsgefühle auf dem Sportplatz an der Bundesstraße! Nach den eisigen Temperaturen der letzten Tage, präsentierte sich die Kunstrasenanlage von ihrer schönsten Seite. Herrliches Grün, dazu strahlend blauer Himmel, Sonne, kein Wind und Günter B. aus Holland zurück! Was will man mehr? Am besten noch ein gutes und erfolgreiches Fußballspiel!

Danach sah es in der Anfangsphase jedoch noch nicht aus. Das Spiel begann zwar im Gegensatz zum letzten Heimspiel gegen Alstertal-Langenhorn mit der Abteilung Attacke, doch das Pressing sollte nicht allzu lange Bestand haben. Die Gäste, nach Punkten bestes Auswärtsteam der Liga, standen sehr kompakt in der Defensive und ließen uns wenig Raum zur Entfaltung.

Es dauerte bis zur 12. Minute, ehe das erste Mal Torgefahr aufkeimte. Ömer hatte nach einem gegnerischen Fehlpass seine unnachahmliche Schusstechnik unter Beweis gestellt und mit einem Mix aus Vollspann und Außenrist aus 22m abgezogen. Leider verpasste sein Geschoss das Ziel nur um Zentimeter. Danach folgten einige weitere gute Ansätze, insbesondere über die rechte Seite mit Flankengott Josh, aber leider fanden seine gelungenen Hereingaben zunächst keinen Abnehmer. Da kam wieder das alte Leiden zu Tage, dass wir nicht schnell genug nachrücken und Präsenz im 16er zeigen. Wie zum Beispiel in der 20. Minute, als Deniz eine schöne Banane von Josh mit einem sehenswerten Seitfallzieher abschloss, der jedoch knapp am Tor vorbei flog. Mit einem Freistoß von Ömer, den Torwart Nicolas Sethmacher in der 21. Minute gekonnt um den Pfosten lenken konnte, endete die erste gute Phase unserer Elf leider schnell wieder.

Nun war Süderelbe am Zug, die insbesondere mit einem überragenden Kevin Biedermann über die linke Seite und einem stets gefährlichen Mustafa Karaaslan im Sturmzentrum zu Gefallen wussten. Zu unserem Glück spielte Moritz zweimal sehr gut mit. In der 23. Minute konnte er mit schnellem Herauslaufen gerade noch rechtzeitig außerhalb des 16ers vor Karaaslan klären und nur zwei Minuten später verhinderte er, diesmal im Strafraum, durch beherztes Eingreifen den möglichen Rückstand. Süderelbe war nun am Drücker und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, wann es klingelt. In der 32. Minute hatten wir noch Glück, als ein Schuss aus 12m knapp das Tor verfehlte, aber eine Minute später war es dann tatsächlich soweit. Ein langer Pass ins Herzstück unserer Abwehr fand Karaaslan, der Deniz entwischte und mit einem Heber über Moritz die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für die Gäste erzielen konnte. Der Rettungsversuch von Konrad kurz vor der Linie kam zu spät.

Dieser Rückstand sorgte bis zur Halbzeit noch mal für ein kurzes Aufbäumen auf unserer Seite. Jan hatte nach Pass von Eudel alleine vor dem Torwart die Gelegenheit auszugleichen, setzte seinen Heber aber neben das Tor. Auch sein zweiter Versuch mit rechts nur kurze Zeit später scheiterte, als er nach einem Solo von André den Ball mit dem falschen Fuß und in Rücklage weit über’s Tor schoss. In der Nachspielzeit platzierte Deniz einen Kopfball nach Ecke von Jan dann noch genau auf den Torwart, so dass wir mit einem Rückstand in die Halbzeit gehen mussten.

Für den zweiten Durchgang wechselte Bernhard gleich dreimal. Für die keineswegs enttäuschenden Sebbi, Stephan und Josh brachte er drei frische Kräfte. Opi sollte Druck über die rechte Außenbahn entfachen, Ramin das Heft im Mittelfeld in die Hand nehmen und Ata für neuen Wirbel in der Offensive sorgen.

Das schien auch gleich Früchte zu tragen, denn kurz nach Wiederanpfiff gab es schon die erste Gelegenheit zum Ausgleich. André hatte sich mit einem Turboantritt auf der rechten Seite durchgesetzt und den Ball von der Grundlinie ins Zentrum gespielt. Dort ließ Ata den Ball für den vermeintlich besser postierten Ömer durch, aber Ömer kam einen Tick zu spät und nicht zum Abschluss. Weiter Druckaufbau hieß die Devise. Nur eine Minute später eine schöne Flanke von Eudel auf Ata, der aus 16m mit einer Direktabnahme nur knapp das Tor verfehlt. Die Chancen ergaben sich jetzt im Minutentakt:

46. Minute: Ömer mit Freistoß aus 22m knapp vorbei.
47. Minute: Flanke von Jan an die Latte.
48. Minute: Freistoß von Ömer wird von Torwart abgeklatscht,
            Nachschussversuch von Ramin wird geblockt.

Der Ausgleich lag eigentlich in der Luft, aber in der 49. Minute folgte die kalte Dusche. Nach einem eigenen Einwurf verloren wir den Ball und Süderelbe vollendete durch Lars Kohl einen Lehrbuchkonter eiskalt zum 2:0. Das war natürlich ein Rückschlag und man wurde das Gefühl nicht los, dass unsere Bilderbuchheimserie so langsam dem Ende entgegen ging. Vor allem, weil das gegnerische Tor mittlerweile auch wie verhext zu sein schien. In der 53. Minute hätte Ata’s Direktabnahme nach langem Pass von Konrad eigentlich einen Treffer verdient gehabt, ging aber erneut knapp am Tor vorbei. Zwei Minuten später die nächste Gelegenheit für Ata, aber er trifft eine schöne Vorlage von André nicht richtig und vergibt auch diese gute Gelegenheit.

Das schien so ein Tag zu werden, an dem man noch Stunden weiterspielen kann und das Tor nicht trifft. Dem war aber nicht so, denn nach einer Stunde Spielzeit kamen plötzlich die wilden fünf Minuten von Eimsbüttel. In der 60. Minute zog der eingewechselte Opi einen schönen langen Flankenball aus dem Halbfeld auf den langen Pfosten. Dort war Ata zur Stelle und köpfte zum Anschlusstreffer ein. Sollte etwa doch noch was gehen?! Und wie! Nur zwei Minuten später der Ausgleich! Lucky hatte sich durchs Mittelfeld getankt und den Ball in Bedrängnis noch irgendwie zu Ata in den 16er gebracht. Der nahm den Pass auf, setzte sich energisch durch, umspielte noch den Torwart und schob zum 2:2 ein. In der 64. Minute war André auf und davon und kam trotz Trikotzupfer kurz vor dem Strafraum noch zum Abschluss. Der Torwart parierte, aber Schiedsrichter Marc Szymczak entschied trotz zunächst erteilter Vorteilsauslegung auf Freistoß. Den semmelte dann Jan aus 17m mit einem knallharten Aufsetzer zum viel umjubelten Führungstreffer in die Maschen. Die Jungs hatten ein verloren geglaubtes Spiel tatsächlich innerhalb von 5 Minuten gedreht! Wahnsinn!!!

Die endgültige Entscheidung ließ dann nicht mehr lange auf sich warten. Süderelbe war jetzt am Boden und wir konnten in der 68. Minute nachlegen. Der überragende Ata hatte sich auf der rechten Außenbahn durchgesetzt und eine Traumflanke nach innen geschlagen, wo Ramin freistehend aus 5m zum 4:2 einköpfen konnte. So kurios es auch klingen mag, aber wir hätten die Gäste in der Schlussphase jetzt sogar noch richtig abschießen können.

69. Minute: Lucky scheitert nach einer Ecke von Jan knapp per Kopf
71. Minute: André scheitert nach Zuspiel Ömer am Torwart
77. Minute: Sensationeller Günter Netzer-Gedächtnispass über 50m von Jan auf
            Ata, der zögert alleine vor dem Torwart aber zu lange
            und vergibt

Eigentlich hatten wir genug Aufreger gehabt in diesem Spiel, aber die letzte Minute sollte es dann auch noch mal in sich haben. Mladen, in der 72. Minute für André eingewechselt, prallte nach einem langen Pass unglücklich mit dem Torwart zusammen. Der Keeper blieb liegen und Eudel, der seine überragende Form der letzten Wochen auch heute wieder bestätigen konnte, schoss den Ball aus 25m ins leere Tor. Der Versuch eines Verteidigers, den Ball noch mit der Hand vor der Torlinie zu retten, misslang. Das hinderte den bis dahin souveränen Schiedsrichter aus Egenbüttel jedoch nicht, im Nachhinein noch die rote Karte zu zeigen. Auch der Versuch ist laut Regelwerk wohl strafbar. Das war dann zuviel des Guten für die bis dahin ausgesprochen fairen Gäste. Torwart verletzt, Gegentor bekommen und ne rote Karte für den Verteidiger. Nun bestürmten sie den Schiedsrichter und es entwickelte sich ein verbaler Schlagabtausch, der noch lange bis nach dem unverzüglich erfolgten Schlusspfiff andauern sollte. Irgendwie verständlich, denn so ein Ende hatten die Gäste wirklich nicht verdient und mit ein bisschen Fingerspitzengefühl hätte man auf die rote Karte auch durchaus verzichten können. Keinen Vorwurf kann man in dieser Situation Eudel machen. Hätte er den Ball ins Aus geschossen, wäre es sicherlich ganz großer Sport gewesen, aber er musste aus der Situation heraus in Sekundenbruchteilen handeln und hat sich halt für den Torschuss entschieden. Dem Torwart von Süderelbe, der nach diesem Zusammenprall humpelnd den Platz verlassen musste, wünschen wir an dieser Stelle, dass er glimpflich davon gekommen ist und hoffentlich bald wieder spielen kann.

Fazit: Schade, dass ein tolles Fußballspiel mit so einem faden Beigeschmack zu Ende gehen musste. Süderelbe zeigte über eine Stunde, warum sie in der Staffel die auswärtsstärkste Mannschaft sind. Hinten kompakt und mit schnellem Konterspiel hatten sie uns eigentlich schon den Zahn gezogen. Die Wende in diesem Spiel kam von der Bank. Mit Ata, Ramin, Opi und später auch Mladen, waren die Einwechselspieler an 4 von 5 Toren beteiligt und sorgten somit für den glücklichen, aber letztlich doch verdienten Heimsieg. Wer solch eine Bank hat, braucht sich wahrlich keine Sorgen zu machen. Ata, der vor dem Spiel ob seiner andauernden Leistenprobleme noch davon sprach, es ruhig angehen zu lassen (was ihm von den anwesenden Zuhörern eh keiner glaubte), explodierte förmlich und riss so die gesamte Mannschaft mit. Skifahrer Ramin merkte man den Wechsel von den Skistiefeln zu den Buffern nicht an, er übernahm im Mittelfeld sofort wieder die Regie und unser Dauerpatient Opi sorgte mit seinen Diagonalpässen und Flanken immer wieder für Gefahr. Es ist gut zu wissen, dass man so einen großen und ausgeglichenen Kader hat. Der wird auch am nächsten Wochenende wieder gebraucht, wenn wir zum Pokalschlager nach Norderstedt fahren und aufgrund der Hamburger Skiferien auf einige Urlauber verzichten müssen.

Aufstellung: Moritz – Sebbi, Deniz, Konrad, Eudel – Josh, Lucky, Stephan, Jan, Ömer – André (eingewechselt Opi, Ramin, Ata und Mladen)

Sa, 5. Februar 2011: ETV 1. B – SC Alstertal-Langenhorn 1. B: 2:0 (0:0)

Ene mene miste, es rappelt in der Kiste

Endlich hat es mal wieder gerappelt! Nach den drei Nullnummern gegen Eichede, SVNA und Concordia ist der Torknoten im Heimspiel gegen Scala endlich wieder geplatzt. Es war schon eine ungewöhnlich lange Torflaute für unsere doch eher offensivstarke Mannschaft, aber in der 58. Spielminute war sie dann schließlich beendet. Onur hatte sich mit einem dynamischen Antritt aus der eigenen Hälfte gelöst und André nach doppeltem Doppelpass in die Gasse geschickt. Aus spitzem Winkel zog André das Spielgerät am Torwart vorbei Richtung Mitte, wo Josh mit letztem Einsatz den Ball, der ins Aus zu trudeln drohte, über die Linie grätschte. Da war der unbedingte Wille, endlich wieder ein Tor zu erzielen, bis an den Spielfeldrand zu spüren!

Dieses Gefühl fehlte zu Beginn der ersten Hälfte noch völlig. Unsere Jungs agierten sehr zurückhaltend und defensiv, fast schon zögerlich. Für die wenigen tapferen Zuschauer, die dem Dauerregen trotzten und einen ständigen Kampf mit ihren Regenschirmen austrugen (außer Frauke und Kirsten, die auf der aus dem Ball- und Geräteraum umfunktionierten überdachten VIP-Tribüne die besten Plätze besaßen), hatte es den Anschein, als sei die Truppe verunsichert. Nach dem Spiel stellte sich allerdings heraus, dass Taktikfuchs Bernhard diese Spielweise aufgrund der erwarteten defensiven Ausrichtung der Gäste bewusst verordnet hatte. Das hätte auch in die Hose gehen können, denn Alstertal-Langenhorn kam bereits in der 5. Minute zur ersten großen Torchance, die Moritz aber mit einer Glanzparade vereiteln konnte. Es dauerte 20 lange Minuten, ehe wir unseren ersten gelungenen Angriff starten konnten. Ramin hatte Josh auf der halblinken Seite frei gespielt, aber der Torwart konnte den Schuss zur Seite abwehren.

Jetzt schien der Schalter umgelegt, denn weitere Gelegenheiten durch Onur, dessen Schuss auf der Linie noch gerettet wurde und André, der in einem Laufduell gleich drei Abwehrspieler abhängte, aber am Torwart scheiterte, folgten. In der 36. Minute hatten wir dann aber Riesenglück, als der Stoßstürmer der Gäste eine brandgefährliche Hereingabe von unserer linken Abwehrseite nur um wenige Zentimeter mit der Fußspitze verpasste. So ging es aufgrund der größeren Torchancen mit leichten Vorteilen für die Gäste in die Kabine.

Im zweiten Durchgang erhöhten wir mit dem Anpfiff den Druck. Waren es zunächst auf dem nassen Kunstrasen noch gut gemeinte Weitschüsse von Ramin, Ömer und Onur, die ihr Ziel verfehlten bzw. abgeblockt wurden, entwickelten sich nunmehr mit zunehmender Spielzeit immer mehr echte Torgelegenheiten für nun deutlich leidenschaftlichere Eimsbütteler. In der 54. Minute scheiterte André nach langem Pass von Konrad am Torwart und in der 56. Minute spitzelte er eine Flanke von Josh mit der Fußspitze noch knapp ins Aus. Dann kam die ominöse 58. Spielminute, in der Josh den Torknoten, wie oben bereits beschrieben, endlich lösen konnte.

Plötzlich lief der Ball wieder wie am Schnürchen und es dauerte keine 5 Minuten, bis der an diesem Tag überragende Eudel eine Traumflanke von der rechten Seite in den Strafraum schlug. Dort stand André goldrichtig und beendete seine eigene Torflaute volley mit der Innenseite unhaltbar zum 2:0 ins rechte untere Eck. Damit schien der Kuchen gegessen und wir spielten die Partie anschließend vermeintlich souverän zu Ende. In der 76. Minute wurde es dann aber doch noch einmal gefährlich, als Stephan, der mit Konrad ein starkes Innenverteidiger-Duo bildete, sein einziger Fehler im gesamten Spiel unterlief. Der hätte aber böse enden und eine zittrige Schlussphase folgen lassen können. In der eigenen Hälfte verlor Stephan den Ball, so dass der eingewechselte Kevin Hagiel alleine auf Moritz zulaufen konnte. Moritz schaffte es aber gekonnt, den gegnerischen Angreifer abzudrängen und ihn zu einem Rückpass zu einem Mitspieler zu zwingen, dessen Schuss aus 16m vom inzwischen eingewechselten Sebbi in Eishockey-Manier zur Ecke geblockt werden konnte.

Damit war die letzte gefährliche Situation überstanden und wir feierten nach dem Abpfiff des sehr guten Schiedsrichters, Björn Boldt, vom SC Egenbüttel einen aufgrund der zweiten Halbzeit verdienten Heimsieg!

Fazit: Scala erwies sich als der erwartet unbequeme Gegner, der uns lange Zeit das Leben schwer machte. Da werden sich (hoffentlich) auch noch andere Mannschaften die Zähne dran ausbeißen. Aufgrund der deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang haben sich unsere Jungs den Sieg aber verdient. Der erste Dreier im neuen Jahr ist da, die Torflaute beendet, so kann es gerne weitergehen. Nächste Woche ist aber erstmal der Pokal an der Reihe, wenn wir nach dem Tausch des Heimrechts am Samstag den FC Türkiye auf unserem Sportplatz an der Bundesstraße begrüßen.

Aufstellung: Moritz – Eudel, Stephan, Konrad, Patsche – Ömer, Onur, Ramin, Jan, Josh – André (eingewechselt Mladen, Sebbi)

Frage des Wochenendes:
Warum werden eigentlich in der englischen Premier League die Rasenflächen nie ausgetauscht und sind trotzdem in einem deutlich besseren Zustand als in der Bundesliga? Am Wetter kann es ja wohl nicht liegen! Plausible Antworten bitte an etv94er@googlemail.com

Sa, 29. Jan 2011: SV Nettelnburg-Allermöhe 1.B - Eimsbütteler TV 1.B 1:0 (0:0)

Fehlstart

In Tommys VORBERICHT war es zu lesen. Der Tabellenvorletzte SV N.A. durfte auf keinen Fall unterschätzt werden. Und das muss sich, um einen Teil des Fazits mal vorweg zu nehmen, der ETV auch nicht vorwerfen lassen. Im gesamten Spiel wurden genau 3 Chancen für SV N.A. zugelassen. In der 36. Minute der 1. Halbzeit kam es nach einem Abspielfehler im Mittelfeld zu einer überraschenden Überzahlsituation für die Gastgeber, die jedoch so überraschend war, dass der Nettelnburger Angreifer den Ball meilenweit übers Tor schoss, anstatt den Vorteil auszuspielen.

In der 55. Minute im 2. Durchgang rettete Eudel in höchster Not auf der Linie, nachdem ein Außenstürmer einen Stellungsfehler auf der linken Abwehrseite des ETV zu einem Lauf bis an die Grundlinie nutzen konnte und den perfekten Pass in den Rücken spielte. Den platzierten Schuss konnte Eudel in allerletzter Sekunde noch von der Linie kratzen.

Die dritte und letzte Chance ließ der ETV in der 72. Minute zu. Selbst in der Vorwärtsbewegung, ging der Ball beim Versuch eines Doppelpassspiels verloren. Der schnelle weite Ball über das defensive Mittelfeld brachte erneut eine 3:2-Überzahl für die Nettelnburger, weil sich Stephan mit in den Angriff eingeschaltet hatte. Eudels Abwehrversuch wurde zu einem Pressschlag, der unglücklicherweise wieder bei einem der Nettelnburger Angreifer landete, die anschließend sogar im Verhältnis 3:1 keine Probleme hatten, Konrad als letzten Verteidiger auszuspielen und aus ca. 11 Metern aus halblinker Position am chancenlosen Dominik vorbei ins lange Eck zur 1:0-Führung einzunetzen.

Bis zu diesem Zeitpunkt und auch danach dominierte der ETV die Begegnung, ließ Ball und Gegner laufen und kam zu einer Reihe von Chancen unterschiedlichster Qualität, die aber allesamt ungenutzt blieben, teils weil die guten Ansätze nicht konsequent genug zum Abschluss gebracht wurden, teils weil SV N.A. taktisch geschickt und diszipliniert die Räume in der eigenen Hälfte höllisch eng machte und teils weil, wenn es dann doch einmal erfolgversprechend in Richtung Tor ging, der Torwart der Nettelnburger heute mit einer überragenden Leistung alle Hoffnungen der Eimsbütteler zunichte machte.

Die übrigen Szenen im Zusammenschnitt:

 3. Min.: Lucky schießt aus der Distanz knapp vorbei.
20. Min.: Ein 20-m-Schuss von Lucky, der in der ersten Halbzeit als 
          defensiver Mittelfeldmann zum gefährlichsten Angreifer der
          Eimsbütteler wurde, kann vom Torwart nur mit größter Mühe über
          die Latte gelenkt werden.
21. Min.: Die anschließende Ecke von Onur köpft Ramin freistehend knapp am
          Tor vorbei.
21. Min.: Ömer leitet einen Freistoß auf Ramin weiter, der verzieht.
23. Min.: Ömer hat eine gute Einschussmöglichkeit, der Torwart hält.
25. Min.: Josh setzt sich mit fulminantem Flankenlauf auf der rechten Seite
          durch und bedient Lucke mit einem präzise Pass in den Rücken der 
          Abwehr. Lucky hat Standprobleme und bekommt den Ball nicht unter
          Kontrolle.
29. Min.: Erst versucht sich Ramin, dann Konrad mit jeweils einem 
          ungefährlichen Schüsschen aus der zweiten Reihe.
31. Min.: André steckt auf Onur durch. Der Ball wird etwas zu schnell. Onur,
          der sich allein vor dem Tor befindet, kann ihn nicht mehr
          erreichen.
40. Min.: Ramin legt auf Onur ab, der das Tor knapp verfehlt
43. Min.: Wunderschöner Diagonalpass von Eudel auf Ramin, der schnell auf
          André weiterleitet. André vergibt aus guter Schussposition (bester
          Angriff des Spiels)
50. Min.: 1. Chance für den in der 48. Minute für Josh eingewechselten Ata. 
          Ata setzt sich in der Mitte gegen drei Gegenspieler durch und
          kommt zum Schuss, der vom Torwart zur Ecke gelenkt wird.
51. Min.: Ecke wird von Stephan direkt abgenommen, verfehlt aber das Tor
57. Min.: André allein durch, zögert mit dem Abschluss etwas zu lang und
          trifft dann aus zu spitzem Winkel nur das Außennetz.
59. Min.: Sebbi kommt für Patsche
63. Min.: Freistoß wird von Ömer gefährlich aufs Tor gezogen. Glanzparade
          des Torwarts.
69. Min.: Freistoß wird von Ömer gefährlich aufs Tor gezogen. Glanzparade 
          des Torwarts. (Murmeltier?)
75. Min.: Riesenchance für Ata, der aus 13 Metern halbrechts volley abzieht,
          den Ball nahezu perfekt trifft und ihn in Richtung langes Eck
          zieht. Mit einer sensationellen Parade lenkt der Keeper der 
          Gastgeber den Ball um den Pfosten und rettet somit seiner
          Mannschaft den Sieg.

Fazit: Lügt die Tabelle? Yep, aber nicht mehr lange. SV N.A. wird, wenn die Mannschaft weiterhin so diszipliniert nach hinten arbeitet und vorne so konsequent ihre Chancen nutzt, mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Wenn Freistöße, Ballbesitz, Ecken oder Torchancen ein Spiel entscheiden würden, wären wir heute als Sieger vom Platz gegangen. Da im Fußball aber nur die Tore zählen und B-Noten vorerst dem Eiskunstlauf vorbehalten bleiben, können wir SV N.A. nur zum verdienten Sieg gratulieren. Wir müssen aufstehen, Mund abwischen, weiter spielen. Besonderes Lob gibt's heute für Lucky, der auch offensiv Akzente setzen konnte und Dominik, der eine fehlerfreie Partie ablieferte.

Aufstellung: Dominik, Eudel, Patsche (59. Sebbi), Konrad, Stephan, Lucky, Josh (48. Ata), Ömer, Onur, Ramin, Andrém
Sa, 27. Nov 2010: Eimsbütteler TV 1.B – SV Lurup 1.B 4:2 (1:0)

Und wenn du denkst, es geht nichts mehr …

Schon am Freitag Mittag erreichten erste Schneewarnungen aus Kaltenkirchen die Eimbütteler Spätsommeridylle und tatsächlich, im Laufe des letzten Werktages der Woche schlug Frau Holle auch in der Bundesstraße zu und überzog den ETV-Sportplatz mit einem Puderzuckerüberzug wie aus dem Bilderbuch, der bis Sonnabend, 14 Uhr noch nicht wieder weggetaut war.

Ein schneebedeckter Kunstrasenplatz mag den Schöngeist freuen, der Fußballer hingegen nennt das nicht unbedingt „optimale Bedingungen“, aber was soll's? Beide Mannschaften spielten auf dem selben Platz.

Die Ausgangslage war von der Tabellensituation her eindeutig, die Eimsbütteler waren die klaren Favoriten. Unsere Ergebnisse aus den „Wochen der Wahrheit“ waren aber alles andere als überzeugend und so avancierte dieses Heimspiel für den ETV schon zum Schicksalsspiel. Und Lurup hatte vor Wochenfrist die HT 16 mit einem halben Dutzend nach Hause geschickt, war also keinesfalls zu unterschätzen.

Die ersten 10 Minuten der Partie gaben dem Skeptiker recht. Lurup war wacher und williger, auf dem rutschigen Terrain immer einen Schritt eher am Ball und fesselte die Eimsbütteler in der eigenen Hälfte. Dann aber übernahmen die Hausherren das Kommando mit einer Doppelchance. Erst tauchte Juli aussichtsreich vor dem Luruper Tor auf, schloss aber zu unpräzise ab, so dass der Keeper der Gäste zur Ecke klären konnte. Die wiederum hätte auch zum Führungstreffer durch den mit aufgerückten Stephan führen können, der die Hereingabe direkt abnahm, das Tor aber knapp verfehlte.

Nur zwei Minuten später hatten die Eimsbütteler erneut den Torschrei auf den Lippen, als Juli wieder einmal durch war, es mutterseelenallein vor dem Torwart dieses Mal allzu genau nahm und den Ball präzise ans Aluminium zirkelte. Pech! (12. Min.)

Lurup war aber noch nicht aus dem Spiel, verlegte sich nun auf's Kontern und blieb gefährlich.

Der nächste Höhepunkt der 1. Halbzeit war vielleicht die spielentscheidende Szene. Ata, mit einem schönen Pass durch die Nahtstelle in der Luruper Viererkette bedient, war auf und davon. Tim Jobmann, Kapitän und defensiver Leistungsträger der Gäste, nahm die Verfolgung auf und traf, Absicht oder nicht - in jedem Fall regelwidrig - Ata von hinten an der Hacke, so dass der an der Strafraumgrenze zu Fall kam. Dem Schiedsrichter blieb keine andere Wahl, als dem Luruper Abwehrchef die rote Karte zu zeigen und dem ETV einen Freistoß zuzusprechen. Der Freistoß von Jan hart und ungenau in die Mauer getreten, blieb ohne zählbaren Erfolg, fortan spielten die Gäste jedoch in Unterzahl.

In der 25. Minute mussten die Eimsbütteler Trainer erstmals wechseln. Jan verließ für Josh den Platz. Nur 4 Minuten später war es dann endlich soweit. Erneut nach einer Ecke, diesmal von Onur getreten, war Lucky zur Stelle und schloss direkt ab. Der Torwart der Luruper konnte nur noch abprallen lassen und Juli verwandelte gedankenschnell mit seinem ersten Saisontreffer in der B-Verbandsliga aus ca. 11 Metern zum 1:0.

Der ETV beherrschte nun den Gegner nach Belieben und kam durch zwei Chancen noch zu weiteren guten Gelegenheiten in der ersten Halbzeit. In der 31. Minute zeigte der Gästetorhüter leichte Unsicherheiten bei einem Distanzschuss von Josh und in der 33. Minute tankte sich wiederum Josh auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch, zögerte jedoch ein wenig zu lang mit seiner Hereingabe, so dass der Torwart den Ball noch vor den einschussbereiten ETV-Stürmern sichern konnte.

Fazit zur Halbzeit: Nach schwachen ersten 10 Minuten hatte der ETV die Kontrolle über das Spiel übernommen. Einzig die magere Torausbeute aus einer ganzen Reihe von guten Chancen stimmten die Zuschauer unzufrieden.

Überraschend, dass die zweite Hälfte wiederum die Luruper zuerst am Drücker sah und jetzt stellte sich auch entsprechender Erfolg ein. Nach einem Angriff durch die Mitte blieb ein Gästespieler im Strafraum liegen – möglicherweise hätte in der Situation schon ein Schiedsrichterpfiff zugunsten der Gäste erfolgen müssen. Der Pfiff blieb jedoch aus, die ETV-Abwehr klärte die Situation und spielte den Ball an die Außenlinie, wo er von einem Luruper angenommen wurde. Der ETV erwartete, dass der Ball nun ins Aus gespielt werden würde, um dem immer noch im Strafraum liegenden Spieler Hilfe zukommen lassen zu können. Stattdessen kam der Pass in den Strafraum auf einen Stürmer, der ohne angegriffen zu werden, an Dominik vorbei einnetzen konnte (44. Min.). Geschenk in der Vorweihnachtszeit.

Der Stich saß tief. In der Folgezeit agierte der ETV höchst unkonzentriert und planlos. All die guten Ansätze der ersten Halbzeit schienen Schnee von gestern. Wenn Lurup in dieser Phase etwas mehr Initiative ergriffen hätte, wären sie vielleicht heute als Sieger vom Platz gegangen, aber durch den Platzverweis zahlenmäßig geschwächt, gelang es den Gästen nicht, Kapital aus der Planlosigkeit der Eimsbütteler zu schlagen.

In der 56. Minute hatten die Trainer genug und wechselten für Konrad, der heute wenig bis gar keine Impulse nach vorne gab und Josh, der in der ersten Halbzeit viel gelaufen war, Ömer und André ein, um wieder mehr Vorwärtsdrang zu entwickeln. Ramin ersetzte Konrad in der Abwehrkette, Ömer ging ins linke Mittelfeld und André verstärkte den Angriff. Und dieser Wechsel führte zur Wende im Spiel, denn wenn du denkst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo Ömer her und schießt den Ball einfach ins Tor. So nahm sich unser Phantom auch heute ein Herz trieb den Ball ein paar Meter von der rechten Außenseite in eine zentralere Position, 20 Meter vom Tor entfernt, und zog einfach mal ab. Der Ball zappelte im Netz und es stand 2:1 (67. Minute). So einfach kann Fußball sein.

In der 69. Minute kam Konrad für Juli, um die Defensive nun wieder zu verstärken. Nur drei Minuten später war der Vorsprung allerdings schon wieder flöten. Ein direkter Freistoß von der linken Außenseite wurde von der Mauer so unglücklich abgefälscht, dass der Ball im hohen Bogen über den chancenlosen Dominik flog und im langen Eck einschlug. Alles wieder auf Anfang. Ein weiterer Wechsel stand an. Als letzten Trumpf spielten die Trainer nun Benni aus, der für Onur die rechte Außenbahn bearbeiten sollte, und auch dieser Joker stach: Nur 2 Minuten nach dem Ausgleich schlug Benni eine mustergültige Flanke auf den langen Pfosten, die von Air Ata artistisch erflogen und zum 3:2 (74. Min) per Seitenscheitel in die Maschen befördert wurde. 

Den Schlusspunkt bereitete der wie immer ungemein laufstarke Patsche vor, der sich über die linke Außenseite erst mit einem Doppelpass mit Ömer durchsetzte und lehrbuchmäßig von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr den mitgelaufenen André bediente, der seinerseits mühelos aus kurzer Distanz für den Endstand von 4:2 sorgte (79. Min).

Fazit: Alles in allem ist das Ergebnis auch in dieser Höhe hoch verdient. Lurup muss man aber ein großes Lob aussprechen, haben sie sich trotz Unterzahl und dreimaligem Rückstand doch nie aufgegeben. Insbesondere über weite Strecken der 2. Halbzeit wurde deutlich, dass der ETV zurzeit ein gehöriges Stück von seinem Leistungzenith entfernt ist. Nun stehen noch ein Pokal- und ein Nachholspiel auf dem Programm, dann dürfen alle einmal kräftig durchschnaufen und frische Kräfte für die Rückrunde sammeln.

Aufstellung: Dominik, Patsche, Eudel, Konrad, Stephan, Lucky, Ramin, Onur, Jan, Juli, Ata (eingewechselt Josh, Ömer, André, Benni)

Tore: 1:0 Juli (29. Min., Vorarbeit Lucky), 1:1 (44. Min.), 2:1 Ömer (67. Min.), 2:2 (72. Min.), 3:2 Ata (74. Min., Flanke Benni), 4:2 André (79. Min., Vorarbeit Patsche)
So, 21. Nov 2010: Holsatia Elmshorn im EMTV - ETV 1. B 1:1 (1:0)

„Last Minute Ata“ rettet einen Punkt

Es lief bereits die fünfte Minute der Nachspielzeit, als sich der wie immer nie aufgebende und unermüdliche Ata nach Zuspiel von Ramin ein Herz fasste und noch mal alle Kraft in diesen vielleicht letzten Torschuss des Spiels legen sollte. Kurz darauf schlug sein harter und platzierter Schuss aus 25m unhaltbar für den Keeper unten links im Tor der Gastgeber zum 1:1 Ausgleich ein. Es folgte ein spektakulärer Jubellauf von Ata plus beeindruckender abschließender Rolle vorwärts mit hohem künstlerischem Wert in der B-Note! Dieser Jubellauf war Ausdruck für die Erleichterung auf unserer Seite, ein verloren geglaubtes Spiel nach einer Energieleistung im zweiten Durchgang zumindest noch mit einem Pünktchen belohnt zu haben.

Kehren wir 90 Minuten zurück. Während sich unsere Mannschaft noch auf dem Nebenplatz warm machte, pfiff der für den zum vierten Male nicht erschienenen angesetzten Schiedsrichter Renè Thies eingesprungene Ulrich Haß vom SV Hörnerkirchen pünktlich um 13 Uhr die Mannschaften zum Mittelkreis zusammen. Da unsere Truppe wieder einmal nicht rechtzeitig fertig war und dann zunächst auch noch in aller Seelenruhe in die Kabine trottete, verzögerte sich der Spielbeginn um satte 5 Minuten. Respektlos gegenüber Gegner und Schiedsrichter! So langsam wird dieses Verhalten peinlich!!!

Hatten wir den Gegner mit dieser Unart etwa auch noch eingelullt? So schien es zumindest am Anfang, denn wir besaßen die ersten Aktionen in Richtung Holsatentor. In der 1. Minute schickte Ata seinen neuen Sturmpartner am heutigen Tage, Juli, in die Gasse, doch der Torwart der Gastgeber hatte aufgepasst und war vor Juli am Ball. Nur eine Minute später zog Ömer die erste seiner zahlreichen gelungenen Flanken vor das Tor und Ramin kam aus 7m frei zum Kopfball. Leider setzte er den Ball genau mittig auf die Brust des Keepers. Damit hatten wir unser Pulver aber für’s Erste auch schon verschossen.

Nach 5 Minuten zeigten die Gastgeber, dass sie die Wartezeit sinnvoll genutzt hatten und ebenfalls hellwach an den Start gingen. Ein schnell vorgetragener Angriff über unsere linke Abwehrseite wurde zur Mitte gebracht, wo ein gegnerischer Stürmer mutterseelenallein am Elfmeterpunkt den Ball erwartete. Zu unserem Glück sprang ihm der Ball bei der Annahme zu weit vom Fuß, so dass Moritz noch rechtzeitig eingreifen konnte.

Nur eine Minute später lief der pfeilschnelle und wieselflinke Angreifer der Holsaten, Tutay Yesilbas, nach einem langen Pass unserem Innenverteidiger Stephan auf und davon und erzielte mit einem präzisen Abschluss aus 14m an Moritz vorbei die 1:0 Führung für die Gastgeber.

In der 10. Minute versuchte Niklas Siebert von Holsatia mit einem Kunstschuss in Höhe der Mittellinie Moritz zu überlisten, was aber nicht gelang. Moritz war rechtzeitig zurück und konnte den Ball noch abfangen.

Unsere am heutigen Tage wackelige Abwehr kam weiterhin nicht zur Ruhe. Einzig Konrad ragte aus der Viererkette heraus und verhinderte in der 19. Minute mit beherztem Eingreifen einen höheren Rückstand. Zwei Minuten später konnte aber auch Konrad nicht mehr rechtzeitig eingreifen, als Tutay Yesilbas nach einem Ausrutscher von Stephan an der Mittellinie alleine auf Moritz durchstartete. Sein heißer Atem im Nacken des Angreifers störte aber zumindest noch so weit, dass Moritz den diesmal unplatzierten Abschluss abwehren konnte.

In der 25. Minute hatte Bernhard genug von unserer Abwehrleistung und wechselte kurz hintereinander Omid, Jan und Sebbi aus und brachte dafür Patsche, Onur und Eudel. Alleinschuld waren die drei Ausgewechselten sicherlich nicht, es hätte durchaus auch andere Kandidaten treffen können!

Wirklich besser wurde unsere Defensivleistung zunächst nicht, die nächste Chance der Elmshorner ließ nicht lange auf sich warten. Erneut über unsere linke Abwehrseite segelte eine Flanke vor unser Tor, wo Herr Yesilbas zum wiederholten Male gänzlich ungedeckt an den Ball kam. Zum Glück traf er am kurzen Pfosten den Ball nicht richtig und ließ die gute Gelegenheit liegen.

In der 30. Minute meldeten wir uns dann kurz nacheinander mit zwei Fernschüssen von Ramin und Ömer aus jeweils 20m im Spiel zurück. Das schien ein kleiner Weckruf zu sein, denn nur eine Minute später spielte der eingewechselte Onur, der deutlich mehr Dampf ins Spiel brachte, einen Zuckerpass in den Lauf von Juli. Der in den letzten Wochen bei unserer Landesliga so treffsichere Stürmer lief alleine Richtung Tor, verpasste dann aber beim Abschluss aus 12m doch deutlich das Tor.

Nun konnten wir endlich den Druck erhöhen und kamen nach zwei Maßflanken von Ömer, der Ex-Regionalligaspieler Bodo Albrechtsen vor einige Probleme stellte, zu weiteren aussichtsreichen Torgelegenheiten. Leider fehlte bei Stephan und Juli in beiden Fällen die berühmte Stiefelspitze zum Ausgleichstreffer, so dass wir mit einem knappen, aber verdienten Rückstand in die Halbzeitpause gehen mussten. Erwähnenswert, weil später noch wichtig, die gelbe Karte für Ömer wegen Festhaltens in der 39. Minute. Die letzten Minuten ließen allerdings auf eine bessere zweite Hälfte hoffen.

Davon war in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit leider wenig zu spüren. Der von seinen Flankenläufen ausgepumpte Ömer blieb zunächst auf der Bank und André kam für ihn ins Spiel. Das Spielgeschehen spielte sich in der ersten Viertelstunde nur noch zwischen den Strafräumen ab, Fehlpässe und Ballverluste wechselten sich auf beiden Seiten ab, Torgefahr entwickelte sich gar nicht. Erst in der 58. Minute kam das Spiel wieder auf Touren. Holsatia eröffnete mit einem Schuss aus 16m, der knapp sein Ziel verfehlte, eine ereignisreiche Schlussphase.

Bernhard wechselte mit Ömer und Omid für die keinesfalls enttäuschenden, aber ausgepowerten Juli und Lucky, zwei frische Kräfte ein und stellte das System auf noch mehr Offensive um. Was blieb ihm auch anderes übrig.

Omid war es dann auch, der über die linke Seite im Mittelfeld gleich Akzente setzte. Seine erste gefährliche Flanke in der 61. Minute fand leider keinen Abnehmer, weil wir wieder einmal das Nachrücken in den 16er versäumten und bei der zweiten Maßflanke entschied sich Ata statt für einen Abschluss zu einer weiteren Hereingabe vor’s Tor, wo allerdings erneut kein Nachrücker zur Stelle war. Genau dort, wo es eigentlich brennt, fehlte unsere Präsenz im 16er!

Jetzt folgten aber Torchancen fast im Minutentakt. Ömer’s Freistöße aus 22m in der 62. und aus 40m in der 69. Minute konnte der Torwart noch problemlos vereiteln. Bei Omid’s verpasstem Kopfball nach einer Flanke von Ramin in der 70. Minute wäre er wohl chancenlos gewesen, aber Omid verpasste die Flanke um Haaresbreite. Die größte Chance versemmelte Ramin, der nach einer Flanke vom eingewechselten Jan in der 71. Minute freistehend aus 2m Entfernung den Ball nicht richtig traf und am Tor vorbei köpfte.

In der 73. Minute wurde es hektisch. Ömer hatte nach einem Foul die Gelb-Rote Karte vom Schiedsrichter gezeigt bekommen. Leider spielen wir nicht in der Bundesliga, so dass es dieses Strafmaß im Jugendbereich nicht gibt. Nach einer gelben Karte gibt es nur noch die 5-minütige Strafzeit oder eine glatte rote Karte. Unsere regelsichere ehrliche Haut Konrad teilte dies dem Schiedsrichter sogleich unmissverständlich und deutlich sichtbar mit, so dass auch die Trainerschaft von Holsatia aufwachte und in Angst eines damit bestehenden Protestgrundes, wild gestikulierend auf den Schiedsrichter einredete. Unsere Trainer hatten mittlerweile auch geschaltet und ihre erste Aufregung ob der gelb-roten Karte schnell wieder vergessen, beorderten Ömer umgehend auf die Bank und drängten auf Weiterspielen. Nach reichlich Theater und Diskussionen hatte der Schiedsrichter, der ansonsten eine ordentliche Leistung ablieferte, seinen Fehler dann eingestanden und änderte die Gelb-Rote Karte kurzerhand in eine 5-Minuten-Zeitstrafe um. Viel Rauch um nichts also, auch die drei anwesenden aufgeregten Norderstedter Beobachter, im übrigen selbst sehr protestfreudig, konnten sich schnell wieder beruhigen, der Protestgrund wurde ja aufgehoben!

Ob nun Gelb-Rot oder Zeitstrafe, auf jeden Fall kam uns diese Personalreduzierung bei Rückstand und nur noch wenig Restspielzeit natürlich nicht gerade gelegen. Von daher schmälert diese Aktion von Ömer leider auch seine ansonsten sehr überzeugende Vorstellung. Die Angriffsbemühungen in den folgenden 5 Minuten verpufften sodann auch meist spätestens am 16er. Erst in der Nachspielzeit, nachdem Ömer wieder mitspielen durfte, konnten wir noch eine kurze Druckphase durch zwei Standardsituationen erzeugen. Leider ließ die Ausführung in beiden Fällen zu wünschen übrig, so dass keine Torgefahr mehr entstand.

Somit lief alles auf den sechsten Heimsieg in Folge für Holsatia hinaus. Durch einige Verletzungsunterbrechungen, die Diskussionen um die gelb-rote Karte und vor allem das „billige“ Zeitspiel von Holsatia beim Auswechseln war das Spiel aber nach 85. Minuten zurecht immer noch nicht beendet. Einen Anlauf starteten wir also noch. Und dann kam Ata …

Fazit: Hui, das ist gerade noch einmal gut gegangen und wir konnten zumindest einen Punkt aus der „Festung Wilhelmshöhe“ mit nach Hause nehmen. Aufgrund der zweiten Halbzeit, in der wir fast ausschließlich, wenn auch nicht unbedingt immer clever und druckvoll, auf ein Tor spielten, sicherlich auch verdient. Die Aufholjagd auf schwerem Geläuf zeigt auch, dass der Wille und der Charakter in der Truppe stimmen. Die erste Halbzeit gehörte sicherlich den Holsaten, die in diesem Durchgang zeigten, warum sie in der Tabelle mit oben stehen und zuhause noch nicht einen Punkt abgegeben haben. Eine sichere Abwehr, ein spielstarkes Mittelfeld und einen brandgefährlichen schnellen Stürmer haben sie in ihren Reihen. Dazu sind sie taktisch sehr gut geschult und können es einem Gegner sehr schwer machen, sie in Bedrängnis zu bringen und zu schlagen, insbesondere bei einer frühen Führung.

Trotz des späten Punktgewinns schwingt auf unserer Seite auch ein wenig Unzufriedenheit mit. In den drei Spitzenspielen gegen die direkten Mitkonkurrenten konnten wir gerade einmal zwei Pünktchen mitnehmen. Da hatten wir uns sicherlich eine bessere Ausbeute versprochen. In allen drei Spielen wären mehr Punkte drin gewesen, aber der letzte Tick fehlte jedes Mal. Das sollte die Erkenntnis für die Zukunft sein. Unsere Jungs sind grundsätzlich auf einem guten Weg, müssen jetzt aber noch weiter intensiv an den Kleinigkeiten und Feinheiten arbeiten! Dann werden die Spiele auf Augenhöhe zukünftig auch mal mit einem Dreier für uns ausgehen!

Aufstellung: Moritz – Sebbi, Konrad, Stephan, Omid – Ömer, Lucky, Ramin, Jan, Ata – Juli (eingewechselt Onur, Omid, Eudel, André)

Sa, 6. Nov 2010: Eimbütteler TV 1.B - SC Concordia 2.B 2:2 (1:1)

Punkte liegen gelassen

Ein Wetter wie im April: Regen, Wolken, Sonne. Von den sieben Begegnungen des 10. Spieltags der B-Verbandsliga fielen 4 den Wetterkapriolen zum Opfer Die Kunstrasensportplätze an der Bundesstraße sind, solange von Schnee und Frost verschont, tadellos bespielbar, sodass unsere Partie gegen den SC Concordia zu keinem Zeitpunkt auf der Kippe stand.

Die Ausgangssituation war für beide Mannschaften klar: Beide mussten dreifach punkten, die Concorden, um nicht im Mittelmaß zu versinken, die Eimsbütteler, um dem Spitzenreiter Norderstedt weiter auf den Fersen zu bleiben. Beim ETV fehlten heute die noch angeschlagenen Opi und Juli sowie der Frischverletzte Omid. Leider fehlte auch Ata, der sich gegen Norderstedt eine in jeder Hinsicht überflüssige rote Karte eingehandelt hatte- wir hoffen auf ein mildes Strafmaß.

Der  angesetzte Schiedsrichter, Lukas Kettemer vom SC Egenbüttel, war verhindert, hatte jedoch - wie es sich für einen guten Sportsmann gehört - rechtzeitig seinen Obmann informiert, so dass der für Abhilfe sorgen konnte. "Ersatzmann" Enis Mejahdi vom TuS Germania Schnelsen ist mit seinen jungen Jahren seit kurzem einer von drei Kader-1a-Schiedsrichtern des BSA Alster. 1a-Schiedrichter pfeifen gewöhnlich im Jugendbereich in der Regionalliga und bei den Herren in der Kreis- und Bezirksliga. Unabhängig von seiner Leistungsklasse hat sich Enis auch in den vielen Spielen, die er mit unserer Beteiligung gepfiffen hat, einen exzellenten Ruf als ebenso durchsetzungsstarker wie unaufgeregter Unparteiischer erarbeitet. Es wäre zwar schade, ihn künftig nicht mehr in offizieller Funktion begrüßen zu dürfen, wir gönnen ihm aber natürlich den verdienten Aufstieg in die höheren Gefilde.

Sein Pfiff ertönte nicht pünktlich, das vorangegangene Punktspiel der 3.A endete später als geplant und das Anfangsritual verzögerte sich um ein paar Augenblicke, weil sich die Concorden eine neue Finte ausgedacht hatten: Sie taten so, als wollten sie gar nicht zum Einschwörungskreis zusammenkommen und begaben sich gleich auf ihre Positionen. Unsere Spieler wollten nicht auf den Kreis verzichten und stimmten sich lautstark ein. Kaum war der Anfeuerungsruf verklungen und der Kreis aufgelöst, strömten die Wandsbeker zusammen. Somit ging der Vorgeplänkelpunkt heute an Cordi.

In den ersten Minuten des Spiels tasteten sich die Teams vorsichtig ab. Der Ball lief ungestört durch die defensiven Reihen, das Aufbauspiel beider Teams blieb jedoch noch ein bisschen planlos und wurde entsprechend zügig unterbunden.

In der 5. Minute kam erstmals so etwas wie Gefahr im Strafraum des ETV auf, als ein hoher Ball auf den Elfmeterpunkt geflogen kam und mehrere Spieler gleichzeitig zum Kopfball hochstiegen. Der Schiri erkannte auf Stürmerfoul und beendete die Turbulenzen.

Ein paar Minuten später nahm sich Lucky ein Herz und den Ball. Er war drauf und dran in den Strafraum der Gäste einzudringen und konnte nur mit einer recht rüden Aktion daran gehindert werden. Foul, Freistoß an der Strafraumgrenze: ein Fall für Ömer. Unser Kunstschütze legte sich den Ball zurecht und zirkelte ihn über die Mauer am Torwart vorbei ins linke obere Eck. Unhaltbar! (1:0, 12. Minute)

Der nächste Aufreger ereignete sich nur 3 Minuten später. Jan - unser Spezialist für Brüche aller Art - musste vorzeitig den Platz verlassen. Nach 3 Armbrüchen und einem Daumenbruch in Folge erlitt er an diesem Samstag zur Abwechslung mal einen Sohlenbruch. Er verließ den Platz mit einem undefinierbaren Stück Textil am Fuß. Den Schuhliebhabern unter den Zuschauern standen die Tränen in den Augen. Vater Thomas machte sich aber sofort auf den Weg nach Lokstedt um ein Paar Ersatzschuhe zu besorgen und so konnte Jan - wie wir später noch sehen werden - glücklicherweise in der zweiten Halbzeit wieder am Spielgeschehen teilnehmen. Für Jan kam erstmal Josh.

Das Spiel plätscherte nun vor sich hin. Concordia fand keine Mittel gegen das starke defensive Mittelfeld des ETV, in dessen Zentrale sich Lucky heute trotz des immensen Erwartungsdrucks eines Außenstehenden, der sich in seiner aktiven Karriere keinen einzigen Fehlpass geleistet hat und deshalb von allen großen Vereinen zwischen Rosenborg Trondheim und dem FC Valetta gejagt wurde, nach seinem Assist eins ums andere Mal in blendender Form präsentierte. Der ETV insgesamt wiegte sich jedoch in der Scheinsicherheit der knappen Führung und wartete vergeblich darauf, dass weitere Tore wie die reifen Früchte von den Bäumen fallen würden.

In der 30. Minute passierte dann das Unvermeidliche. Der Adrenalinspiegel der Eimsbütteler war in den Bereich unterhalb der Messbarkeitsgrenze gefallen, die Spieler hatten sichtlich Mühe, die schweren Augenlider noch geöffnet zu halten, da setzte sich über die rechte Abwehrseite der Gastgeber ein Concorde dynamisch durch und schlug einen Diagonalpass in den ETV-Strafraum auf einen mitgelaufenen und sträflich allein gelassenen Mittelfeldspieler, der ungehindert am chancenlosen Moritz vorbei zum 1:1 (30. Min) einschießen konnte.

Der Schock saß tief, aber es blieb ja noch genug Zeit, die Verhältnisse wieder ins Lot zu bringen. Die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit konnten dazu jedoch noch nicht genutzt werden. Die beste Szene dieser Phase hatte André nach einem Steilpass kurz vor dem Halbzeitpfiff, der jedoch von seinem aufmerksamen Gegenspieler geschickt abgelaufen wurde.

Das Trainerteam nutzte die Halbzeitpause, um ein paar Umstellungen vorzunehmen. Taddy rückte für André ins Angriffszentrum, Stephan ersetzte Onur, besetzte jedoch für Ramin die 6er-Position. Ramin rückte dafür auf die 10 und sollte für mehr Gefahr vor dem Concorden-Tor sorgen.

Tatsächlich übernahm der ETV wieder die Kontrolle und entwickelte nun auch mehr Druck nach vorn.

In der 48. Minute wurde es wieder einmal gefährlich für die Gäste. Wieder war es eine Standardsituation. Taddy war kurz vor dem Strafraum gefoult worden und Jan (kurz vorher mit neuen Schuhen zurück im Spiel für Josh) und Ömer nahmen Aufstellung zum Freistoß. Wieder zirkelt Ömer den Ball gefährlich auf das Tor, verpasste die Querlatte jedoch dieses Mal um ein paar Zentimeter oberhalb.

Inzwischen musste auch Patsche verletzt raus, für ihn kam Onur zurück ins Spiel.

Ein fulminantes Ausrufezeichen setzte Ramin in der 54. Minute, als er sich im Alleingang bis an den 16er durchtankte, jedoch ein wenig unpräzise auf Taddy passte, der den Ball stark bedrängt im Strafraum nicht kontrollieren konnte. Nur eine Minute entschied sich erneut Taddy nach einer Bilderbuchkombination von Ramin und Ömer und dessen gefühlvoller Flanke leider für einen Schuss über statt eines Kopfballs in das Tor.

Danach verflachte das Spiel wieder für eine Viertelstunde.

Erneut drohte der ETV geradezu einzuschlafen und Cordi nahm die Einleitung an ,die Unkonzentriertheiten der Gastgeber gnadenlos auszunutzen. Nach einem Einwurf auf Höhe des 11-m-Punktes konnte sich ein Angreifer spielend leicht gegen 3 Abwehrspieler des ETV durchsetzen. Sein Schuss aus spitzem Winkel prallte vom Innenpfosten gegen das Knie von Eudel, dem vierten und einzigen Abwehrspieler mit Ballkontakt in dieser Szene, und von dort unglücklich ins Tor. (1:2, 70. Minute).

Die letzten 10 Minuten entschädigten dann für ein bis dahin allerhöchstens mittelmäßiges Spiel, weil nun alle Vorsicht über Bord geworfen wurde und sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Der ETV agierte inzwischen mit einer Raute im Mittelfeld. Alle waren jetzt wieder wach und nur zwei Minuten nach dem Rückstand zappelte der Ball im Netz der Concorden. Jan hatte sich mit einer tollen Energieleistung auf dem linken Flügel durchgesetzt und eine Mischung aus scharfer Flanke und Torschuss abgeschossen. Der Torwart konnte den Ball nur noch abklatschen lassen und Taddy, dem die Seuche bis zu diesem Zeitpunkt geradezu an den Schuhen klebte, hatte endlich sein Erfolgserlebnis und drückte den Ball über die Linie ins Tor. (2:2, 72. Min.)

Jetzt war plötzlich wieder alles drin und der ETV besann sich auf seine spielerischen Qualitäten machte gehörig Druck - endlich auch mal über die Flügel -, blieb aber im Abschluss immer ein bisschen zu ungenau. In der 78. Minute war Concordia eigentlich schon geschlagen, als drei ETV-Angreifer sich einem einzigen Abwehrspieler gegenüber sahen, diese sichere Torchance aber vor lauter Betriebsblindheit geradezu kläglich vergaben.

So blieb es beim letztlich aus ETV-Sicht unbefriedigenden Unentschieden.

Fazit: Anders als nach der Niederlage gegen Niendorf, schaffte es die Mannschaft nun nach der unglücklichen Norderstedt-Pleite nicht, sich gänzlich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Positiv kann verbucht werden, dass die Mannschaft nach dem Rückstand noch einmal alles gegeben hat und sich wenigstens teilweise mit dem Ausgleich belohnt konnte. Über weite Strecken war unser Spiel heute aber von Routine bestimmt und nicht von Inspiration und Leidenschaft. Mit einem Wort: Verwaltungsfachangestelltenfußball. Wer mehr will, muss mehr investieren. Auf geht's Buben! Noch drei Spiele bis zur Winterpause.

Aufstellung: Moritz - Eudel, Konrad, Deniz, Patsche - Lucky, Ramin - Ömer, Onur, Jan - André (eingewechselt: Josh, Stephan, Taddy)

Tore: 1:0 Ömer (12. Min, Freistoß nach Foul an Lucky), 1:1 (30. Min) - 1:2 (70. Min), 2:2 Taddy (72. Min, nach Vorarbeit Jan)

Sa, 30. Okt 2010: Eintr. Norderstedt 1.B - Eimsbütteler TV 1.B 4:2 (3:1)

7 Minuten Tiefschlaf entscheiden das Gipfeltreffen

Das Topspiel begann mit dem üblichen Ritual. Beide Mannschaften belauerten sich, wer zuerst sein Sprüchlein aufsagt. Diesmal benutzten wir den Niendorf-Trick an und täuschten einen fertigen Schlachtruf an. Norderstedt fiel drauf rein und legte vor, so dass wir unseren eigentlichen Spruch nachziehen konnten. Sollte das ein gutes Omen für das Spiel sein? Niendorf hatte ja seinerzeit das Spiel gegen uns gewinnen können!

In der Anfangsphase entwickelte sich ein taktisch geprägtes Spiel. Keine Mannschaft wollte sich aus der Reserve locken lassen und eine Blöße geben. So ergaben sich bei Ballbesitz immer wieder die gleichen Spielsituationen. Die eine Mannschaft zog sich tief in Richtung eigener 16er zurück und die andere Mannschaft spielte den Ball gemütlich hintenrum durch die eigenen Reihen, bis sich eine vermeintliche Lücke in der gegnerischen Abwehr auftat. Die dann lang geschlagenen Long-Line oder heutzutage so beliebten Diagonalbälle sorgten jedoch nicht für Gefahr, weil beide Abwehrreihen sehr konzentriert und aufmerksam zu Werke gingen.

Die ersten Torszenen entstanden folgerichtig aus Standardsituationen. In der 5. Minute hatte der Schiedsrichter-Obmann von Norderstedt, der für den nicht erschienenen Schiedsrichter von Alstertal-Langenhorn eingesprungen war, für den ersten Aufreger gesorgt, als er nach einem harmlosen Zweikampf auf Freistoß in aussichtsreicher Position für den Gastgeber entschied. Semih setzte seinen Linksschuss aus 20m dann mit Wucht an die Oberkante der Latte. In der 12. Minute die ausgleichende Gerechtigkeit mit einem Freistoß für unsere Farben. Jan kam mit ebenso hartem Linksschuss allerdings nicht über die Mauer von Norderstedt hinaus.

Die erste Torchance aus dem Spiel heraus hatte Norderstedt in der 24. Minute mit einem 16m Schuss knapp neben das von Moritz gehütete Gehäuse. Alle gingen von einem Abstoß für uns aus, nur der Schiri nicht. Er hatte als Einziger noch eine Berührung auf unserer Seite gesehen und entschied auf Eckball. Der flog dann durch unseren Fünfer an Freund und Feind vorbei und landete auf der gegenüberliegenden Seite im Aus. Da hatten wir Glück gehabt!

Wir wollten den Gastgebern aber in Nichts nachstehen und produzierten ebenfalls unsere erste Gelegenheit aus dem Spiel heraus. Ein langer Ball von Konrad wurde von Ata prallen gelassen. André nahm die Kugel auf und zog aus 18m ab. Der Torwart war jedoch zur Stelle und wehrte den Ball in der 30. Minute zur Seite ab.

Bis dahin war es ein ausgeglichenes Spiel, was sich jedoch innerhalb kurzer Zeit gravierend ändern sollte. Nachdem wir trotz der arg frühen Anstoßzeit zu Beginn hellwach waren, schoben wir jetzt einen 7-minütigen Quick-Sleep ein, der für drei Gegentore sorgen sollte.

In der 33. Minute schaltete Norderstedt bei einem zweiten Ball nach Kopfballabwehr von uns schneller und spielte sich mit zwei Zügen und einer flachen Hereingabe von Jan-Philipp vor unser Tor. Dort lauerte Maurice und beförderte den Ball mit einer sehenswerten Hackenablage unerreichbar für Moritz ins lange Eck. Dieser Schock saß anscheinend noch tief, denn nur 4 Minuten später unterschätzte unsere rechte Abwehrseite um Eudel und Konrad einen 50m Pass aus der eigenen Hälfte von Norderstedt, so dass Jan-Philipp mit einer Mischung aus Flanke und Torschuss aus 18m halblinker Position über Moritz hinweg in den rechten Giebel treffen konnte.

Die Tiefschlafphase war damit aber noch nicht beendet, denn in der 39. Minute spielte sich der Gastgeber mit schnellem Kurzpassspiel und dem finalen Pass von Luis auf Maurice durch unser Abwehrzentrum, wo der überragende Stürmer von Norderstedt keine Mühe hatte, vom Elfmeterpunkt eiskalt an Moritz vorbei zum 3:0 einzuschieben. Innerhalb von nur 7 Minuten schien der Gastgeber dieses Spiel für sich entschieden zu haben.

Kurz vor der Halbzeit keimte dann noch einmal Hoffnung auf. Nach einer Balleroberung von Lucky landete der Ball bei André auf der rechten Außenbahn. Seine Flanke schien eigentlich sichere Beute für den Torwart zu sein, doch der Ball flutschte ihm durch die fangbereiten Hände. Der dahinter lauernde Ata schob dann unbedrängt aus 3m zum Anschlusstreffer ins leere Tor ein.

Bernhard wechselte jetzt noch vor der Pause und brachte Ömer und Omid für Eudel und Patsche. Ömer ging ins Mittelfeld, Onur dafür für Eudel auf die rechte Position in der Viererkette und Omid war fortan für die linke Außenbahn zuständig. Mit dem Pausenpfiff hatten wir dann sogar noch die Gelegenheit zum 2:3, als Jan mit einem fulminanten Geschoss aus 25m nur das Außennetz traf. Aufgrund der beiden letzten Szenen schöpften wir noch mal Hoffnung für den zweiten Durchgang.

Der begann vielversprechend. Ata wühlte sich nach Zuspiel von Ömer im Strafraum durch und kam mit der Pike zum Abschluss. Der Torwart reagierte jedoch blitzschnell und wickelte den Ball noch um den Pfosten. Die anschließende Ecke von Ömer wuchtete Deniz dann mit einem lehrbuchmäßigen Kopfball aus 7m unhaltbar für den Torwart zum 2:3 Anschlusstreffer ins Netz. Wir waren wieder drin im Spiel!

In der Folgezeit übernahmen wir mehr und mehr die Spielkontrolle und setzten die Norderstedter Abwehr gehörig unter Druck. In der 52. Minute folgte aus unserer Sicht die Schlüsselszene des Spiels. Ömer hatte André mit einem Traumpass in die Gasse freigespielt. Er wäre alleine auf den Torwart zugelaufen und hätte für das 3:3 sorgen können, wenn nicht der Schiedsrichter seinen nächsten Auftritt gehabt hätte und André wegen vermeintlicher Abseitsstellung zurückpfiff. Das haben die ca. 20 anwesenden Linienrichter auf Eimsbütteler Seite natürlich anders und in diesem Fall auch richtig gesehen. André war in dieser Szene nie und nimmer im Abseits! Leider eine klare Fehlentscheidung.

In der 60. Minute brachte unser Trainerteam, was sich mittlerweile hinter der Bande aufhalten musste, mit Stephan für Lucky eine frische Kraft. Stephan ging für Konrad in die Innenverteidigung und Konrad sollte im Mittelfeld noch mal den Druck erhöhen. Das gelang ihm dann in der nächsten Szene auch fast, als er sich auf der rechten Torauslinie den Ball erkämpfte und auf Ata zurückpasste. Leider wurde Ata im letzten Moment noch gestört und der Torschuss konnte verhindert werden. Kurz danach sorgte ein 25m Freistoß von Jan, der nur knapp über die Latte strich, für die nächste Torgelegenheit.

Von Norderstedt ging in dieser Phase keine Gefahr aus, der Ausgleichstreffer lag förmlich in der Luft. Bernhard und Murat brachten dann in der 70. Minute mit Josh für Jan den letzten Joker für die Schlussoffensive.

Der war allerdings noch gar nicht richtig auf dem Platz, als Norderstedt mit dem ersten gefährlichen Konter im zweiten Durchgang für die Entscheidung sorgte. Dusan, der in der serbischen Jugendnationalmannschaft aktiv ist, zeigte in dieser Szene, warum er dort tätig ist. Nachdem er ca. 25m vor unserem Tor freigespielt wurde, sorgte er mit einem wunderschönen Heber über Moritz hinweg für die 4:2 Führung. Das war aus Norderstedter Sicht sicherlich zum denkbar günstigsten Zeitpunkt, denn wir waren dem Ausgleich deutlich näher als Norderstedt diesem entscheidenden Treffer.

Mit diesem Tor, das zudem noch aus abseitsverdächtiger Position erzielt wurde, hatten sie unseren Jungs nunmehr endgültig den Zahn gezogen. Jetzt lagen die Nerven blank, was sich in berechtigten gelben Karten für Ömer und Onur widerspiegelte. Für den negativen Schlusspunkt sorgte dann Ata in der Schlussminute, als er sich vom gegnerischen Torwart provozieren und zu einem Wischer gegen die Brust hinreißen ließ. Das der Schiedsrichter diese Szene mit einer roten Karte bewertete, kann man zwar als kleinlich beurteilen, nichtsdestotrotz hätte sich Ata in dieser Szene einfach beherrschen müssen.

Fazit: Der Ausgang ist natürlich unbefriedigend. Drei Punkte und Ata mit einer roten Karte verloren. Trotzdem muss man den Jungs bis auf den siebenminütigen Tiefschlaf kurz vor der Halbzeit eine starke Leistung bescheinigen. Sie waren dem Staffelfavoriten ebenbürtig und hätten zumindest einen Punkt verdient gehabt. Der neue Tabellenführer zeigte jedoch gerade in den entscheidenden Szenen, warum er zu Recht dort oben steht. Unsere Fehler wurden halt eiskalt ausgenutzt und gnadenlos bestraft. Das macht dann den kleinen aber feinen Unterschied aus! Wir haben aber bewiesen, dass wir ebenfalls in die oberen Tabellenregionen gehören und werden alles daran setzen, den Norderstedtern auf den Fersen zu bleiben. Die Saison ist noch lang und falls sie überraschenderweise noch mal stolpern sollten, wollen wir zur Stelle sein. Deshalb müssen wir diese Niederlage schnell abhaken und nach vorne schauen. Am nächsten Samstag kommt mit dem Tabellenfünften Concordia ja auch schon der nächste Gegner aus der oberen Tabellenregion auf uns zu.

Noch ein Wort zum Schiedsrichter. Normalerweise halten wir uns in dieser Beziehung ja mit Kritik zurück, auch weil wir um die Schwere dieser Aufgabe wissen. Von daher wollen wir die bereits im Spielbericht beschriebenen umstrittenen Entscheidungen, die sich letztendlich auch auf beiden Seiten einigermaßen gleichmäßig verteilt haben, auch nicht weiter verurteilen. Aber die Art und Weise, wie der Obmann von Norderstedt aufgetreten ist, war dann schon bedenklich. Der Mittelpunkt des Spiels sollte nicht der Schiedsrichter, sondern das Spiel an sich sein. Das war in diesem Fall aber leider genau andersherum.

Aufstellung: Moritz – Eudel, Konrad, Deniz, Patsche – Onur, Lucky, Ramin, Jan, Ata – André (eingewechselt Ömer, Omid, Stephan, Josh)

So, 24. Okt 2010: Eimsbütteler TV 1.B – Altona 93 1.B 5:1 (2:1)

Auch auf dem „Sportplatz an der Bundesstraße“ bleibt der Heimnimbus bestehen

Nach der Umbenennung der Sportplätze durch den ETV hatten wir sozusagen die Heimpremiere auf dem „Sportplatz an der Bundesstraße“. Der neue Name konnte unserem bisherigen Heimnimbus jedoch nichts anhaben und wir gewannen das Spiel gegen Altona 93 hoch verdient mit 5:1. Dadurch konnten wir unsere Heimserie auf 481 Tage ohne Pflichtspielniederlage hochschrauben.

Der Gast aus Altona reiste, trotz guter Ergebnisse in den letzten Spielen, als Tabellenvorletzter an. Das lag zum einen an dem schlechten Saisonstart mit 3 Niederlagen am Stück und zum anderen an dem Punktabzug durch den Hamburger Fußballverband. Da der Torwart beim Spiel gegen Norderstedt unter falschem Namen spielte, wurde ihnen der Punktgewinn beim 0:0 gegen die Eintracht zu Recht aberkannt.

Der Sieg im heutigen Spiel war zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährdet. Wir begannen hochkonzentriert und sorgten schnell für klare Verhältnisse. Bereits in der 7. Minute erzielte Comebacker Jan, der nach seinem Handbruch zum ersten Mal wieder auf dem Platz stand, die frühe Führung. Eine von ihm getretene Ecke von der rechten Seite konnte von Altona zunächst geklärt werden. Lucky brachte den Abpraller zurück in den Strafraum, wo ein Altoner Abwehrspieler einen Querschläger produzierte, der erneut beim Eckengeber Jan landete. Aus 12m erledigte er die Angelegenheit dann volley mit perfekter Schusstechnik zum 1:0.

In der 21. Minute sorgte der nach seinem Urlaub ebenfalls in die Startelf zurückgekehrte Capitano Ramin für die frühzeitige Weichenstellung Richtung Sieg. Nach einem krassen Abspielfehler von Altona bekam er den Ball zentral auf dem Silbertablett serviert und setzte das Leder aus 22m zum 2:0 unter die Latte. Da sah Keeper Karimov alias Marius Müller nicht wirklich gut aus. Den Scorer bekommt Jan, der auf unserer Seite zuletzt am Ball war und den Altonaer Verteidiger unter Druck setzte und so zu diesem Fehlpass zwang.

Davor, dazwischen und danach hatten wir noch weitere gute Gelegenheiten, das Ergebnis höher zu gestalten. Jan mit einem 35m Freistoßgeschoss, Lucky mit einem Fernschuss nach feiner Brustannahme aus 22m, Deniz mit Direktabnahme nach Ecke von Jan, André per Kopf und Fuß nach Traumflanke und Traumpass von Onur und Onur selbst nach Steilpass von Ramin scheiterten aber allesamt mehr oder weniger knapp. Auf jeden Fall war es eine sehr ansehnliche erste Halbzeit.

Einziger Wermutstropfen war der Anschlusstreffer von Altona in der 35. Minute, allerdings ebenfalls sehr schön anzusehen. Jefferson, an diesem Tage bester Altonaer, fasste sich aus 22m halblinker Position ein Herz und zirkelte den Ball mit dem linken Außenrist unhaltbar für Dominik genau in den rechten Winkel. Ein Traumtor!

In der Halbzeit wechselte Bernhard den erschöpften Jan aus und brachte mit Ömer eine frische Kraft für das linke Mittelfeld. Das sollte sich schnell auszahlen, denn bereits kurz nach Wiederanpfiff bediente Ömer unseren Top-Torjäger André mit einem schönen Pass in die Gasse, den dieser mit einem ebenso schönen Schlenzer aus 14m ins lange Eck vollendete und damit den alten Abstand wieder herstellte. Nur zwei Minuten später legte Ata das 4:1 nach. Nach einem Rückpass von André am 16er setzte er seinen Gegenspieler mit einer einfachen Körpertäuschung matt und sorgte mit einem knallharten Schuss aus 18m ins kurze Eck für die Vorentscheidung. Den endgültigen K.O. führte dann in der 47. Minuten erneut Ata herbei. Ömer hatte sich auf der linken Seite gekonnt durchgesetzt und in die Mitte zurückgepasst. Seine scharfe Hereingabe nahm Ata aus 14m direkt und traf durch die Hosenträger des Gästetorwarts zum 5:1. Ein Dreierpack innerhalb von 7 Minuten, was für ein Auftakt im zweiten Durchgang!

Das konnte natürlich nicht so weiter gehen. Wir schalteten automatisch einen Gang zurück, ohne allerdings die Spielkontrolle zu verlieren. Altona war jetzt um Schadensbegrenzung bemüht und zog sich tief in die eigene Hälfte zurück. Nach einer Stunde wechselte Bernhard dreimal aus: Für Lucky kam Finn ins Spiel, Benni ersetzte Eudel auf der rechten Außenbahn und Taddy kam für André in die Sturmspitze. Der letzte Biss und die letzte Konsequenz fehlten nunmehr, trotzdem kamen wir noch zu einigen aussichtsreichen Torgelegenheiten. Ata traf aus 25m nur den Pfosten, Ömer verpasst aus 22m nur knapp und Taddy umspielte gekonnt den Torwart, legt sich den Ball aber einen Tick zu weit vor. Weitere Treffer blieben daher aus. Auf unserer Seite verlebte Dominik dank seiner aufmerksamen Vorderleute einen ruhigen Sonntagnachmittag und brauchte lediglich in einer Szene in der 62. Minute ernsthaft einzugreifen. Zwei weitere Fernschüsse neben sein Gehäuse sorgten nicht wirklich für Gefahr durch die Gäste. So blieb es nach 80 überwiegend ereignisreichen Minuten beim verdienten 5:1 Heimerfolg. Schiedsrichter Fabio Pump vom SC Egenbüttel war mit seiner ruhigen, sachlichen und angenehm unauffälligen Art ein souveräner Leiter dieser Partie.

Fazit: Fußball gut, Wetter (verhältnismäßig) gut, sizilianischer Glühwein gut! Es war ein gelungener Sonntagnachmittag auf dem Sportplatz an der Bundesstraße. Eigentlich hatten wir den Gast aus Altona nach den zuletzt erzielten Ergebnissen stärker erwartet. Entweder konnten sie nicht an ihre zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen oder wir waren an diesem Tag einfach zu stark. Nach jeweils schnellen Treffern zu Beginn der Halbzeiten hatten wir das Spiel jederzeit unter Kontrolle und brachten es souverän und zum Ende hin leicht und locker nach Hause. Damit sind die Voraussetzungen für das absolute Topspiel am nächsten Wochenende bei Eintracht Norderstedt erfüllt. Nach der Umwertung des Altona-Spiels steht eigentlich Norderstedt ohne jeglichen Punktverlust auf dem ersten Tabellenplatz. Nur durch das ausgefallene Spiel bei der HT 16 konnten wir aufgrund des besseren Torverhältnisses an ihnen vorbeiziehen. Das verspricht auf jeden Fall ein heißer Tanz zu werden. Fußballherz, was willst du mehr? Vielleicht eine vernünftige Anstoßzeit!!! Der Verband hat das Spiel auf Samstagmorgen um 9 Uhr angesetzt! Wahrlich keine würdige Anstoßzeit für das Spitzenspiel der B-Verbandsliga, aber nicht mehr zu ändern. Das bedeutet für unsere Jungs, dass am kommenden Freitag bereits nach der Tagesschau Zapfenstreich sein wird!!!

Aufstellung: Dominik – Eudel, Konrad, Deniz, Omid – Onur, Lucky, Ramin, Jan, Ata – André (eingewechselt Ömer, Finn, Benni, Taddy)

Top-News:
Wie wir nach dem Spiel erfahren haben, ist der Vertrag für unseren neuen Co-Trainer endlich unter Dach und Fach. Seit einigen Wochen wird Bernhard bereits von Murat Nayci im Trainingsbetrieb und an der Linie unterstützt. Jetzt konnte auch eine Einigung mit den Vereinsverantwortlichen herbeigeführt werden. Daher ist es jetzt auch an der Zeit, den neuen Mann an der Seite von Bernhard mal näher vorzustellen.

Murat ist 32 Jahre alt und hat in der letzten Saison die A-Junioren-Regionalliga sowie nach der Winterpause auch noch parallel die B-Junioren-Landesliga von Altona 93 trainiert. Zu Beginn dieser Saison hat er noch die A-Junioren-Verbandsligamannschaft von Altona zusammengestellt, bevor es nach vereinsinternen Problemen zur Beendigung der Tätigkeit kam. Gespielt hat er in seiner aktiven Zeit von der E- bis zur B-Jugend beim FC St. Pauli (im übrigen zusammen mit Ivan Klasnic). Im Herrenbereich spielte er bei Komet Blankenese und Holsatia Elmshorn, bevor ihn im besten Fußballalter von gerade einmal 24 Jahren ein Kreuzbandriss zur Beendigung seiner aktiven Karriere zwang.

Wir freuen uns, dass Murat nur kurz nach seiner Trainertätigkeit bei Altona 93 den Weg zur Bundesstraße gefunden hat und Bernhard zukünftig mit seiner Erfahrung, seinem Fußballsachverstand und seinem Ehrgeiz unterstützen wird. Das kann der Mannschaft, die in den letzten beiden Jahren von Bernhard im Alleingang so positiv entwickelt wurde, nur gut tun und noch weiter nach vorne bringen. Wir wünschen Murat viel Spaß und Erfolg in der Zusammenarbeit mit Bernhard und der Mannschaft!

So, 17. Okt 2010: FC Süderelbe 1.B - Eimsbütteler TV 1.B 1:4 (0:2)

Der Kiesbarg rief

Zunächst sollten wir am Freitag um 12 Uhr mittags südlich der Elbe auflaufen, dann gleichzeitig Futsal und Punktspiel am Sonntag bestreiten und schließlich erst am Samstag bis in die Abendstunden Futsal spielen und am nächsten Morgen das Punktspiel austragen. Dann zeigte sich der Verband gnädig und erlaubte uns und Süderelbe ausnahmsweise die Verlegung auf einen Dienstag-, Mittwoch- oder Donnerstagabend in einer der nächsten beiden Wochen, was wir dankend ablehnten (das Theater um die Herrenlandesligapartie zwischen eben Süderelbe und unseren Eimsbütteler Nachbarn vom HEBC geisterte ja lange genug durch die Lokalnachrichten und beschäftigte u.a. auch das Verbandsgericht). Nach langem Hin und Her entschied Trainer Bernhard Schwarz trotz der chaotischen Berg- und Talfahrt durch den Verband, die ins Auge gefasste Absage des Futsal-Termins nicht in die Tat umzusetzen, sondern beide Termine wahrzunehmen - wie gut, dass wir einen so großen Kader haben.

Treffen für das Punktspiel war am Sonntag um 8:30 Uhr und um 8:45 Uhr setzte sich eine stattliche Seilschaft in Richtung Kiesbarg in Bewegung. Das Außenthermometer zeigte knackige 3° C, die Sonne lachte vom Firmament und die Elbröhre war frei von Schneebrettern und Autostaus jeglicher Art. Beste Bedingungen für Alpinisten und ein Fußballnachholspiel. Wir erreichten pünktlich das Basecamp.

Der junge Schiedsrichter (nicht älter als die Spieler) von der Viktoria am Fuße der Harburger Berge pfiff pünktlich an und Süderelbe übernahm in den ersten Minuten die Initiative auf dem heimischen Geröllfeld. Bis auf einen Fernschuss, zugspitzhoch über das Tor von Moritz, sprang aber nichts aus diesen frühen Bemühungen heraus. In der 5. Minute gelang dem ETV der erste viel versprechende Angriff. Aus der defensiven Viererseilschaft wurde ein präziser Pass auf den rechten Flügel zu Josh gespielt, der an der Außenlinie den Ball am gegnerischen Bergwächter vorbeilegte und von diesem an dem Versuch, dem Ball nachzusetzen, nur durch ein wirklich heftiges Foul gehindert werden konnte. Josh flog auf dem harten Kiesbarg förmlich durch die Luft und blieb benommen liegen. Der Abwehrspieler hatte in dieser Situation überhaupt keine Chance an den Ball zu kommen. Der Schiri pfiff natürlich Freistoß für den ETV, aber anstatt eine Zeitstrafe, eine gelbe Karte oder zumindest eine deutliche Verwarnung an den foulenden Spieler auszusprechen, kam mit zarter Stimme die zögerliche Bitte "ein bisschen ruhiger!". Das war alles andere als deeskalierend. Die nötigen klaren Worte kamen dann glücklicherweise vom Süderelber Trainer in Richtung eigener Spieler. Josh versuchte es in der Folge noch ein paar Minuten, musste dann mit Kopfschmerzen ausgewechselt werden und ist nach dem Spiel zum Abchecken ins Krankenhaus gefahren worden. Diagnose Gehirnerschütterung. Gute Besserung! Für ihn kam in der 21. Minute Stephan.

Der ETV kam trotz des Wechsels insgesamt besser ins Spiel und übernahm fortan die Führung auf der ersten Bergetappe. Lucky auf der defensiven und Onur auf der offensiven Sechs zogen nun die Kletterseile. Ein schönes Spiel kam jedoch über die gesamte Spielzeit nicht zustande, der harte Untergrund und das frühe Stören der Süderelber ließen ein präzises und schnelles Kombinationsspiel nicht zu.

Trotzdem engagierten sich die Eimsbütteler sichtlich und belohnten sich folgerichtig in der 26. Minute. Ata war in seiner typischen Art auf schmalem Grat einem eigentlich schon verlorenen Ball nachgejagt und konnte dem herauseilenden gegnerischen Torwart den Ball tatsächlich wieder abnehmen und auf André ablegen, der einen ziemlich verunglückten Lob aufs Tor zirkelte. Niemand in der Neugraben-Fischbeker Bergwelt rechnete damit, aber der Ball flog in außerordentlich hohem matterhornähnlichem Bogen über den Torwart und fiel dann beinahe senkrecht wie die Eiger Nordwand auf das Tor zu, streifte leicht die Latte, fiel von dort an den Pfosten und war im Tor. Sonntagsschuss klingt bei diesem Glücksding schon fast ein bisschen zu profan. Aber der Treffer zählte (0:1, 26. Min.).

Die nächste Chance ergab sich nach einem Traumtrekkingpass von Eudel in der 29. Minute.  André, der sich unvermittelt allein vor dem gegnerischen Torwart wieder fand, konnte ihn  leider noch nicht zum 2:0 nutzen, tat das jedoch 5 Minuten später, als er von Onur bestens mit einem Durchstich durch die Viererkette in Szene gesetzt wurde, dieses Mal dem Torwart keine Chance ließ und zum 2:0 einnetzte.

So wurden die Spieler in die Kabinen zum Jagertee (alkoholfrei!) geschickt und Edelfan Günter B. fand - wie so oft - die passenden Worte zur Halbzeit: "Ich bin zufrieden!". Dem war an dieser Stelle, was die Leistung des ETV und das Ergebnis betrifft, nichts hinzuzufügen.

Das Gipfelkreuz des Kiesbargs kam in Sicht.

Die zweiten 40 Minuten begannen im Prinzip wie die ersten aufgehört hatten. Der ETV kontrollierte das Spiel und kam auch schon früh wieder zu Chancen, die beste leitete Konrad mit einem weiten Pass aus der eigenen Abwehr ein. Der Ball erreichte Andrè, der ihn an dem entgegenkommenden Torwart vorbei weiter aufs Tor lenkte. Dort konnte jedoch ein Abwehrspieler der Gastgeber im letzten Augenblick klären.

In der 49. Minute ereilte Ömer ein leichter Anflug von Höhenkrankheit. Sein Gegenspieler war jedenfalls plötzlich entwischt, mit dem Ball bereits im Strafraum und konnte erst dort von Ömer recht unsanft und leider regelwidrig vom Ball getrennt werden. Die Gelbe Karte und der Elfmeter waren absolut berechtigt. Der Anschlusstreffer nach präziser Ausführung des Strafstoßes war von Moritz nicht zu verhindern. (1:2,  50. Minute).

Erstaunlich, dass in den folgenden fünf Minuten das Spiel zu kippen drohte wie das Wetter am Berg. Haben sich die Pokalfinalniederlage und das Unentschieden gegen die A-VL von Altona 93 jeweils nach 2:0-Führung schon so tief ins Unterbewusstsein eingegraben, dass ein Gegentreffer soviel Unruhe stiften kann wie ein Wetterschlag am Piz Palü? Die Einwechslung Omids für Ömer dürfte jedenfalls nicht für das große Zittern verantwortlich gewesen sein, das die Mannschaft plötzlich überkam. Zum Glück blieb die Unsicherheit ohne große Folgen.

Schließlich war es heute Patsche, der die Höhenangst in den Griff bekam. Kurz vor der eigenen Strafraumgrenze schnappte sich unser linker Außenverteidiger den Ball, trieb ihn bis zum gegnerischen 16er, und drosch ihn nach kurzem schnörkellosem Doppelpass mit dem miteilenden Deniz,  mit einem fulminanten Linksschuss ins kurze obere Eck. Kommentar von Bergwanderer Tommy: "Mit diesem Tor hat sich Patsche für sein heute ausgezeichnetes Spiel selbst belohnt!" (1:3, 56. Min).

Ramin kam für Onur und Mladen für Ata.

Weitere Chancen wurden erarbeitet und in der 65. nach einem Abwurf von Moritz auf Eudel, dem langen Pass auf André, einem Querpass auf Omid und dem sicheren Abschluss zum 1:4 waren alle Messen gelesen und das Gipfelkreuz in Reichweite.

Leider verletzte sich auf dem letzten Anstieg noch Deniz bei einer Abwehraktion, als er zwischen Moritz und einen angreifenden Süderelber geriet und unglücklich auf die Hüfte fiel.

Fazit: Das Niendorf-Ohemoor-Trauma scheint überwunden. Der Kiesbarg ist bezwungen und zwar ohne Sauerstoffgerät. Der Preis war mit zwei verletzten Spielern sehr hoch. Josh wird für mindestens eine Woche ausfallen, die Verletzung von Deniz war glücklicherweise nicht so gravierend.

Kiesbargsteiger: Moritz, Eudel, Patsche, Konrad, Deniz, Lucky, Josh, Ömer, Ata, Onur, André - Stephan, Omid, Ramin, Mladen

Am Rande: Besonders erfreulich aus ETV-Sicht war die kürzlich erfolgte endgültige Freigabe Onurs für den Pflichtspielbetrieb. Nach vier Monaten und zwei Tagen hatten die Verantwortlichen in der Amateurabteilung des HSV ein Einsehen und gaben Onur endlich frei. Warum der HSV so lange einem 16-Jährigen willkürlich das Fußballspielen verweigerte und was letztendlich dazu führte, dass unerwartet nun doch ein wenn auch spätes Umdenken in Norderstedt einsetzte, bleibt wohl für immer das Geheimnis der Verantwortlichen.
Sa, 2. Okt 2010: Niendorfer TSV 1.B - Eimsbütteler TV 1.B 1:0 (0:0)

Niederlagen schmecken nicht

Die Vorzeichen für dieses Derby haben wir in unserem Vorbericht ausführlich dargestellt. Das Wetter spielte zwar nicht so mit wie in der Vorhersage angekündigt, trotzdem besuchten zahlreiche Zuschauer die Sachsenweg-Arena und sorgten so für einen angemessenen Rahmen.

Bevor der Schiedsrichter das Derby eröffnete, konnte Niendorf den ersten Erfolg für sich verbuchen. In dem obligatorischen Ritual vor dem Spiel belauerten sich beide Mannschaftskreise gefühlte 5 Minuten, ehe Niendorf einen Schlachtruf antäuschte und unsere Jungs darauf mit ihrem Spruch antworteten. Nachdem wir uns fertig gepusht hatten, legte dann der Gastgeber seinen eigentlichen Schlachtruf nach und ging somit bereits vor den Anpfiff durch einen gelungenen Bluff in Führung. Dass dieser Trick symptomatisch für das ganze Spiel werden sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnen.

Die Anfangsphase deutete aber bereits an, dass wir heute auf einen hochmotivierten Gegner treffen würden. Bissig, aggressiv und sehr engagiert gingen die Gastgeber zu Werke, so dass wir überhaupt nicht ins Spiel fanden. So gehörten die ersten Chancen auch den Niendorfern. In der 14. Minute erschütterte ein Kracher aus 25m unsere Latte. 10 Minuten später hatte Aggressiv-Leader Chrissie, der sich packende Duelle mit seinem früheren Fahrgemeinschaftskollegen Konrad im Mittelfeld lieferte, die Führung auf dem Kopf, verpasste aber aus 5m knapp.

Nach einer halben Stunde nahmen wir dann auch mal am Spiel teil. Zunächst sorgte eine gut geschlagene Freistoßflanke von Konrad für Gefahr vorm Tor der Gastgeber. Diesen Ball konnten sie gerade noch klären, beim Nachschuss von Ata aus 20m musste dann Consti sein ganzes Können aufbieten, um die Führung für uns zu verhindern.

Das war's dann aber auch schon wieder, die nächsten Szenen gehörten erneut den Niendorfern. In der 33. Minute zielte der brandgefährliche Maurice aus 20m knapp vorbei und nur eine Minute später konnten wir uns beim Schiedsrichter bedanken, der nach einem Foul von Finn, der kurz zuvor für den verletzten Ömer eingewechselt wurde, im 16er nicht auf Elfmeter entschied.

Kurz vor dem Seitenwechsel keimte nach einer Doppelchance für uns nochmal Hoffnung auf, als zunächst Josh den Ball nicht richtig traf und anschließend Omid seinen Schuss aus 14m neben das Tor setzte. Das könnte ein Zeichen für den zweiten Durchgang gewesen sein.

Zu Beginn der 2. Halbzeit änderte sich jedoch zunächst nicht viel. Wir bekamen zwar so langsam die Spielkontrolle, konnten uns aber zu selten entscheidend durchsetzen und kamen so kaum zu Torchancen. In der 50. Minute kehrte der genesene Ömer für Josh zurück ins Spiel und fügte sich gleich mit einem gefährlichen Freistoß gut ein. Sein 25m Geschoss lenkte Consti aber gerade noch um den Pfosten.

In der 62. Minute forderten die Gastgeber erneut lautstark einen Elfmeter, als Moritz zunächst einen Rückpass durchflutschen ließ, anschließend mit Maurice ins Gehege kam und beide zu Boden gingen. Wer da wen runtergezogen hatte, war schwierig zu beurteilen, aber wir hätten uns wahrscheinlich nicht beschweren dürfen, wenn der ansonsten kleinlich pfeifende junge Schiedsrichter, der das bis auf ganz wenige Ausnahmen ausgesprochen faire Derby ansonsten gut im Griff hatte, hier auf den Punkt gezeigt hätte. Nur eine Minute später hätte Maurice sich fast gerächt, aber sein Heber aus 12m ging knapp neben das Tor. Wir gerieten in der Abwehr immer mehr ins Schwimmen und gestatteten Niendorf nur kurze Zeit später die nächste Gelegenheit. Zum Glück konnte Stephan in höchster Not retten und den Ball noch so geradeeben aus der Gefahrenzone direkt vor unserem Tor bringen.

In der 67. Minute war es dann soweit. Der überragende Maurice krönte seine starke Leistung mit einem fulminanten Kracher aus 18m in den Winkel. Ein Traumtor zur verdienten Führung, bei dem Moritz nicht den Hauch einer Chance hatte.

Anschließend sorgte Conny bis zum Abpfiff mit seinen Wechselarien im Minutentakt dafür, dass ein normaler Spielfluss nicht mehr möglich wurde. Sicherlich eine legitime Maßnahme, die allerdings aus sportlich fairer Hinsicht eher fragwürdig erscheint. Es zeugt auch nicht gerade von Vertrauen in seine Mannschaft, wenn man zu so einer Maßnahme greifen muss. Zumal sie es an diesem Tage auch überhaupt nicht nötig hatten.

Sei’s drum, wir schafften es jedenfalls in der Schlussphase nicht mehr, gefährlich vor das Tor zu kommen und mussten nach Schlusspfiff mit ansehen, wie sich der Gastgeber ausgelassen über diesen Derby-Sieg freuen durfte.

Fazit: Nach 459 Tagen mussten wir wieder mal eine Punktspielniederlage hinnehmen. Ein ungewohntes Gefühl, was Trainer und Spielern natürlich überhaupt nicht schmeckte. Allerdings muss man dieses Gefühl auch mal wieder erleben, um sich dann wieder auf und über den nächsten Sieg zu freuen. Dass wir irgendwann mal wieder verlieren würden, war ja auch klar, dass wir aber ausgerechnet im Derby unsere schlechteste Leistung seit langer Zeit ablieferten, ist natürlich schon ärgerlich. Das lag aber auch am Gegner, der uns nie ins Spiel kommen ließ. Wir schafften es über die gesamte Spieldauer nicht, den richtigen Schlüssel für diese Begegnung zu finden. Niendorf spielte taktisch sehr diszipliniert und ließ unser Kombinationsspiel in keiner Phase zur Entfaltung kommen. Dadurch fand unsere sonst so gefährliche Offensivabteilung überhaupt nicht statt. Im Mittelfeld bekamen wir nie die wirkliche Spielkontrolle und in der Abwehr klafften ungeahnte Lücken. Es war also eine geschlossen schlechte Mannschaftsleistung. Der Umgang mit dieser Niederlage war allerdings bemerkenswert. Die Jungs zeigten sich sehr selbstkritisch und suchten nicht lange nach Ausreden. Bereits im Mannschaftskreis direkt nach dem Spiel schworen sie sich darauf ein, aus dieser Niederlage die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen und an ihren Fehlern zu arbeiten. Mit der Umsetzung konnten sie dann bereits am Sonntagmorgen beim Sondertraining (KEIN Straftraining!!!) beginnen!

Aufstellung: Moritz – Stephan, Deniz, Omid, Patsche – Joshua, Lucky, Konrad, Ömer, Ata – André (eingewechselt Finn, Shayan)

Sa, 25. Sep 2010: Eimsbütteler TV 1.B - JFV Jung-Elstern 1.B 5:1 (4:0)

Serien halten

Unser heutiger Gegner, der JFV Jung-Elstern*) präsentierte sich im Vorfeld ein bisschen wie die geheimnisvolle Sphinx der B-Verbandsliga. Trotz eigener Homepage (leider seit dem 11. September 2010**) ohne Aktualisierung und immer noch in der Aufbauphase) kursieren kaum Informationen über die Mannschaft. Aus einigen Indizien ließ sich spekulieren, dass der Kern des Teams vom MSV Hamburg kommen könnte, aber die Indizien waren nicht belastbar.

In der letzten Saison stellten die Jung-Elstern bereits eine B-Verbandsligamannschaft, die überwiegend aus Spielern des 94er Jahrgangs bestand. Diese Mannschaft konnte erstaunlich gut mit den überwiegend älteren Mannschaften mithalten und galt nicht wenigen als ein Favorit für die Verbandsligameisterschaft dieser Saison. Offenbar hat die aktuelle Mannschaft aber nicht mehr viel mit dem Team des Vorjahres zu tun, entsprechend sind die bisherigen Ergebnisse eher durchwachsen.

Die Jung-Elstern kamen als Tabellenachter mit einem Sieg, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen zum Sparbierplatz gereist, die Niederlagen resultierten jedoch aus Spielen gegen die beiden Favoriten Norderstedt und Concordia. Der Sieg gelang immerhin mit 5:0 deutlich gegen die Favoritenschrecker aus Altona, die bisher als einziges Team den Norderstedtern ein Unentschieden abtrotzen konnten. Die beiden Unentschieden gegen Niendorf und HT 16 trugen nicht zur Klärung der Verhältnisse bei.

Der ETV seinerseits ging nach 452 Tagen ohne Niederlage in Punktspielen (bei 2 Unentschieden) und der makellosen B-VL-Bilanz von 4 Siegen aus 4 Spielen mit breiter Brust in dieses Duell.

Trainer Bernhard Schwarz konnte heute nicht gerade aus dem Vollen schöpfen. "Broken Bone" Jan ist immer noch verletzt, Sebbi war verhindert, Benni krank und Onur ist nach wie vor gesperrt***). Alle anderen Spieler des Kaders waren einsatzbereit. Die Leistungsbreite und Flexiblität der einzelnen Fußballer ist inzwischen so groß, dass für beinahe jede Position mehrere gleichwertige Alternativen zur Verfügung stehen. So setzte Bernhard Schwarz heute in der Innenverteidigung auf Stephan und Deniz. Auf den Außen der Viererkette sollten Omid und Opi für Impulse nach vorn sorgen. Die beiden 6er Lucky und Ramin sind inzwischen ein eingespieltes perfekt harmonierendes Duo. Die Offensivzange wurde heute von Josh auf rechts und Ömer auf links gebildet und im Angriffszentrum sollten André und Ata für ordentlich Alarm in der gegnerischen Abwehr sorgen. Soweit der Plan.

Bereits in der 3. Minute war Teil 1 des Plans perfekt umgesetzt und André konnte seine beängstigend gute Form unter Beweis stellen und nach einem schönen Pass von Ramin auf Ömer, der gedankenschnell ablegte, zum unhaltbaren 1:0 einschießen.

Der ETV behielt auch danach die Kontrolle über das Spiel, die Jung-Elstern kamen jetzt jedoch etwas besser ins Spiel. Nach einem starken Distanzschuss konnte Moritz in der 9. Minute erstmals seine Klasse beweisen und hielt die knappe Führung fest. Nur eine Minute später konnte er zeigen, dass er inzwischen Situationen auch über den 5-Meter-Raum hinaus antizipiert. Ein Spieler der Jung-Elstern war zentral durch die Viererkette geschlüpft, Moritz hatte aber aufgepasst und war 2 Meter außerhalb des Sechzehners klar vor dem Angreifer am Ball und konnte souverän klären.

Damit sind aber auch schon die Angriffsbemühungen der Gäste in der 1. Halbzeit erschöpfend beschrieben, nicht jedoch die der Gastgeber, denn wiederum nur eine Minute später war es wieder André, der nach einer 30m-Traumflanke von Omid in den Lauf unbedrängt zum 2:0 (11. Min.) einschieben konnte.

Danach lief der Ball nahezu perfekt durch die Reihen der Eimsbütteler, besonders Ömer auf der linken Seite zeigte heute bei der Ballannahme und -verteilung ein technisch beindruckendes höchst diszipliniertes Spiel.

Der Trainer konnte jedenfalls lange gelassen auf seinem Stuhl sitzen bleiben, so lange, dass es prompt auffiel, als er sich nach einem Distanzschuss der Jung-Elstern dann doch einmal erhob um seinen Jungs den direkten Weg zum gegnerischen Tor zu weisen. Und erneut war es  André, der beim 3:0 (31. Min.) den entscheidenden Impuls gab. Schnell wie der Wind setzte er sich über rechts bis zur Grundlinie durch und passte perfekt auf den mitgelaufenen Ata, der die Vorlage humorlos verwertete.

Nur 5 Minuten später trug sich Ata, der wie eigentlich immer vor Einsatzfreude nur so sprühte, der sich die Bälle eroberte, nachsetzte und immer dahin ging, wo es vor allem ihm selbst weh tut, erneut in die Torschützenliste ein. Der Schreiber dieser Zeilen sowie weitere Beobachter am Spielfeldrand konnte einen Passgeber im Strafraumgewühl nicht zweifelsfrei ausmachen, sodass dieser Scorerpunkt nur an Ata geht.

Somit wurden die Seiten gewechselt.

In der 45. Minute wechselte Bernhard erstmals. Für Ramin kam Konrad und für Omid durfte nun Patsche auf die linke Abwehrseite. Das Spiel verflachte nun ein wenig, unnötige Ballverluste brachten auch die Jung-Elstern wieder ins Spiel, die in der Halbzeitpause offensichtlich noch einmal richtig aufgeweckt wurden und nun aggressiver in die Zweikämpfe gingen.

Die Höhepunkte in dieser Hälfte waren aus Eimsbütteler Sicht deutlich rarer gesät als noch in der 1. Halbzeit. Schließlich war es André, der sich wieder über rechts durchtanken konnte und einen Pass in den Rücken der Abwehr spielte. Ein Verteidiger der Gäste wehrte die Hereingabe noch ab, jedoch geriet der Ball zu kurz und Ata konnte sich mit seinem dritten Treffer für seine ausgezeichnete Leistung selbst belohnen (5:0, 60. Min).

Ein zweiter Wechsel (56. Min, Juli für Josh und Eudel für Opi) sollte noch einmal neuen Schwung bringen, sorgte aber auf der rechten Abwehrseite kurzfristig für ein paar Umstellungsprobleme und somit in der 60. Minute für den Ehrentreffer der Gäste (5:1).

Einige Minuten später (72. Min.) zirkelte Ömer einen Freistoß aus ca. 22 Metern so genau über die Latte, dass die Zuschauer erst beim Abstoß des Gästekeepers realisierten, dass es nicht 6:1 steht.

Der Schlussgong war dann Konrad vorbehalten, der in der 79. Minute mit einem fulminanten Schuss  aus ca. 25 Metern die Latte auf ihre Haltbarkeit prüfte. Die Latte hielt!

Fazit: Letztlich war der Sieg gegen die Bergedorfer Sphinx durch die frühen Tore zu keiner Zeit gefährdet. Dass die Partie in der zweiten Halbzeit etwas verflachte, war angesichts des deutlichen Vorsprungs verständlich. Gerade als am Rand über die außergewöhnliche Fairness der Partie räsoniert wurde, kam es auf dem Platz zu einigen unnötigen aber sowohl in der Summe als auch im Effekt unspektakulären Frustfouls, die zu einem Großteil auch auf die schwindende Konzentration zurückzuführen waren. Der souveräne Schiri behielt die Situation jederzeit unter Kontrolle.

Teamplayer: Moritz, Opi, Omid, Stephan, Deniz, Lucky, Ömer, Josh, Ata, Ramin, André - Patsche, Konrad, Eudel, Juli

Ganz am Rande: Der Schiedsrichter vom Niendorfer TSV war leider noch nicht in die Segnungen des Online-Spielberichts eingeweiht und hatte auch noch keine Kennung für das System, sodass die Spieldaten über fussball.de nicht abgerufen werden können.

Der Schiri war übrigens nicht der einzige Vereinsvertreter vom NTSV vor Ort. Pünktlich zum Anpfiff erschien mit Christian ein immer gern gesehener Spion vom Sachsenweg, um noch ein paar Erkenntnisse für das Lokalderby am nächsten Wochenende zu sammeln. Wir freuen uns schon auf den Niendorfer Raspelrasen.

Anmerkungen
*) Der JFV Jung-Elstern schrieb im Sommer 2008 als erster Jugendförderverein Hamburgs Verbandsgeschichte und durchlebte in den bisherigen 2 Jahren seines Bestehens eine Achterbahnfahrt, die andere Verein in 100 Jahren nicht aufweisen können. Ursprünglich wurde der JFV von den Vereinen Bergedorf 85, TSV Reinbek und SC Vier- und Marschlande mit dem Zweck gegründet, talentierte Jugendliche des südöstlichen Hamburger Bezirkes Bergedorf und Umland in der Region zu halten und so ein Gegengewicht zu den Nachwuchsleistungszentren vom HSV und FC St. Pauli zu bilden. Die Nachwuchsleistungszentren wildern nämlich in Hamburgs Südosten - genau wie in allen anderen Bezirken Hamburgs und natürlich über die Grenzen der Hansestadt hinaus auch - auf der ständigen Suche nach frischen Spielern für ihre Regional und Bundesligamannschaften.

Der JFV startete mit 5 A- bis C-Junioren-Plätzen im Leistungsbereich. Die A-Regionalliga (abgestiegen aus der A-Bundesliga nach dem Weggang von Harnik und Kruse) und A-Verbandsliga sowie die C-Landesliga brachte der SC V.M. in die Ménage à trois ein, Bergedorf 85 lieferte die B-Verbandsliga und die Mitgift des TSV Reinbek war der Platz in der C-Verbandsliga. Weil aber z.B. die Reinbeker und die beiden anderen Vereine gar keine konkurrenzfähige Mannschaft für die C-VL stellen konnten, holte man die 94er vom TSV Glinde, soweit sie nicht zum FC St.Pauli gewechselt waren, mit ins Boot.

Man begann also seine eigene Geschichte mit einem - vorsichtig ausgedrückt - kleinen Sündenfall. Das Boot der Jung-Elstern - erstaunlich, dass Bergedorf 85, im Volksmund gemeinhin "die Elstern" genannt, zum Namenspatron wurden, zeichnete sich doch deren Jugendarbeit der letzten Jahre durch eher geringe Erfolge aus - hatte von Anfang an reichlich Schieflage. Zudem sprachen die verantwortlichen Besatzungsmitglieder unterschiedliche Sprachen, so dass noch vor Ablauf der ersten Saison das Schiff auf Grund lief. Es krachte dermaßen heftig in den Spanten, dass der SC V.M. und auch die Reinbeker die Segel strichen und den morschen Kahn verließen.

Bergedorf 85 stand plötzlich ganz allein da und ein JFV darf den Statuten gemäß nur mit mindestens zwei Stammvereinen bestehen. Folgerichtig entzog der Hamburger Fußballverband dem JFV die Spielerlaubnis in der Sommerpause 2009 und stellte sämtliche Plätze in den Leistungsstaffeln vakant. Die noch Verantwortlichen im JFV gründeten kurzerhand zwei neue Vereine, übersahen jedoch, dass 1. neue in Schleswig-Holstein gegründete Vereine automatisch zum schleswig-holsteinischen Verband gehören und 2. den JFV-Regularien entsprechend nur Hamburger Vereine mit am Spielbetrieb angemeldeten Jugendmannschaften einem JFV beitreten können. In allerletzter Minute gelang es den Bergedorfer Rest-Jung-Elstern mit dem familiär verbundenen SC Europa einen zweiten regulären Verein ins Boot zu ziehen. Die Europäer hatten zwar mit Junioren-Leistungsfußball noch nie etwas am Hut, hatten aber immerhin eine Handvoll F- und E-Juniorenmannschaften am Start und sicherten dem JFV somit für ein weiteres Jahr das Überleben. Kurze Zeit später enterte auch noch der MSV Hamburg das leckgeschlagene Schiff und belebte die Trainingsgruppen der Jung-Elstern mit dem, was aus erfolgreicheren Mümmelmannsberger Tagen an Schwarz-Gelben noch übrig war.

Trotz dieses chaotischen ersten Jahres stand der JFV Jung-Elstern - zumindest auf dem Papier - am Anfang der zweiten Saison besser da, als im Jahr zuvor. A-Regio und A-Verbandsliga hatten ihre Plätze gehalten, die B-Verbandsliga war sogar in die B-Regio aufgestiegen und durch das gute Abschneiden der C-Verbandsligamannschaft kam noch ein B-Verbandsligaplatz dazu. Die C-Landesliga konnte ebenfalls den Platz halten. Beste Voraussetzungen also.

Wie dünn das Eis für die "Überflieger" werden würde, wurde schon kurz nach dem Saisonstart klar. Eine C-Verbandsligamannschaft bestand bei den Jung-Elstern gar nicht und musste schon nach wenigen Spieltagen mangels Masse vom Spielbetrieb abgemeldet werden. In der Winterpause sorgten dann unfassbare Nachrichten um die A-Regionalligamannschaft in den Internetforen für reichlich Wind von vorn. Da mussten sogar Zivilgerichte mit einstweiligen Verfügungen bemüht werden, damit die Trainer und Mannschaft weiter antreten konnten. Im Frühling wurden die Karten auf der ordentlichen Hauptversammlung der Jung-Elstern dann erneut gemischt. Der Oststeinbeker SV betrat in Person des Trainers seiner Oberligamannschaft, der sich zum 2. Vorsitzenden wählen ließ, die Brücke der Jung-Elstern. Sportlich entwickelte sich das Jahr trotzdem zu einer mittelschweren Katastrophe. Die A-Regio konnte trotz der Querelen zwar die Klasse halten, Trainer und Mannschaft zerstreuten sich jedoch in alle Himmelsrichtungen vor allem zum SV Eichede und zum Oststeinbeker SV. Die A-Verbandsliga stieg sportlich ab, der Platz blieb jedoch aufgrund des B-Regionalligaplatzes erhalten. Die B-Regionalliga stieg in die B-Verbandsliga ab und somit musste die B-Verbandsliga, obwohl sportlich stabil, in die B-Landesliga zurück. Die übrig gebliebene C-Landesliga musste ebenfalls den sportlichen Abstieg hinnehmen, sodass die Jung-Elstern in der aktuellen Saison nur noch mit vier Mannschaften in den Leistungsklassen am Start sind und im strukturell so wichtigen C-Junioren-Bereich gar keine Mannschaft mehr in der Landes- oder gar Verbandsliga melden konnten.

Die hohen Ansprüche, dem HSV und FC St. Pauli Paroli bieten zu können, sind zerstoben. Die Jung-Elstern müssen sich im dritten Jahr ihres Bestehens sogar in ihrem Stammgebiet, dem Hamburger Südosten hinter dem SC Concordia (6 Leistungsstaffelplätze) und dem SV Nettelnburg-Allermöhe (5 Leistungsstaffelplätze) mit einem Platz am Katzentisch bescheiden. Offenbar stehen neue Umbrüche ins Haus. Für die Mitgliederversammlung am 30. September sieht Tagesordnungspunkt 10 die Umbenennung des Vereins in JFV Hamburg-Oststeinbek vor, um zukünftig die Stammvereine besser zu repräsentieren. Es ist dem Verein also gelungen, den Einstieg des Oststeinbeker SV unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu vollziehen. Das ist doch schon mal ein gutes Zeichen.

Je nachdem, ob und zu wann die Umbenennung beschlossen und wirksam wird, haben wir am heutigen Sonnabend vielleicht eines der letzten Spiele der 1.B-Junioren des JFV Jung-Elstern unter diesem Namen erlebt

**) und kaum haben wir das geschrieben erwacht die HP der Jung-Elstern aus dem Dornröschenschlaf und wird aktualisiert (26.09.2010).

***) Onur hat vom HSV immer noch keine Freigabe erhalten. Wir werden, sollte sich das nicht in der nächsten Woche ändern, am nächsten Wochenende einen entsprechenden Bericht zu diesem Fall veröffentlichen.

Sa, 11. Sep 2010: ETV 1.B – VFL Lohbrügge 1.B 7:1 (4:1)

Heiliger Sportplatz an der Bundesstraße

Nach der eher dürftigen Vorstellung am letzten Spieltag bei Scala war heute Wiedergutmachung angesagt. Und auf dem heiligen Kunstrasen ist das wieder einmal eindrucksvoll gelungen. Unsere Jungs fühlen sich einfach wohl auf dem Sportplatz an der Bundesstraße, das spürt man bei jedem Spiel und in (fast) jeder Aktion. Durch das zweimalige wöchentliche Training kann man in diesem Fall wirklich von einem Heimvorteil sprechen. Sicherlich wird irgendwann mal ein Gegner kommen, der uns auch zuhause schlagen wird, aber das wird definitiv nicht einfach und kann gerne noch ein Weilchen dauern.Unser Gast aus Lohbrügge war dazu am Samstag nicht in der Lage. Zu stark spielten wir im ersten Durchgang und entschieden das Spiel bereits zur Pause.

Es dauerte nur 5 Minuten, bis André den ersten Teil seines nachfolgenden Hattricks schnüren würde. Ata hatte ihn perfekt in die Gasse geschickt und unser Goalgetter Nr. 1 ließ sich nicht zweimal bitten und traf lässig per Außenrist aus 12m zur frühen Führung. Kurz unterbrochen durch einen gefährlichen Freistoß von Lohbrügge aus 20m knapp über die Latte ging es in der 18. Minute per Doppelkopf weiter. Zunächst scheiterte Josh mit einem Kopfball nach sehenswerter Flanke von Ömer am Torwart und kurz danach widerfuhr Ata gleiches nach ebenso schöner Flanke von Sebbi. Nur diesmal von der anderen, der rechten Seite. Die nächste Gelegenheit ergab sich nach 22 Minuten, als Ata eine gefühlvolle Flanke von André per Kopf nicht richtig platzieren konnte.

Teil 2 von André’s Hattrick folgte in Minute 24: Omid hatte den Ball in der eigenen Hälfte erobert und schnell einen Konter über Ata eingeleitet. Von dort landete der Ball im 16er bei André, der mit einem platzierten Schuss aus 14m ins Eck die 2:0 Führung erzielte. Nur zwei Minuten später folgte der nächste Top-Angriff. Diesmal ging es im Doppelpass über Lucky und André zu Ata, der jedoch in der Mitte freistehend kein Sahnehäubchen aufsetzen konnte.

Das schaffte dann in der 28. Minute der vollendete Hattrick von André, als er eine Traumflanke von Ömer mit einem kuriosen Flugkopfball (oder war’s eher ein Taucher?!) zum 3:0 abschloss. Er kann’s also auch mit dem Kopf! In der 31. Minute bekam der bis dahin chancenlose Torhüter der Gäste endlich mal Gelegenheit, seine Klasse zu zeigen und fischte einen Schuss von Ramin aus 18m gerade noch aus dem unteren rechten Eck. Bei Ramin’s zweitem Versuch in der 37. Minute, diesmal mit links aus 16m nach Flanke von André und anschließender Kopfballabwehr von Lohbrügge, sah er jedoch nicht so gut aus und musste das vierte Gegentor hinnehmen. Einen haben wir noch: Ömer mit Diagonalball über 40m von links nach rechts auf Josh, der spielt einen Doppelpass mit André (per Hacke!), passt dann auf Ramin, der mit einem Schuss aus 14m an gegnerischen Torwart mit exzellenter Fußabwehr scheitert.

In der Schlussminute kassierten wir wie aus heiterem Himmel noch den Ehrentreffer zum 1:4. Nach einem Freistoß war unsere Abwehrriege anscheinend schon in der Halbzeitpause. Jedenfalls tauchte ein gegnerischer Angreifer mutterseelenallein vor Dominik auf und spitzelte den Ball einen Tick vor ihm vorbei ins Netz. Blöder Schönheitsfehler einer ansonsten makellosen ersten Hälfte.

Der zweite Abschnitt begann eher schleppend. Lohbrügge kam deutlich bissiger und aggressiver aus der Kabine und wollte uns anscheinend nicht mehr wehrlos entgegentreten. Wir taten uns deutlich schwerer zu Torchancen zu kommen, als im ersten Durchgang. Die erste nennenswerte Szene aus dem zweiten Durchgang rührt daher aus einer Zeitstrafe für Omid. Dachten zunächst alle, Omid bekam die 5-Minuten für seinen Hinweis an den Schiedsrichter, dass sein Mannschaftskollege André an der Spielfeldumrandung auf dem Asphalt ausgerutscht sei (an dieser Stelle stellt sich die Frage, warum die Verantwortlichen hinter dem Tor nicht einen Meter mehr Kunstrasen ausgegeben haben, um die Verletzungsgefahr zu mindern?!), so mussten wir Unschuldslamm Omid nach dem Spiel doch eines besseren belehren. Der souveräne, wenn auch in einigen Szenen etwas kleinliche, Schiedsrichter hatte neben dem Kommentar noch einen Schubser am Gegenspieler gesehen und dafür die Zeitstrafe ausgesprochen. Von daher wohl eine berechtigte Strafe und somit eine willkommene Spende von Omid für die Mannschaftskasse!

Die erste Torgelegenheit im zweiten Durchgang hatte dann André in der 53. Minute, der ab diesem Zeitpunkt fleißig an einem zweiten Hattrick bastelte. Diesmal scheiterte er aber mit der Pike aus 12m am Keeper von Lohbrügge. Den nächsten Riesen vergab er in der 65. Minute nach tollem Doppelpass mit Ramin, als er den Torwart freistehend anschoss, statt sich eine Ecke auszusuchen.

In der 67. Minute war es dann endlich soweit mit dem ersten Treffer im zweiten Durchgang. Taddy rutschte nach einer Flanke von André in den anschließenden Schuss von Ramin und lenkte ihn zum 5:1 ins Netz. Jetzt kam der Wagen wieder ins Rollen und das 6:1 durch Ramin per Kopf nach Freistoßflanke von Ata folgte in der 76. Minute. In der 78. Minute vergab André seine dritte Großchance im zweiten Durchgang, als er beim Torschussversuch einen Krampf bekam und daher den Ball nicht mehr richtig traf. Statt eines erneuten Hattrick’s somit das vorzeitige Aus. Für ihn wurde Konrad wieder eingewechselt, der anschließend für den Schlusspunkt mitverantwortlich zeichnen konnte. Seinen Diagonalball flankte Josh in die Mitte zu Ata, der seine engagierte Leistung mit seinem Tor zum 7:1 krönen konnte. Kurz danach war Schluss und wir konnten einen nie gefährdeten Dreier feiern.

Fazit: Wir sollten den formidablen Start nicht überbewerten. Schließlich waren bei den bisherigen vier Gegnern die letzten drei Mannschaften der aktuellen Tabelle dabei. Trotzdem war der erste Durchgang wieder mal eine absolute Augenweide. Da lief der Ball wie am Schnürchen durch die Reihen und die speziell trainierten Flankenläufe und Doppelpässe wurden im wahren (Punktspiel)leben bestens umgesetzt. Im zweiten Durchgang ließen wir das Spiel zunächst ein bisschen austrudeln, um dann am Ende doch noch für ein standesgemäßes Ergebnis gegen einen nur zu Beginn der zweiten Halbzeit ebenbürtigen Gegner zu sorgen. Der erste richtige Härtetest steht hingegen erst am nächsten Sonntag bevor, wenn es zu Süderelbe auf den gefürchteten Kiesbarg geht. Dort wird sich zeigen, ob wir zu Recht dort oben stehen.

Aufstellung: Dominik – Sebbi, Stephan, Konrad, Omid – Joshua, Lucky, Ramin, Ömer, Ata – André (eingewechselt Eudel, Taddy, Deniz)

Randsplitter:
  • Ein Sonderbericht gebührt unserem Pechvogel Jan. Er hat innerhalb von zwei Jahren mittlerweile seinen vierten Knochenbruch zu verzeichnen. Nach Ellenbogen, Arm und Handgelenk hat er sich letzte Woche beim Schulsport den Daumen gebrochen. Vier bis sechs Wochen Gips! Wir wünschen auf diesem Weg nochmals gute Besserung und schnelle Genesung. Der Gips hat ihn im Übrigen nicht davon abgehalten, in der Halbzeitpause beim schnellen 16er mitzuwirken! 
  • Die Zuschauertribüne wurde erweitert. Neben den Stehplätzen am Spielfeldrand wurde jetzt auch der VIP-Bereich im benachbarten Krankenhaus eröffnet!
  • Die Heimserie auf dem „heiligen Sparbier“ wurde auf 445 Tage ohne Niederlage ausgebaut!
  • Sebbi ist neuer „Einwurfkönig“, er hat Ömer mit zwei zu eins falschen Einwürfen knapp geschlagen!!!
  • Die intensiven Beratungen vor den Freistoßtricks hatten mehr versprochen, als sie anschließend gehalten haben! 
  • Bauchmuskeln im Doppelpack! Ata und Ömer präsentierten nach Schlusspfiff wieder ihre beeindruckenden Sixpacks!
  • Ein langgezogenes Buuuuuuuuh für Ulli & Konrad, sie haben die versprochenen drei Punkte aus Köln nicht mitgebracht!!!

Sa, 4. Sep 2010: SC Alstert./Langenh. 1.B - Eimsbütteler TV 1.B 0:1 (0:1)

Ein gutes Pferd ...

... springt bekanntlich nur so hoch wie es muss. Dem Betrachter mag bei dem heutigen Spiel noch die Redewendung "Not gegen Elend" oder deren Variante "Willnicht gegen Kannnicht" in den Sinn gekommen sein. Nur: Wer wollte nicht und wer konnte nicht? Wer war Not, wer war Elend?

Der heutige Gegner, SC Alstertal/Langenhorn, ist ein ständiger Begleiter unserer Mannschaft. Die Entwicklung verlief einige Zeit parallel. Als wir in der Saison 2008/09 in der C-Verbandsliga erstmals mit unser damals neu zusammengestellten Mannschaft auf SCALa trafen (es war übrigens der 3. Spieltag, herrliches Fußballwetter und wir konnten 3 Punkte mit nach Eimsbüttel nehmen) trafen wir auf ein ebenfalls neu formiertes Team.

Im Sommer 2009 musste die C-VL-Mannschaft dann genau wie wir aus Altergründen und in Ermangelung eines Startplatzes in der Landesliga in der B-Bezirksliga von vorn anfangen und wieder trafen wir aufeinander. Im Pokal konnten uns die Alstertaler aber ebenso wenig Paroli bieten wie in der Aufstiegsstaffel. Wir gewannen beide Spiele deutlich (9:1 und 7:2).

Offensichtlich trauten die Verantwortlichen des SC Alstertal/Langenhorn dieser Mannschaft keine erfolgreiche Saison in der aktuelle B-Verbandsliga zu und beschlossen, die Karten wieder zu mischen und eine fast komplett neue Mannschaft zusammenzustellen. Aus dem aktuellen 18er-Kader sind 14 Spieler erst seit dem Jahr 2010 für die Gastgeber spielberechtigt. Trotz der häufigen Duelle standen wir heute also einer großen Unbekannten gegenüber.

Das Spiel ist schnell erzählt: Bei herrlichem Flugwetter, kein einziges Flugzeug wurde wegen des Ostwindes über die Langenhorner Einflugschneise gelenkt, gehörten die ersten 5 Minuten den Gastgebern. In dieser Phase wurden den Alstertalern zwei Freistöße in aussichtsreicher Position zugesprochen, die jedoch beide nicht zum Torerfolg genutzt wurden. In der 6. Minute übernahm der ETV die Kontrolle über das Spiel, erzielte folgerichtig in der 9. Minute nach einer exakt gezirkelten Flanke von Ramin und einer sensationellen Kopfballabnahme von Ata das 0:1, und gab das Spiel bis zum Schlusspfiff nicht mehr aus der Hand.

Der SC Alstertal/Langenhorn hatte sich nach seinen anfänglichen Offensivbemühungen sehr weit in die eigene Hälfte zurückgezogen und kam auch nach dem frühen Rückstand aus dieser tiefen Staffelung nicht mehr heraus. Der ETV seinerseits zeigte mit zunehmender Spieldauer ein immer unkonzentrierter vorgetragenes Aufbauspiel und kam nur noch zu sehr wenigen Chancen, die beste davon hatte in der ersten Halbzeit Konrad, der einen von der Mauer abgeprallten Freistoß Ömers direkt dem Alstertaler Torhüter in die Arme schoss. In keinem anderen Spiel wäre diese Aktion erwähnenswert gewesen, heute war es neben dem Tor schon das Highlight der ersten Halbzeit. Eine Einzelaktion des schnellen Alstertaler Stürmers Kevin Hagiel die Dominik durch rechtzeitiges Eingreifen entschärfte, soll nicht unerwähnt bleiben, blieb sie doch bis Spielende die beste Gelegenheit der Gastgeber.

Trainer Bernhard Schwarz wechselte in der Pause. André kam für Ömer im zentralen offensiven Mittelfeld, der dafür nach links auf die Position von Jan rückte, der wiederum auf der Bank Platz nahm. Auf der rechten Seite kam Joshua für Juli, der bei seiner Flügelpremiere noch ein paar Probleme mit der neuen Rolle hatte.

Das Spiel wurde mitnichten besser. Alstertal stand tief und der ETV spielte bis zum Fehlpass, der so sicher kam wie das Amen in der Kirche, ideenlos. Trotz dieses von beiden Mannschaften höchst unattraktiven Spiels, hatte der ETV in der 60. Minute durch André die große Chance, das Ergebnis auf 2:0 zu erhöhen. Statt den Ball aus bester Position ins Tor zu schießen, meinte es unser Goalgetter aber zu gut mit seinem Nebenmann und passte so uneigennützig wie ungenau auf Ata, der diese subtile Form des Fehlpasses nicht verarbeiten konnte und entsprechend versemmelte.

Jan für Joshua (63. Min.) und Eudel für Lucky (66. Min.) veränderten ebenfalls die Qualität des Eimsbütteler Spiels heute nicht.

Trotzdem ergaben sich überraschend noch zwei gute Chancen für die Gäste: Die vielleicht größte Gelegenheit des zweiten Durchgangs wurde in der 76. Minute vom wieder eingewechselten Juli (für Ata) vergeben, der - allein vor dem gegnerischen Torwart - diesem den Ball direkt in die Arme spielte, anstatt die lange Ecke anzuvisieren. 3 Minuten später ging dann zu einem scharfen Freistoß von Jan, den der gute Alstertaler Schlussmann spektakulär über die Latte lenkte, ein letztes Raunen durch die Zuschauerreihen, gefolgt vom Schlusspfiff und dem Seufzen der Erleichterung, dass dieses Spiel endlich Geschichte wurde.

Fazit: Lag es an den flauen Bällen oder am nach 14 Tagen Kunstrasen ungewohnten Untergrund (der Rasen war in einem perfekten Zustand, ein Traum für jeden Fußballer!)? Fühlten sich die Spieler nach den beiden eher leichten Auftaktsiegen und dem überzeugenden Auftritt gegen Schnelsen zu sicher oder waren sie sämtlich heute mit dem falschen Bein aufgestanden? Von allem tat sicherlich ein ganz kleines bisschen zum nicht gerade berauschenden Auftritt bei. Entscheidend aber war, dass Alstertal defensiv höchst diszipliniert aufgetreten ist und dem ETV kein schlüssiges Offensiv-Rezept gegen die gut stehende Abwehr eingefallen ist. Dass es trotzdem zum knappen Sieg reichte, war wiederum der guten Defensivleistung des ETV bei mangelndem Offensivgeist der Alstertaler zu verdanken. So mischten sich Licht und Schatten bei herrlichstem Sonnenschein zu deprimierendem Fußballgrau. Die gute Nachricht zu Schluss: Das nächste Spiel wird sicher besser!

Auf dem Platz: Dominik - Opi, Omid, Konrad, Stephan - Lucky, Ramin, Jan, Ömer, Juli - Ata (eingewechselt: Eudel, Joshua, Andrè)
Sa, 28. Aug 2010: ETV 1.B – SV Nettelnburg-Allermöhe 1.B 6:1 (4:1)

André nicht zu stoppen

Das Topspiel der B-Verbandsliga an diesem 2. Punktspielwochenende fand auf unserem Sparbier statt. Zu Gast war der Tabellendritte aus Nettelnburg-Allermöhe, der zum Saisonauftakt am letzten Wochenende mit einem 6:2 gegen HT16 startete. Die Anstoßzeit um 18 Uhr war sicherlich ungewöhnlich, aber bei insgesamt 43 Jugendmannschaften im ETV auch irgendwie nachvollziehbar, dass die Älteren dann später angesetzt werden. Wir wären noch nicht einmal die Letzten gewesen, da nach unserem Spiel noch die B-Landesliga-Vertretungen beider Vereine dran gewesen wären. Warum dieses Spiel nicht zustande gekommen ist, dazu später mehr unter Randgeschichten.

Das Spitzenspiel hielt von Beginn an, was es versprach. Ohne langes Abtasten erhöhten beide Mannschaften das Tempo schnell von 0 auf 100. Die erste Gelegenheit hatte SV N. A. nach 5 Minuten, als Sebbi eine brenzlige Situation am 16er mit einem langen Bein gerade noch klären konnte. Quasi im Gegenzug bereits das 1:0 für unsere Farben. Omid hatte einen Traumpass diagonal über 40m in den Lauf von André gespielt, der den Ball gekonnt mitnahm und humorlos aus 12m zur Führung ins lange Eck einschoss. Nur 2 Minuten später hatte der Gast schon die Chance zum Ausgleich, aber Moritz konnte durch energisches Herauslaufen noch kurz vor dem gegnerischen Stürmer am 16er klären. Sein Gegenüber stand ihm allerdings in Nichts nach, denn nur eine Szene später nahm er André nach einem Steilpass von Ramin an exakt gleicher Stelle, nur auf der anderen Seite, ebenfalls den Ball vom Fuß. In der 10. Minute die nächste Chance für den brandgefährlichen André. Diesmal saugte er eine Flanke von Omid perfekt an, machte anschließend aber einen Haken zu viel, so dass ihm der Ball noch vom Fuß geangelt werden konnte. Den Abschluss einer vielversprechenden Anfangsviertelstunde setzte Jan, der von Lucky gut in Szene gesetzt wurde, leider rutsche ihm der Ball aus aussichtsreicher Position über den Schlappen.

Anschließend mussten beide Mannschaften kurz mal Luftholen. Aber wirklich nur kurz, denn in der 25. Minute erzielte André mit seinem zweiten Treffer das 2:0. Lucky hatte im Mittelfeld den Ball erobert und André mit einem schnellen Abspiel in die Gasse geschickt. Er war wie beim Führungstreffer wieder schneller als seine Gegenspieler, umspielte noch den Torwart und schob souverän zum 2:0 ein. Die Gäste, die mit technisch gutem Spiel und schnellem Umschalten von der Defensive in die Offensive zu Gefallen wussten, ließen mit einer Antwort nicht lange auf sich warten. Nach einem Rückpass von Sebbi auf den „falschen“ Fuß von Moritz landete sein verunglückter Befreiungsschlag nur 20m vor dem Tor, wo der Käpt‘n von Nettelnburg-Allermöhe den Ball aufnahm und mit einem sehenswerten Schuss unter die Latte den Anschlusstreffer erzielen konnte.

Wir zeigten uns jedoch keineswegs geschockt und sorgten nur kurze Zeit später für den nächsten Höhepunkt in diesem Spiel. Nach einem Klasseangriff über André und Ata scheiterte Ramin nach dessen Flanke mit einer Direktabnahme aus 14m am gegnerischen Torwart. Gespielt waren bis dahin gerade einmal 30 Minuten und ein Höhepunkt jagte den nächsten.

Nach einer weiteren kurzen Auszeit hatten es die letzten 5 Minuten nochmal in sich. Zunächst hätten die Grün-Schwarzen in der 35. Minute fast den Ausgleich erzielt, als eine scharfe Hereingabe nur um Millimeter vom Stürmer verpasst wurde. Da waren wir mit dem Glück im Bunde. In der 37. Minute sorgte dann unser Capitano für den erneuten Zwei-Tore-Vorsprung. Einen langen Pass von Ata aus dem Mittelkreis legte André am 16er per Kopf mustergültig quer zu Ramin, der den Torwart mit einem gefühlvollen Heber zum 3:1 überlistete. Damit aber immer noch nicht genug einer ereignisreichen ersten Halbzeit. Die Krönung folgte noch! Eine Traumkombination, angefangen bei Omid mit einem Diagonalpass auf Lucky in die Zentrale, One-Touch zu Ramin, One-Touch in die Spitze zu André, pfeilschneller Antritt, Pressschlag mit dem Torwart, glücklicher Abpraller vor die Füße und das 4:1 war perfekt. Fußballherz, was willst du mehr?!

In der Halbzeit wechselte Bernhard den überragenden André, der noch Trainingsrückstand hat (was will er erst spielen, wenn er richtig fit ist?!) und Joshua, der mit einigen gelungenen Flankenläufen zu Gefallen wusste, aus. Dafür bekamen Juli und Ömer Gelegenheit sich zu zeigen.

Der zweite Durchgang begann zunächst deutlich schleppender. Es dauerte bis zur 51. Minute, ehe Ömer und Opi für den nächsten schönen Angriff verantwortlich zeichneten. Diesmal war sehr zur Freude von Bernhard sogar das im Training einstudierte Hinterlaufen mit im Spiel. Die abschließende Flanke von Opi konnte der gute Torwart der Gäste jedoch gerade noch entschärfen. Kurz danach versuchte Jan einen Heber aus 40m, aber der Torwart passte erneut gut auf. In der 57.Minute war aber auch er chancenlos. Nach einem Foul an Juli zirkelte Ömer den fälligen Freistoß, wie im übrigen von Fußballexperte Günter B. am Spielfeldrand vorhergesagt, aus 20m so was von genau in den Giebel, dass kein Blatt Papier mehr dazwischen passte. Wieder einmal ein Geniestreich von Ömer, der ansonsten aber die Kabinettstückchen ein wenig übertrieb.

In der 60.Minute brachte Bernhard dann Finn für Lucky und Eudel für Omid. Finn fügte sich gleich gut ein und setzte Juli per Kopf in Szene, der aber aus 12m am Torwart scheiterte. Das Privatduell zwischen Juli und dem Torwart ging nur kurz danach in die zweite Runde, aber erneut blieb der Keeper der Sieger. In der 75. Minute wurde dann Moritz mal wieder geprüft, hielt den Ball aber in der Regenpause trotz tief stehender Sonne „mit der Mütze“ (der von Tommy, da er seine eigene in der Kabine vergessen hatte!). Kurz danach musste ihm der inzwischen für Jan wieder eingewechselte André Hilfestellung leisten und auf der Linie retten.

Der Schlusspunkt dieser Partie blieb dann wieder uns vorbehalten. Nachdem der sehr agile Juli auch im dritten Versuch am Torwart scheiterte, präsentierten wir in der 78. Minute noch einen Konter aus dem Lehrbuch. Opi schickte Juli mit einem langen Pass auf der rechten Seite, der anschließende Querpass von Juli wurde von Ata mit einer Direktabnahme aus 8m ins kurze Eck vollendet. Ein perfekter Abschluss!

Kurz danach pfiff der sehr gute Schiedsrichter Broder Heepmann vom SC Egenbüttel die intensive aber durchweg faire Begegnung pünktlich ab.

Fazit: Der Mix macht’s! Mal ist es schnelles, direktes Kurzpassspiel, mal sind es lange Bälle auf unsere schnellen Angreifer, mal wird der Ball ruhig und geduldig in den eigenen Reihen gehalten. Es ist schon beeindruckend, mit welcher Souveränität die Jungs das Spiel beherrschten. Man hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass diese Partie verloren gehen könnte. Nach dem Doppelschlag kurz vor der Halbzeit war der Kuchen gegessen und dem im ersten Durchgang durchaus überzeugenden Gast aus Nettelnburg-Allermöhe der Zahn gezogen. In dieser Hälfte mussten wir allerdings alles abrufen, um auf die Siegerstraße zu gelangen. Das haben die Jungs aber mit einer überzeugenden Vorstellung in allen Mannschaftsteilen eindrucksvoll erledigt. Im zweiten Durchgang schalteten wir einen Gang zurück, brachten die drei Punkte aber souverän und ungefährdet nach Hause. Damit haben wir einen Auftakt nach Maß hingelegt. So kann es gerne weitergehen. Ausruhen gilt aber nicht, denn die richtigen Kracher kommen noch. Aus einer geschlossen guten Mannschaftsleistung ragten André und Ramin noch hervor. Bemerkenswert außerdem die Rückkehr von Sebbi in die Startelf, der mit Stephan in der Innenverteidigung sehr gut harmonierte und ein gelungenes Comeback feierte.

Aufstellung: Moritz – Opi, Stephan, Sebbi, Omid – Joshua, Lucky, Ramin, Jan, Ata – André (eingewechselt Juli, Ömer, Finn, Eudel)

Randgeschichten:
1. Die Heimserie bleibt bestehen, wir sind damit seit mittlerweile 431 Tagen auf dem heiligen Sparbier ungeschlagen!
2. Bernhard ist im zweiten Spiel in Folge mit stoischer Ruhe auf seinem Trainerstuhl sitzengeblieben!!!
3. Anders als letzte Woche gab es diesmal keinen falschen Einwurf, so dass das rosa Strafleibchen mit der Aufschrift "Ich kann keinen Einwurf" noch im Schrank bleibt!
4. Die von Ingo geforderte Abmahnung für Ulli, der dem Spiel wegen der Bundesliga-Heimpremiere von Pauli fernblieb, wurde von den Geschworenen abgelehnt, da Ulli seinen Job bereits vorher vorbildlich erledigt hatte. Der elektronische Spielberichtsbogen konnte diesmal dank der Zugangsberechtigung des Schiedsrichters sogar nach dem Spiel freigegeben werden und ist bei fussball.de einsehbar.
5. Das um 19:30 Uhr angesetzte B-Junioren-Landesliga-Punktspiel zwischen ETV und SV N. A. wurde zum Freundschaftsspiel! Aus nicht nachvollziehbaren Gründen war der angesetzte und bereits umgezogene Schiedsrichter wegen 10-minütiger Verspätung angeblich nicht mehr bereit, das Spiel anzupfeifen. Da denkt man, man hat in 40 Jahren Fußball alles erlebt und wird wieder einmal eines Besseren belehrt! Unfassbar!!! Beide Mannschaften haben sich daraufhin auf ein Freundschaftsspiel ohne Schiedsrichter geeinigt. Jetzt wird es spannend, wie der Verband darauf reagiert. Wir werden weiter darüber berichten.

Bericht SV Nettelnburg-Allermöhe

Sa, 21. Aug 2010: JFV HammBorg 1.B - Eimsbütteler TV 1.B 0:8 (0:4)

Kapitän in Torlaune

Auch wenn einige Spieler noch ein paar Defizite bezüglich ihrer körperlichen und geistigen Fitness aufweisen (die Angesprochenen werden wissen, wer gemeint ist), hat die Vorbereitungszeit nun endlich ihr Ende gefunden und die Liga hat uns wieder..

Neben der Neuerung, dass wir in den nächsten 12 Monaten wieder in der höchsten Hamburger B-Junioren-Klasse, der Verbandsliga antreten und uns dort mit den vermeintlich (s.unten) besten Mannschaften des Verbandsgebiets messen dürfen, erwartete uns noch eine technische Neuerung dieser Saison, nämlich die Einführung des elektronischen Spielberichtsbogens im Junioren-Leistungsfußball.

Jede Mannschaft kann nun in Ruhe für sich den Spielberichtsbogen am heimischen Computer ausfüllen. Kurz vor Spielbeginn werden die beiden Spielerlisten durch Freigabe vor Ort festgeschrieben und zusammen geführt. Nach dem Spiel ist es die Aufgabe des hoffentlich erschienenen Schiedsrichters, das Ergebnis, die Einwechslungen, gelben und roten Karten sowie die Torschützen und besondere Vorkommnisse in das Onlineformular einzutragen und das Spiel zu bestätigen und somit auf fussball.de zu veröffentlichen.

Bis auf die Tatsache, dass sich vor Ort der Spielberichtsbogen nicht ausdrucken ließ, und dass der Schiri, der auf dem Platz seine Sache heute rundherum gut machte, gänzlich ahnungslos ob seiner elektronischen Aufgaben war und folglich auch keine Zugangsberechtigung hatte, so dass wir ihm nicht einmal helfen konnten, hat alles reibungslos geklappt.

Als unsere Spieler das Stadion am Gesundbrunnen mit seinem fabelhaften Rasenteppich zum Warmmachen betraten, umwehte uns sofort ein Hauch von großer weiter Bundesligaluft, oder war es das Rasierwasser von Felix Magath? Der hatte nämlich keine 24 Stunden zuvor mit seinen Schalker Knappen auf eben diesem Borgfelder Rasen eine geheime Trainingseinheit absolviert, schließlich stand auch für die Königsblauen heute der Saisonauftakt auf der To-Do-Liste. Warum diese Trainingseinheit dann doch nicht so geheim blieb wie geplant, entzieht sich meiner Kenntnis, jedenfalls gelang es einem Glinder Paparazzo ein paar schöne Fotos zu schießen und sie auf seiner HP zu veröffentlichen. Ebenfalls verwunderlich, dass die Schalkern diese Trainingseinheit nicht positiv nutzen konnten, sie haben verdient mit 1:2 beim HSV verloren.

Zum Spiel:

In den ersten Minuten bei schönstem Spätsommerwetter tasteten sich beide Mannschaften noch vorsichtig ab, aber der ETV zeigte schnell, dass er seiner Favoritenrolle an diesem Tag gerecht werden wollte. In der 3. Minute köpfte Ramin eine präzise Flanke dem HammBorger Torhüter in die Arme. Zwei Minuten später machte es Joshua nach einem Freistoß von Jan noch nicht besser und vergab ebenfalls per Kopf. Im Gegenzug kam der JFV zu seiner ersten Ecke, die jedoch durch Klärung von Deniz wirkungslos verpuffte.

Den ersten richtigen Hochkaräter erspielten sich die Eimsbütteler in der 12 Minute, als ein unkontrollierter Schlag von Jan aus der eigenen Hälfte Taddy direkt in den Lauf sprang, der sofort abzog und das Tor nur knapp verfehlte. Damit brachen Taddys tolle 6 Minuten an. In der 15. Minute spielte er sich schön mit ein paar Doppelpässen mit Ramin durch die Abwehr, versemmelte aber genauso wie in der 17. Minute, als Lucky ihm einen überraschenden Ball durch die Abwehrkette durchsteckte, der wirklich gute Torhüter der Gastgeber aber erneut den Torerfolg für den ETV vereitelte.

Schließlich war es aber doch soweit. Nach einer bildhübschen One-Touch-Kombination von Konrad, Taddy und Ramin, ließ  Taddy  den letzten Ball zentimetergenau auf Ramin prallen, der am JFV-Keeper vorbei den Ball ins Netz beförderte (0:1, 18. Min).

In den nächsten Minuten konsolidierten die Eimsbütteler ihr Spiel und übernahmen die absolute Kontrolle. Die Tore fielen in der Folge geradezu zwangsläufig. Joschua passte ins Sturmzentrum auf Konrad, der den Ball eher unfreiwillig auf Ramin durchließ, der wiederum mit seinem zweiten Tor die Gäste endgültig auf die Siegerstraße brachte (0:2, 29. Min).

Das 0:3 durch einen fulminanten Schuss von Jan aus 25 Metern in den langen Giebel brachte dann kurz unsere schwedisch-deutschen Übersetzungsbemühungen vom letzten Gothia-Cup in Erinnerung: Drömträff = Traumtreffer!

Trainer Bernhard Schwarz entschied sich, eine Minute vor der Pause erstmals zu wechseln und brachte für den einen Neuzugang Joshua und für Taddy, die beide ein prima Spiel machten und sich in die SCORER-Liste eintragen konnten, den zweiten Neuzugang Juli und Urlaubsspätheimkehrer André, die neuen Schwung in der Angriff bringen sollten und dies auch sofort taten. Opi passte von der rechten Außenlinie vor das HammBorger Tor und André, versenkte mit seinem ersten Ballkontakt ein paar Sekunden nach seiner Einwechslung aus kurzer Distanz zum 0:4 Halbzeitstand (40. Min).

Das Pausengetränk konnte dank der netten Geste des Wirts des TuS-Hamburg-Vereinsheims, der ein paar Eiswürfel spendierte, angenehm gekühlt eingenommen werden.

In der 2. Hälfte standen die nun auch konditionell am Limit agierenden Gastgeber zunehmend tiefer. Bei einem Schuss von Opi in der 45. Minute versammelten und verrammelten 10 Schwarze und ihr Torwart den 16-Meter-Raum. HammBorg war nun auf Schadensbegrenzung aus, konnte aber nicht verhindern, das Kapitän Ramin, der heute in großer Torlaune war, mit seinem dritten Tor nach Zuspiel von Konrad aus 20 Metern vollendete (0:5, 50. Min). Wenige Augenblicke später brachte Konrad mit einem Seitenwechsel Omid ins Spiel, der sich mit hohem Tempo durch die Abwehrreihen der Gastgeber dribbelte und diese tolle Einzelaktion mit einem platzierten Schuss in die untere linke Ecke krönte (0:6, 53. Min).

Zwei Minuten später hätte Ramin aus seinem unechten Hattrick einen Viererpack schnüren können, er verpasste jedoch nach Flanke von Jan das gegnerische Tor knapp (45. Min).

In der 56. Minute wechselte der Trainer ein weiteres Mal und brachte mit Sebbi und Eudel zwei weitere frische Kräfte. Sebbi rückte für Stephan in die Innenverteidigung, der für den leicht angeschlagenen Lucky  auf die 6 wechselte. Eudel ersetzte Omid, der viel auf dem linken Flügel unterwegs war. Beide hatten ein gutes Spiel abgeliefert und wurden erfreulicherweise gleichwertig von den beiden Einwechselspielern ersetzt.

Das Spiel wurde angesichts der deutlichen Führung nun ein wenig unkonzentrierter, der ETV konnte jedoch weitere Chancen für sich verbuchen. In der 62. Minute konnte Juli nur durch ein Foul im Strafraum gestoppt werden. Konrad verwandelte den fälligen 11-Meter sicher zum 0:7 (62. Minute).

Den zählbaren Schlussakzent setzte Eudel, der nach Anspiel von Stephan mit einem beherzten Schuss vom 16er gegen den Innenpfosten und von dort über die Linie ein hübsches Billardtor erzielte (0:8, 73. Min.)

Leider verließen einige etwas frustrierte Spieler des JFV HammBorg in den Schlussminuten mit verbalen Provokationen und ein paar deutlich vernehmbaren Beleidigungen, die umgekehrt sicher tiefste Empörung hervorgerufen hätten, ihre faire Linie. Die 4 gelben Karten für die Hausherren wären von einem weniger gelassenen Schiedsrichter sicher heute mit einer rote Karte zu einem bunten Strauß gebunden worden.

Fazit: Bei herrlichstem Fußballwetter auf wirklich traumhaftem Rasenteppich reichte heute eine durchschnittliche Leistung, um einen erfolgreichen Saisonauftakt zu feiern. Der Sieg gegen den Juniorenförderverein Hamburg-Hamm und Borgfelde darf auf keinen Fall überschätzt werden. Die Mannschaft der Gastgeber wurde neu zusammengestellt und kann ihr Leistungsvermögen längst noch nicht ausschöpfen. Der nächste Gegner, der SV N.A., wohl bekannt aus dem Spiel um Platz 3 des Saisoneröffnungsturniers, wird dem ETV deutlich mehr abverlangen.

Ein Dankeschön geht an Lukas, den Torhüter der B-Landesliga-Mannschaft des ETV, der spontan eingesprungen war und sich als zweiter Torhüter auf die Bank gesetzt hat.

Dass unser erstes Verbandsligaspiel gleich mit einem Kantersieg endete, der sicher nicht der letzte und auch nicht der höchste in dieser Liga bleiben wird, ist kein Zufall. Das Aufstiegssystem des Hamburger Fußballverbands ist - wie häufig vorausgesagt - gänzlich ungeeignet, annähernd leistungshomogene Verbands-, Landes- und Bezirksligastaffeln zu generieren. Deshalb sei auch hier auf die Initiative von Jan Ketelsen vom 1. FC Quickborn hingewiesen, der in einem offenen Brief an den Verband und alle Betroffenen zum lauten Nach- und Umdenken auffordert. Der Brief findet sich auf der Homepage seiner Quickborner Mannschaften und sollte möglichst große weitere Unterstützung erfahren.

Besetzung: Moritz - Opi, Stephan, Deniz, Omid - Lucky, Ramin - Jan, Konrad, Joshua - Taddy - Juli, André, Eudel, Sebbi

 
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